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Schwerter und Rosen

Schwerter und Rosen

Titel: Schwerter und Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Stolzenburg
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wohlhabenderen Kreuzfahrer schlichen. Direkt nach seiner Ankunft hatte Löwenherz dicht am Wasser ein halbes Dutzend Galgen errichten lassen, um Langfinger und Streithähne abzuschrecken. Da er mit den ihm verbliebenen zweieinhalbtausend Mann über die größte Streitmacht verfügte, kam ihm das Amt des Oberbefehlshabers zu. Und da er dank der Plünderungen in Messina und auf Zypern über weitaus größere Geldmittel verfügte als der französische König, war es ihm ohne Schwierigkeiten gelungen, einen Löwenanteil der Söldner auf seine Seite zu ziehen. Der erboste Philipp hatte zähneknirschend erkennen müssen, dass sein Widersacher nicht gewillt war, ihm die Hälfte der Beute aus Zypern zu überlassen, und so hatte er unter wüsten Verwünschungen das Feld geräumt, um sich die Wunden zu lecken.
    »Catherine«, flüsterte Harold, der dem Mädchen in die Unterkunft hinterhergestolpert war. Nach einem hastigen Blick über die Schulter schloss er den Eingang hinter sich, bevor er die Arme um die aufgeregte junge Frau schlang. Voller Leidenschaft drückte er die Lippen auf ihren Mund und tastete nach ihrer Zunge, die sich ihm immer wieder entzog. Er neckte sie, bis sie sich schließlich keuchend von ihm losmachte und ihm forschend in die Augen blickte. Während sie die Lippen schürzte, suchte ihr Blick zuerst den ungebändigten Schopf, ehe er sich über Nase, Mund und Kinn nach unten arbeitete. »Du hast dich verändert«, stellte sie schließlich fest und begann, an seinem rindsledernen Gürtel zu nesteln. Die harte Arbeit der vergangenen Wochen, sowie die verstärkten Waffenübungen mit Cirencester hatten seine Schultern breiter und sein Gesicht schmaler werden lassen. Auch der inzwischen von einem Kinnbart bedeckte Kiefer war eckiger, und seinen Wangen fehlten die kindlichen Rundungen. In den leuchtend blauen Augen lag eine Mischung aus Sehnsucht und Abgeklärtheit, die Catherine einen Schauer über den Rücken jagte. »Du auch«, bemerkte er grinsend und betrachtete genüsslich den prall geschnürten Busen und die perfekte Rundung ihres Beckens, bevor er sich ohne zu zögern die dünne, inzwischen recht fadenscheinige Cotte vom Leib riss und sich mit einem scherzhaften Knurren auf sie stürzte, um auch sie von den überflüssigen Kleidungsstücken zu befreien.
    Während er ihr Bliaud aufschnürte, küsste er ihre geschlossenen Lider, den schlanken Nasenrücken und den wunderbaren Mund. Und als auch das weiße Untergewand in einem unordentlichen Haufen zu Boden fiel, ging er vor ihr in die Knie und zupfte mit den Lippen an ihrer Brust. »Nicht so schnell«, hauchte Catherine, als er sie mit sich auf das niedrige Lager zog und begann, ihren Körper weiter zu erkunden. Doch auch ihr gelang es nur wenige hämmernde Herzschläge lang, die Lust zu bändigen, die mit der Gewalt eines Frühjahrssturms über ihnen zusammenschlug. »Harold«, keuchte sie und warf den Kopf in den Nacken, um unter den Küssen, mit denen der junge Mann ihren Hals hinab zu ihrem Bauchnabel wanderte, zu erschauern. Während er jeden Millimeter ihrer Haut bedeckte, glitten ihre Hände an seinem flachen Bauch entlang, bis sie mit staunender Neugier seine Männlichkeit erreichte. Als sich ihre Hand um ihn schloss, gab er einen heiseren Laut von sich und schob sich ungeduldig auf sie.

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    Zur gleichen Zeit, als sich das junge Paar dem ungehemmten Liebesspiel hingab, zog Robert de Mandeville in seinem protzigen Zelt ungeduldig eine Kerze näher an sich und verlas erneut die eng geschriebenen Zeilen:
     
    »… zwar haben sich im Norden des Landes rebellische Gruppen von Gesetzlosen unter einem Mann, der sich den lächerlichen Namen Robin Hood gegeben hat, zusammengeschlossen, um Widerstand zu leisten, doch alles in allem ist die Lage unter Kontrolle.«
     
    Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen ließ der Earl of Essex die Nachricht des in England zurückgebliebenen Prinz John sinken und blickte erwartungsvoll in die Runde. »Was denkt Ihr?« In den Gesichtern der in seinem Pavillon versammelten Männer spiegelten sich Gefühle wider, die von Ungeduld über Habgier und Misstrauen bis hin zu Zufriedenheit reichten. Neben einer Handvoll Männern des Erzbischofs von Canterbury waren John of Littlebourne, Henry of Cirencester, der Earl of Devon, der Earl of Cornwall und William of Salisbury anwesend, womit sämtliche Mitglieder des vor Richards Krönung in England geschlossenen Geheimpaktes zugegen waren. »Ich finde, wir sollten es

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