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Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Titel: Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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sah er Fafhrd auf sich zukommen. Sein Freund trug das Diamantenauge in der einen und das gezogene Langschwert in der anderen Hand, und auf seinem Gesicht stand ein freundliches Lächeln.
    »Komm, Mausling«, sagte er leise. »Es wird Zeit, daß wir den See überqueren und auf den Hügel steigen und den Kuß der höchsten Lippen erfahren, und daß sich unser Blut mit dem heißen Blut Nehwons vermischt. Auf diese Weise leben wir in den steinigen Felsgiganten weiter, die dann geboren werden, und genießen durch sie die Freuden der Vernichtung von Städten und Armeen und Ländereien.«
    Diese verrückte Äußerung brachte den Mausling auf die Beine, der sich nun durch das pulsierende Licht ringsum nicht länger einschüchtern ließ. Er zerrte Skalpell aus der Scheide und sprang auf Fafhrd los, parierte das Langschwert mit einem besonderen Seitenhieb, der dem anderen die Waffe aus der Hand wirbeln mußte – zumal der Nordling noch immer die Augen geschlossen hatte.
    Doch Fafhrds schwere Waffe wich dem schnellen Hieb des Mauslings hurtig aus und kam in derart gefährlichem Gegenangriff zurück, daß der Mausling sich nur mit einem gewaltigen Rückwärtssprung retten konnte.
    Der Sprung brachte ihn näher an den See heran. Fafhrd stieß sofort nach, griff mit höhnischer Miene an. Sein breites Gesicht war eine Maske eisiger Verachtung. Seine weitaus schwerere Waffe bewegte sich wie Skalpell, wob ein schimmerndes Netz aus Angriff und Parade in die Luft, das den Mausling immer weiter zum See hinabtrieb.
    Und die ganze Zeit über blieben Fafhrds Augen fest geschlossen. Erst als er das Seeufer erreicht hatte, erkannte der Mausling den Grund. Der Diamant in Fafhrds linker Hand war sein Auge! Er folgte jeder Bewegung Skalpells mit List und Sachverstand.
    Während er auf dem schlüpfrigen schwarzen Grat über dem wild zuckenden See balancierte, während der Himmel gelblichpurpurn über ihm pulsierte und sich der grüne Hügel in seinem Rücken wiegte, ignorierte der Mausling plötzlich Fafhrds gefährliche Klinge, duckte sich und schlug überraschend nach dem Diamantenauge.
    Fafhrds Hieb pfiff einen Fingerbreit über seinen Kopf dahin.
    Das Diamantenauge, von Skalpell getroffen, explodierte zu weißem Juwelenstaub.
    Der schwarze, pelzige Boden unter seinen Füßen erschauderte in einem fast gequälten Aufbäumen.
    Der grüne Hügel explodierte mit lebhafter Bewegung, die den Mausling von den Füßen warf und einen Strahl flüssiges Gestein unvorstellbar hoch in den Himmel schleuderte.
    Der Mausling packte seinen verblüfft um sich starrenden Freund und rannte mit ihm davon, ließ den grünen Hügel und den aufgewühlten See hinter sich.
    Ein Dutzend Herzschläge später überflutete heiße Lava den Altar und spritzte in alle Richtungen. Einige rote Funken erreichten auch die beiden Fliehenden, ließen glühende Pfeilspitzen über ihre Schultern zucken. Ein oder zwei Spritzer trafen sogar, und der Mausling mußte ein kleines Feuer ausschlagen, das sich auf Fafhrds Mantel gebildet hatte.
    Der Mausling drehte sich im Laufen um und erhaschte einen letzten Blick auf den grünen Hügel. Obwohl er noch immer Feuer spie und rote Ströme ausschickte, schien er im großen und ganzen doch sehr still zu sein, als wäre es mit dem Leben, das er führen wollte, für eine Weile vorbei – oder sogar für immer.
    Als sie schließlich stehenblieben, starrte Fafhrd verständnislos auf seine linke Hand und sagte: »Mausling, ich habe mich in den Daumen geschnitten. Er blutet.«
    »Das tut der grüne Hügel auch«, bemerkte der Mausling und schaute zurück. »Und der verblutet sogar, zum Glück.«

III. Klauen der Nacht
Claws From The Night (1951)
    Angst und Schrecken blühten im Mondlicht über Lankhmar. Furcht schwebte wie ein Nebelhauch durch die gewundenen Straßen und verwinkelten Gassen und sickerte sogar in jenen unübersichtlichen, höhlenartigen Durchgang, in der eine düstere Laterne den Eingang der Taverne zum Silbernen Aal kennzeichnete.
    Es war eine schleichende Angst, die die Stadt befiel – nicht die Angst, wie sie etwa von Belagerern ausgeht, von kriegführenden Adligen, revoltierenden Sklaven oder wahnsinnigen Herrschern, die ihre Untertanen in Angst und Schrecken versetzen, oder von einer feindlichen Flotte, die vom Binnenmeer in die Hlal-Mündung gesegelt kommt. Dennoch war sie überall spürbar. Sie bedrückte die Frauen, die durch die niedrige Tür des Silbernen Aals kamen, und machte ihr Lachen scharf und schrill. Sie ging

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