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Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Titel: Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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die Männer, sangen und schrien und warfen die Köpfe in die Nacken, hoben im Gehen die Weinsäcke an, tranken mit schnellen Schlucken. Und Fafhrd brachte kein Wort heraus. Seine Schultermuskeln waren angespannt, als lastete das Gewicht des Meeres darauf. Sein Geist war bedrückt von der geheimnisvollen Gegenwart des versunkenen Simorgya. Erinnerungen an die Legenden, an die schwarzen Jahrhunderte, in deren Verlauf das Seeleben langsam in den Irrgarten aus Zimmern und Korridoren eingedrungen war, bis es sich auch in der letzten Spalte breitgemacht hatte und Simorgya mit den Geheimnissen des Ozeans eins geworden war.
    In einer tiefen Grotte, die sich zum Korridor hin öffnete, erblickte er einen dicken Steintisch mit einem gewaltigen Steinthron dahinter; und obwohl er seinen Augen nicht recht traute, glaubte er einen Tintenfisch dort wahrzunehmen, ein Tentakelwesen, das sich in Nachahmung eines menschlichen Königs dort im Sessel räkelte, mit starren, glitzernden Augen.
    Langsam ließ der Schein der qualmenden Fackeln nach, denn das phosphoreszierende Leuchten verstärkte sich. Und als die Männer zu singen aufhörten, war das Lärmen der Brandung nicht mehr zu hören.
    Im nächsten Augenblick stieß Lavas Laerk, der um eine Korridorecke gebogen war, einen triumphierenden Schrei aus. Die anderen folgten ihm hastig, stolperten dahin, rempelten sich an, schrien erregt durcheinander.
    »O Simorgya!« rief Lavas Laerk. »Wir haben deinen Schatz gefunden!«
    Der Raum, in den der Korridor mündete, war viereckig und hatte eine wesentlich niedrigere Decke als der Korridor. Im Zimmer verstreut stand eine Anzahl schwarzer, schwer beschlagener Truhen. Der Boden war modrig weich. Überall schimmerten Pfützen. Das zuckende Leuchten war stärker.
    Ein blondbärtiger Ruderer sprang los, faßte sich ein Herz, während die anderen noch zögerten. Er zerrte am Deckel der nächststehenden Truhe. Eine Ecke löste sich unter dem Druck seiner Hand, das Holz war weich wie Käse, das »Metall« ein schwarzer, schmieriger Stoff. Er griff erneut zu und zerrte fast das ganze Oberteil frei, enthüllte eine Schicht aus mattglänzendem Gold und schleimbedeckten Juwelen. Über diese kostbare Oberfläche huschte ein Krabbenwesen und entkam durch ein Loch an der Rückseite der Kiste.
    Mit gierigen Schreien stürzten sich nun die Männer auf die anderen Kisten, traten danach, zerrten daran und schlugen sogar mit ihren Schwertern nach dem schwammigen Holz. Zwei gerieten in Streit über die Frage, wer eine Kiste öffnen sollte, stürzten dagegen und zerdrückten sie förmlich unter sich, kämpften schließlich in einem schleimigen Durcheinander aus Edelsteinen.
    Während dieser Ereignisse verharrte Lavas Laerk an der Stelle, wo er seinen triumphierenden Schrei ausgestoßen hatte. Fafhrd, der vergessen neben ihm stand, hatte den Eindruck, als könnte er noch nicht recht fassen, daß seine Mission nun zu Ende war, als suchte er verzweifelt nach etwas Besserem als Juwelen und Gold, nach etwas Besserem zur Befriedigung seines Wahnsinns.
    Dann bemerkte Fafhrd den Blick des anderen, der auf etwas gerichtet war: Auf eine rechteckige, schleimige Tür gegenüber dem Eingang, eine Tür, die offensichtlich aus purem Gold bestand und auf der das Bild eines seltsamen flachen Seeungeheuers prangte. Er hörte Lavas Laerks kehliges Lachen und sah, wie er geradewegs auf diese Tür zuging. Er sah auch etwas in der Hand des Mannes. Zusammenfahrend erkannte er in dem Gegenstand den Ring wieder, den ihm Lavas Laerk abgenommen hatte. Er sah, wie der andere gegen die Tür drückte, die sich nicht rührte. Er sah ihn an dem Ring herumfummeln, sah, wie der Schlüsselbart in die goldene Tür gesteckt und herumgedreht wurde. Er sah, wie die Tür unter dem nächsten Stoß etwas nachgab.
    Und im nächsten Augenblick wurde ihm klar – und diese Erkenntnis überrollte ihn wie eine mannshohe Woge –, daß nichts zufällig gewesen war, daß alles vorausberechnet war von dem Augenblick, da sein Pfeil den Fisch traf, daß etwas oder jemand eine Tür, diese Tür geöffnet haben wollte, und er wandte sich um und raste durch den Korridor zurück, als wäre ihm eine Sturzwelle auf den Fersen.
    Der Korridor, nun ohne Fackeln, war bleich und von Leuchten durchzuckt wie ein Alptraum. Das Schimmern schien an den Wänden entlangzukriechen, als führte es ein eigenständiges Leben, und enthüllte zuvor nicht bemerkte Wesen in jeder Nische. Fafhrd stolperte, stürzte der Länge nach hin,

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