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Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Titel: Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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doch in mir immer stärker den Geist Tyaas.«
    »Tyaa! Tyaa!« echoten die Vögel.
    »Und dann suchte ich nach Helfern und fand sie auch: zwei Abkömmlinge der alten Falkner von Tyaa, deren Familien die alten Riten und Traditionen hochgehalten hatten. Sie erkannten mich und erwiesen mir ihre Referenz. Sie sind meine Priester.«
    Fafhrd spürte, daß sich der Mann neben ihm ehrerbietig verbeugte. Er hatte das Gefühl, einem unheimlichen Schattenspiel beizuwohnen. Die Angst um den Mausling war ein Gewicht, das schwer auf seine verwirrten Gedanken drückte. Dennoch registrierte er eine perlenbesetzte Brosche und ein Saphierarmband auf dem schmutzigen Boden dicht neben seinem Stuhl. Noch hatte niemand die Juwelen aufgesammelt, die aus Stravas' Beutel gefallen waren.
    »Vor vier Monaten«, fuhr die Stimme fort, »als der Mond der Eule abnahm, wuchs meine Gewißheit, daß Tyaa in mir nun die volle Größe erlangt hatte und daß die Zeit gekommen war, mit Lankhmar abzurechnen.
    Ich schickte die Vögel aus, den überfälligen Tribut zu fordern, befahl ihnen, zu strafen, wenn dieser Tribut verweigert wurde oder wenn die Frau wegen ihrer Eitelkeit und ihres Stolzes bekannt war. Schnell gewannen die Tiere ihre alte Geschicklichkeit zurück. Tyaas Altar wurde geziemend beschenkt. Und Lankhmar lernte das Fürchten, obwohl niemand wußte, daß Tyaa die Ursache der Angst war. Das wird sich bald ändern!« Ihre Stimme hatte plötzlich einen durchdringenden Klang.
    »Bald werde ich Tyaa ausrufen. Die Tempeltüren werden den Anbetern und Tributzahlenden wieder offenstehen. Die Götzen des Großen Gottes werden gestürzt, seine Tempel verwüstet. Die reichen und unverschämten Frauen, die Tyaa in mir verachteten, werden hier heraufgerufen. Und zum erstenmal seit langer Zeit wird der Altar wieder die Süße des Opfers spüren.« Die Stimme begann zu kreischen. »Und zwar sofort! Schon heute werden zwei Eindringlinge Tyaas Rache zu spüren bekommen!«
    Ein zittriges Geräusch drang aus Stravas' Kehle, und er kämpfte vergeblich gegen seine Fesseln an. Fafhrd zerrte wild an den locker werdenden Schlingen um seine rechte Hand. Ein Teil der schwarzen Vögel erhob sich auf Kommando von den Stangen – und sank unsicher wieder zurück, als der getrillerte Befehl nicht beendet wurde.
    Der andere Falkner hatte den Raum wieder betreten und näherte sich dem Altar, eine Hand zu feierlichem Gruß erhoben. Auf seinem Handgelenk saß kein Vogel mehr. In der Linken trug er ein blutiges Kurzschwert.
    Die Gestalt auf dem Altar beugte sich begierig in das Mondlicht, so daß Fafhrd sie zum erstenmal deutlich erkennen konnte. Sie war kein Riesenvogel oder monströses Zwitterwesen, sondern eine Frau in schwarzen Roben, mit weiten, herabhängenden Ärmeln. Die zurückgefallene Kapuze enthüllte ein von strähnigem schwarzem Haar gerahmtes weißes Gesicht, ein bleiches Dreieck im Mondlicht, dessen glasig schimmernde Augen, dessen mörderische Züge tatsächlich an einen Vogel denken ließen, aber auch an ein böses, hübsches Kind. Sie bewegte sich geduckt, mit ruckhaften Bewegungen.
    »Drei in einer Nacht«, rief sie. »Du hast den dritten getötet. Gut gemacht, Falkner.«
    In diesem Augenblick war Stravas' keuchende Stimme zu hören: »Ich kenne dich. Ich kenne dich.«
    Der Falkner war nicht stehengeblieben, und sie fragte: »Was ist los? Was willst du?« Da sprang der Mann plötzlich katzenhaft auf sie zu und hob das blutige Schwert, das rot vor ihrer schwarzen Brust glitzerte.
    Und Fafhrd hörte den Mausling sagen: »Rühr dich nicht, Atya. Und gib deinen Vögeln keine dummen Befehle – sonst stirbst du im Handumdrehen wie dein Falkner und sein schwarzer Freund.«
    Fünf Herzschläge lang herrschte absolute Stille. Dann begann die Frau auf dem Altar trocken und erstickt zu atmen, begann kurze, gebrochene Schreie auszustoßen, die fast ein Krächzen waren.
    Einige schwarze Vögel stiegen auf und flatterten unsicher herum, tauchten dann und wann in den Mondstrahl und verschwanden wieder, doch dem Altar näherten sie sich nicht. Die Frau begann rhythmisch hin und her zu schwanken. Das Schwert folgte ihr unweigerlich wie ein Pendel.
    Fafhrd bemerkte, daß sich der zweite Falkner neben ihm bewegte und sein Kurzschwert zum Wurf erhob. Mit äußerster Kraft hebelte sich Fafhrd aus der letzten Fessel und warf sich mit dem Stuhl zur Seite, fiel gegen den Falkner, der gerade das Schwert schleudern wollte, und stürzte mit ihm zu Boden.
    Der Mann schrie vor

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