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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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hoffen, dass es das gleiche erotische Bild war, das vor seinem geistigen Auge auftauchte.
    »Dann wird es so sein, wie Sie es möchten«, entgegnete er leise. »Alles wird so sein, wie Sie es wünschen.«

Neuntes Kapitel
    Er hatte kein Recht dazu, sagte sich Juliette voller Verzweiflung. Sie so sanft zu berühren und eine solche Sehnsucht in ihrem Herzen zu wecken, war unglaublich ungerecht, wenn er ihr gleichzeitig erklärte, dass er sie nur brauchte, um ein Zuhause für seine obdachlosen Kinder zu führen, dass er ansonsten aber nichts von ihr wollte.
    Oh, sie rechnete ihm seine Entschlossenheit hoch an, die Jungs von der Straße zu holen. Es sprach für jeden Mann, erst recht für einen Fechtmeister, wenn er sich um die Schwachen und die Hilfebedürftigen kümmerte, wenn Kinder und Tiere sich in seiner Gesellschaft wohl und sicher fühlen konnten. Es schmeichelte ihr zwar, dass Nicholas sie für geeignet hielt, ihm bei seinem Vorhaben zu helfen. Doch fast hätte sie ihm geglaubt, sein Lächeln und seine Worte könnten mehr bedeuten als nur das.
    Natürlich gab es für sie keinen Grund, sich zu beklagen, immerhin konnte sie von sich kaum behaupten, verrückt vor Liebe zu ihm zu sein. Sie benutzte ihn für ihre Absicht, die Truhe von Marie Therese in ihren Besitz zu bringen, so wie er sie für seine Zwecke benutzte. Dass er auf sie nicht abstoßend wirkte, musste ihm genauso klar sein wie ihr. Sie wiederum konnte sich seines Respekts gewiss sein, vielleicht sogar in einem größeren Maße, als es ihr bewusst war. Wenn er sie nur ein klein wenig begehrte, dann war doch eigentlich alles gut, oder etwa nicht? Sie musste sich mit diesen kleinen Beweisen für seine Gunst zufriedengeben.
    Aber sie sehnte sich nach so viel mehr, auch wenn sie sich wünschte, es wäre nicht so. Warum konnte sie nicht eine von diesen Frauen sein, die eine derartige Situation realistisch betrachteten? Eine Frau, die das akzeptierte, was immer ihr Ehemann ihr zu geben hatte, die seine Umarmungen erduldete, die seine Kinder zur Welt brachte, die sich um den Haushalt kümmerte und die ihren Mann kommen und gehen ließ, wie es ihm gefiel, während sie Befriedigung in ihrem selbst geschaffenen Familienleben fand.
    Früher einmal hätte sie sich damit vielleicht zufriedengegeben. Sie hätte es so wie viele andere Frauen als ihr Schicksal akzeptiert — so wie sie auch ein Leben für die Kirche akzeptiert hatte, weil man es von ihr erwartete. Doch die Umstände gestalteten sich anders als bisher, und sie selbst hatte sich auch geändert. Befreit vom Joch der Erwartungen anderer hatte sie entdeckt, dass sie sich nicht länger verpflichtet fühlte, anderen Menschen zu Gefallen zu sein. Dieses eine Mal sehnte sie sich danach, das zu bekommen, was sie haben wollte.
    O ja, es war egoistisch von ihr, wie Paulette auch gesagt hatte. Aber was bedeutete das eigentlich? Sie sprach sich nicht gegen Nicholas Pasquale als Ehemann aus. Vielmehr bereitete diese Aussicht ihr einen wohligen Schauer, wann immer sie daran denken musste. Ihr Herz fühlte mit den Jungs, für die sie nach Nicholas' Vorstellung die Mutter werden sollte. Diese Jungs waren so tapfer und so galant, wenn sie sich exakt so verbeugten, wie der Mann, von dem sie es gelernt hatten und der ganz offensichtlich ihr großes Vorbild war.
    Tatsächlich erinnerten die Jungs sie sehr stark an ihren Bruder Rene, der ungefähr genauso alt gewesen war wie sie, als er starb. Er war zehn Jahre alt und genauso wild und ungestüm wie diese Straßenjungs, sein Grinsen war genauso unwiderstehlich, und er hatte Süßigkeiten genauso gemocht wie sie. Mit jedem Kratzer und jeder Schramme war er zu Juliette gekommen, denn obwohl sie nur wenig älter als er gewesen war, neigte sie beim Anblick von Blut anders als ihre
    Mutter nicht zu hysterischen Anfällen, und sie war deutlich mitfühlender als Paulette. Oft hatte sie ihm geholfen, sich für die Messe oder für einen Besuch fertigzumachen, indem sie ihm Gesicht und Ohren wusch und sich auf die flache Ottomane im Arbeitszimmer ihres Vaters stellte, um ihn zu kämmen. Als er starb, war sie so untröstlich, dass man den Priester ins Haus holte, da alle glaubten, sie würde ihrem Bruder ins Grab folgen. Er fehlte ihr immer noch sehr.
    Auf eine ganz eigenartige Weise würde es ihr mit den Jungs so Vorkommen, als hätte sie Rene wieder. Sie brauchten ganz eindeutig jemanden, der sich ihrer annahm. Zwar hatten sie sich das Gesicht gewaschen, doch zeugten schmutzige Spuren

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