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Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel

Titel: Schwerter-Zylus 03 - Schwerter im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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überlegte gerade, ob er nicht jetzt ein paar Drehungen der rubinbesetzten goldenen Kurbel versuchen sollte, als sein Blick im Hintergrund des Ladens auf die schimmernde Wand fiel. Er überlegte, woraus sie bestehen mochte. Aus unzähligen winzigen Diamanten? Aus schwarzen Opalen? Schwarzen Perlen? Aus schwarzem Mondschein?
    Wie die Antwort auch lauten mochte – die Wand war überaus interessant, und der Mausling legte hastig sein Buch hin, wobei er das neunfach gewinkelte Sehrohr als Lesezeichen benutzte – er war gerade bei einigen höchst interessanten Seiten über das Duellieren und hatte soeben die Universelle Parade und die fünf falschen Varianten und drei echten Formen des Verstohlenen Stoßes kennengelernt. Dann winkte er der betörenden Blondine kurz mit den Fingern zu und verschwand mit schnellen Schritten im hinteren Teil des Ladens.
    Als er sich der Schwarzen Wand näherte, glaubte er einen kurzen Augenblick ein silbriges Gespenst oder vielleicht ein Silberskelett wahrzunehmen, das ihm entgegenkam; doch dann merkte er, daß es sich um sein eigenes Spiegelbild handelte, um eine Reflexion in dem dunkel schimmernden Material. Was ihm vorübergehend wie ein silberner Brustkorb vorgekommen war, entpuppte sich als Abbild der silbernen Schnüre auf seinem Wams.
    Er grinste sein Spiegelbild an, streckte einen Finger aus, um den schimmernden Finger seines Gegenübers zu berühren, doch – o Wunder! – seine Hand drang in die Wand ein, und er spürte dabei nur das Kribbeln einer vielversprechenden Kühle, etwa als probierte er mit der Hand ein frisch bezogenes Bett.
    Er betrachtete seine Hand in der Wand, und – ein zweites Wunder! – sie bestand aus herrlichem Silber, mit winzigen Schuppen übersät. Und obwohl es zweifellos seine Hand war – was er feststellte, indem er sie zur Faust ballte –, zeigte sie sich ohne Narben und merklich schlanker und mit längeren Fingern als zuvor, auf jeden Fall eine hübschere Hand, als er sie in Erinnerung hatte.
    Er ließ die Finger hin und her schnellen, und es war, als beobachtete er einen kleinen silbrigen Fisch in dunklem Wasser.
    Was für ein seltsamer Gedanke, dieses dunkle Aquarium oder Schwimmbecken aufrecht ins Haus zu nehmen, so daß man in aller Ruhe in die senkrechte Flüssigkeit hineinlaufen konnte und sich das lärmende athletische Hineinspringen und Tauchen ersparen konnte.
    Und wie angenehm, daß das Becken nicht mit nassem kalten Wasser gefüllt war, sondern mit einer Art Schlafessenz! Einer Essenz, die außerdem noch kosmetische Eigenschaften besaß – eine Art Schlammbad ohne Schlamm. Der Mausling kam zu dem Schluß, daß er unbedingt ein Bad nehmen mußte, doch in diesem Augenblick fiel sein Blick auf eine lange schwarze Couch am anderen Ende der schwarzen flüssigen Wand, und hinter der Couch auf einem kleinen hohen Tisch mit Gerichten und einem Kristallkrug neben einem Weinkelch.
    Er ging an der Wand entlang, um sich seine Entdeckung näher anzusehen, und sein schönes Spiegelbild folgte ihm Schritt für Schritt.
    Er ließ seine Hand in der Wand ein Stück mitwandern und zog sie schließlich heraus, wobei die Schuppen sofort verschwanden und den vertrauten Narben Platz machten.
    Die Couch entpuppte sich als schmaler, hochbordiger schwarzer Sarg, der mit gepolstertem schwarzen Satin ausgeschlagen war und an einem Ende einen Stapel kleiner schwarzer Satinkissen bot. Die Kiste machte einen sehr bequemen Eindruck; sie war nicht ganz so verlockend wie die Schwarze Wand, aber dennoch sehr attraktiv. In den Satin war zur Zerstreuung des ›Bewohners‹ sogar ein Fach mit kleinen schwarzen Büchern eingelassen, daneben stand eine nicht brennende schwarze Kerze.
    Die Sammlung auf dem kleinen Ebenholztisch auf der anderen Seite war überwiegend schwarz. Der Mausling beugte sich hinüber und kostete hier und da und stellte fest, um was es sich handelte: Da gab es sehr dunkles Roggenbrot, mit Mohn bestreut und mit schwarzer Butter bestrichen, dazu kohlegebratene Steaks, ähnlich zubereitete Kalbsleberscheiben mit dunklen Gewürzen bestreut, weiterhin dunkle Weintrauben, papierdünn geschnittene Trüffel, schwarzgebratene Pilze und eingelegte Kastanien – und natürlich reife Oliven und schwarzen Kaviar. Die schwarze Flüssigkeit im Krug, die beim Eingießen aufschäumte, erwies sich als Bier, das mit schäumendem Ilthmarwein durchsetzt war.
    Er beschloß, zunächst den inneren Mausling ein wenig zu laben – jenen Mausling, der eine Art blindes Dasein

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