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Schwerter und Eiszauber

Schwerter und Eiszauber

Titel: Schwerter und Eiszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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viel zu tun gab, ganz zu schweigen von der neuen Aufgabe, den Großen Mahlstrom und seine Tücken zu erkunden, was den Mausling mindestens einen Tag in Anspruch nehmen würde, eine Aufgabe, die Fafhrd als erfahrenem Schiffslenker besser angestanden hätte. Aber die vier hatten zur Mitternacht in der Kabine der Treibgut hinter verhüllten Bullaugen diskutiert und hatten ihre Erkenntnisse und Ansichten und die Prophezeiungen der beiden Götter offen auf den Tisch gelegt – und das war als Entschluß dabei herausgekommen.
    Der Mausling würde Ourph mitnehmen, dessen hervorragendes seemännisches Wissen ihm zugute kommen konnte, und Mikkidu, um ihn im Zaum zu halten. Die Fahrt selbst sollte in einem kleinen Fischerboot unternommen werden, das den Frauen gehörte. Unterdessen hatte Pshawri die alleinige Aufsicht über die Reparaturarbeiten an der Treibgut und Seefalke (beraten von den drei verbleibenden Mingols) und versuchte die Illusion aufrechtzuerhalten, daß sich Fafhrds Berserker noch an Bord des zweiten Schiffes befanden. Cif und Afreyt wollten sich abwechselnd am Dock aufhalten, um Anfragen Gronigers abzuwenden und sich um andere unerwartet auftretende Dinge zu kümmern.
    Nun, es müßte wohl klappen, redete Fafhrd sich ein, waren doch die Bewohner der Reifinsel schlicht, grob, abgebrüht und direkt. Jedenfalls hatte der Mausling einen zuversichtlichen Eindruck gemacht – rastlos und mit blitzenden Augen trieb er die Sache voran, wobei er atemlos vor sich hin summte.
    Die aufziehende Dämmerung färbte den Himmel im Osten rosa, und Fafhrd stapfte mit länger werdenden Schritten energisch durch das Heidekraut und lauschte mit einem Ohr auf die leisen Stimmen der Männer hinter sich und die helleren Organe der Mädchen. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, daß die enge Formation eingehalten wurde; Mara und May gingen dicht hinter ihm.
    Als links der Galgenberg auftauchte, hörte er die Männer mit grimmigen Ausrufen auf den Anblick reagieren. Einige spuckten aus, um böse Kräfte abzuwehren.
    »Entbiete dem Gott meinen Gruß«, hörte er Mara sagen.
    »Wenn er wach genug ist, um mehr zu tun als nur seine Milch zu trinken und weiterzuschlafen«, antwortete May, löste sich von der Gruppe und ging durch die heller werdenden nächtlichen Schatten mit ihrem Krug auf die Anhöhe zu.
    Einige Männer machten auch darüber pessimistische Bemerkungen, und Skor forderte Stille.
    Leise wandte sich Mara an Fafhrd: »Wir halten uns hier ein wenig weiter links, um Dunkelfeuers Eissturz zu umgehen, dem wir durch das Zentrum der Insel folgen, bis er auf den Gletscher vom Berg Höllenschein stößt.«
    Was für fröhliche Namen man hier hat, überlegte Fafhrd und blickte nach vorn. Heide und Ginster wuchsen hier nicht mehr so dicht, da und dort zeigte sich flechtenbedeckter Schotter.
    »Wie heißt dieser Teil der Reifinsel?« fragte er das Mädchen.
    »Das Totenland«, antwortete sie.
    Da hast du's wieder, dachte er. Jedenfalls paßt der Name zu den verrückten todesgierigen Mingols – wie auch zu dem galgenliebenden Gott Odin.
     
    Der Mausling war der größte der vier kleinen drahtigen Männer, die am Rand der öffentlichen Pier warteten. Pshawri, der dicht neben ihm stand, sah entschlossen und aufmerksam aus, war aber noch ein wenig bleich. Eine saubere Bandage lag über seiner Stirn. Ourph und Mikkidu hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit Affen, der eine weise und ergraut, der andere jung und mißgelaunt.
    Die Salzklippe im Osten verbarg die steigende Sonne kaum noch, die auf den kristallinen Gipfeln flimmerte und die gegenüberliegende Hälfte des Hafens wie auch die auslaufende Fischerflotte in helles Licht tauchte. Der Mausling blickte den kleinen Booten abschätzend nach – man hätte annehmen können, daß die Inselbewohner mit dem riesigen Fang des gestrigen Tages zufrieden waren, aber nein, heute schienen sie es noch eiliger zu haben, als fischten sie für ganz Nehwon, oder als erklänge in ihren Herzen ein ungeduldiger Gesang, der sie vorantrieb – ähnlich wie ihn der Mausling in sich spürte: »Die Mingols werden des Todes sein und stürzen in die Hölle hinein!« Aber die Zeit verstrich nutzlos – wo blieb Cif?
    Die Frage wurde beantwortet, als ein kleines Beiboot dicht an der Pier entlangkam, angetrieben von Mutter Grum, die am Heck saß und ein einsames Ruder wie einen Fischschwanz hin und her schwenkte. Als Cif in der Mitte des Bootes aufstand, befand sich ihr Kopf auf der Höhe der Pier. Sie ergriff

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