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Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod

Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod

Titel: Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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sofort mit dem Schwert auf Fafhrd losgehen wollte. Nachdem der Mausling den seinem Freund zugedachten Hieb abgelenkt hatte, schlug er die Falltür wieder zu und erwischte noch Schwertklinge und zwei Finger des sich duckenden Diebes. Metall und Knochen brachen, und von unten her ertönte Geschrei. Fafhrds Gegner, vom Langschwert aufgespießt, war tot.
    Von der Straße her waren Pfiffe zu hören und die Schritte heraneilender Männer.
    »Sie haben uns den Rückzug abgeschnitten!« schnappte der Mausling. »Jetzt können wir nur noch weiter. Wir sehen uns nach Krovas' Zimmer um. Vielleicht ist Fissif bei ihm. Komm!«
    Und schon eilte er durch den Korridor und eine gewundene Treppe hinauf. Im ersten Stock hasteten sie auf eine Tür zu, aus der helles Licht drang.
    Der Mausling war etwas verwundert, daß sich ihnen niemand in den Weg gestellt hatte. Seine scharfen Ohren vernahmen kein Geräusch einer Verfolgung. Auf der Schwelle blieb er so plötzlich stehen, daß Fafhrd in ihn hineinrannte.
    Vor ihnen lag ein großer Raum mit mehreren Nischen. Wie überall, so bestanden auch hier Fußböden und Wände aus dunklem schmucklosem Stein. Vier irdene Lampen standen verstreut auf einem schweren Tisch aus Zypressenholz. Hinter dem Tisch saß ein in kostbare Roben gekleideter Mann mit schwarzem Bart, der anscheinend mit äußerstem Erstaunen eine Kupferkiste und ein Durcheinander kleinerer Objekte betrachtete. Seine Hände umklammerten die Tischkante.
    Den beiden Eindringlingen blieb keine Zeit, sich über die seltsame Reglosigkeit des Mannes und über seine noch seltsamere Gesichtsfarbe zu wundern, denn ihre Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf das rothaarige Mädchen, das neben ihm stand.
    Als sie wie eine aufgeschreckte Katze zurücksprang, deutete Fafhrd mit dem Schwert auf das Objekt unter ihrem Arm und rief: »Schau, Mausling, der Schädel! Der Schädel und die Hände!«
    Ihr schlanker Arm hielt tatsächlich einen bräunlichen Schädel umschlungen, in dessen Augenhöhlen große Rubine glitzerten und dessen Zähne aus Diamanten und schwarzen Perlen bestanden. Die weißen Hände des Mädchens umklammerten außerdem zwei Bündel aus braunen Knochen, die in goldenem Schimmer und rötlichem Glitzern ausliefen. Fafhrd hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als sie sich auch schon umwandte und auf die größte Nische zurannte, wobei sich unter den seidenen Umhängen ihre schlanken Beine abzeichneten. Fafhrd und der Mausling eilten ihr nach.
    Sie sahen, daß sie auf eine kleine niedrige Tür zuhielt. Als sie die Nische betrat, schoß ihre freie Hand hervor und ergriff eine Schnur, die von der Decke baumelte. Ohne einen Augenblick innezuhalten, zog sie daran. Ein schwerer Samtvorhang stürzte hinter ihr herab und verschloß die Nische. Fafhrd und der Mausling rannten voll herein und gerieten aus dem Gleichgewicht. Endlich konnte sich der Mausling als erster freimachen und unten hindurchwinden. Vor sich erblickte er einen schwachen Lichtspalt, der schnell schmaler wurde, sprang darauf zu, packte den Steinblock, der sich in die Türöffnung senkte, zog dann die Hand fluchend zurück und saugte an seinen gequetschten Fingern. Der Stein schloß sich mit leisem Knirschen.
    Fafhrd schob den schweren Samtstoff zur Seite, der seine breiten Schultern wie einen Mantel umgab. Aus dem Hauptraum drang genügend Licht in die Nische, um eine festgefügte Mauer erkennen zu lassen. Der Mausling versuchte seinen Dolch in die Türritze zu stecken, gab es jedoch schnell wieder auf.
    »Pah! Ich kenne diese Türen. Sie lassen sich entweder nur von der anderen Seite öffnen – oder durch irgendwelche Hebel irgendwo in einem anderen Zimmer. Sie ist uns glatt entwischt – sie und der Schädel.«
    Er saugte noch immer an seinen Fingern, die fast zerquetscht worden wären, und fragte sich abergläubisch, ob der Vorfall an der Falltür, wo auch der Dieb schon zwei Finger eingebüßt hatte, etwa ein böses Omen war.
    »Wir dürfen Krovas nicht vergessen«, sagte Fafhrd plötzlich, hob die Vorhänge an und schaute zurück.
    Der schwarzhaarige Mann hatte von dem Durcheinander überhaupt keine Notiz genommen. Sie schlichen langsam näher und entdeckten, daß sein Gesicht unter der glatten Haut bläulich angelaufen war und daß er erwürgt worden war.
    Fafhrd hob den gepflegten Bart und sah die schlimmen Druckstellen am Hals, die mehr an eine Klaue, denn an eine Menschenhand denken ließen. Der Mausling untersuchte die Gegenstände auf dem Tisch. Da waren eine

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