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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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überwunden, und im nächsten Augenblick hörte er schneidende Worte über seine Lippen kommen, die in der Stille widerhallten:
    »Glaubst du, ein primitiver Spruch genügt, um uns für deine widerlichen Reize zu gewinnen? Meinst du wirklich, uns läge auch nur im geringsten an deinen hochgesponnenen Plänen? Fafhrd, dieser Quatschkopf beleidigt mich, ganz abgesehen von den Dingen, die er uns schon angetan hat! Ich sehne mich danach, ihn aufzuribbeln, bei den Rippen angefangen!«
    »Begreift ihr denn nicht, was ich euch biete, versteht ihr denn nichts von der Größe dieser Chance? Haben wir denn gar keine gemeinsame Basis?«
    »Doch. Aber nur zum Kämpfen. Ruf deine Dämonen, Zauberer, oder zieh deine Waffen!«
    Eine unmenschliche Lust wich aus den Augen des Adepten und ließ nur matte, tödliche Entschlossenheit zurück. Fafhrd packte den Kelch des Sokrates, ließ ihn fallen und fluchte, als das Gebilde auf den Mausling zurollte, dessen katzenschnelle Hand den Griff des schmalen Schwerts berührte, das er Skalpell nannte. Der Adept bückte sich, tastete blindlings herum und nahm schließlich den Waffengurt wieder an sich – und aus der Scheide zog er eine Klinge, die schmal und biegsam wie eine Nadel war.
    So stand er vor den beiden, schlank und gelassen und selbstbewußt im roten Schimmer der aufsteigenden Sonne, und der schwarze anthropomorphe Monolith ragte wie ein Sekundant hinter ihm auf.
    Lautlos zog der Mausling sein Skalpell, fuhr liebevoll mit dem Finger an der Klinge entlang und bemerkte dabei eine Inschrift, die mit schwarzer Kreide auf das Metall gemalt war. ›Der Schritt, den du jetzt tun willst, gefällt mir nicht. Ningauble.‹ Mit ärgerlichem Knurren wischte der Mausling die Klinge an seinem Bein ab und konzentrierte sich auf den Adepten – so sehr, daß ihm entging, wie die am Boden liegende Ahura langsam die Augen öffnete.
    »Und jetzt, Toter Zauberer«, sagte der Graugekleidete munter, »höre meinen Namen. Ich bin der Graue Mausling.«
    »Und ich heiße Anra Devadoris.«
    Sofort setzte der Mausling seinen sorgsam erwogenen Plan in die Tat um; er wollte zwei schnelle Hiebe vorlegen und seinen klingenbewehrten Körper gegen das Schwert des Adepten anstürmen lassen, das abgelenkt werden sollte – dann wollte er auf den Hals des Adepten zielen, der durchschnitten werden mußte. Schon sah er das Blut spritzen, als er beim zweiten Hieb plötzlich die Klinge des Adepten erblickte, die wie ein Pfeil auf seine Augen zusirrte. Die Waffe des Adepten fuhr gierig um das Skalpell herum, doch nur so weit, daß die Haut am Hals des Mauslings geritzt wurde. Der Graugekleidete duckte sich und gewann sein Gleichgewicht wieder, wobei er völlig ungeschützt war und nur ein Schritt nach hinten ihn vor Anra Devadoris' schlangengleichem Nachsetzen rettete.
    Als er sich aufraffte, um dem nächsten Angriff zu begegnen, riß er verblüfft den Mund auf, denn in seinem ganzen Leben hatte er noch keinen so schnellen Gegner erlebt.
    Fafhrds Gesicht war bleich, während Ahura, die den Kopf ein wenig angehoben hatte, ein schwaches und ungläubiges, doch böses Lächeln offenbarte, eine eindeutig boshafte Freude, die ihrem bisher zur Schau gestellten Wesen absolut widersprach.
    Anra Devadoris lächelte noch breiter und nickte dem Mausling mit herablassender Dankbarkeit zu, ehe er weiter vorrückte. Und jetzt war es die Nadelklinge, die in einem gezielten und blitzschnellen Angriff vorzuckte, und das Skalpell sirrte in höchster Verzweiflung durch die Luft.
    Der Mausling zog sich taumelnd und auf gewundenen Wegen zurück, sein Gesicht war schweißüberströmt, sein Hals trocken, doch sein Herz frohlockte, denn nie zuvor hatte er so gut gekämpft – nicht einmal an jenem heißen Morgen, da er, mit dem Kopf in einem Sack steckend, einen launisch-grausamen ägyptischen Entführer erledigt hatte.
    Unerklärlicherweise hatte er das Gefühl, daß sich die Tage, die er mit der Bespitzelung Ahuras verbracht hatte, nun bezahlt machten.
    Die Nadelklinge glitt heran, und im ersten Augenblick vermochte der Mausling nicht zu sagen, auf welche Seite vom Skalpell sie entlangsirrte. Vorsichtshalber sprang er zurück – doch er war nicht schnell genug, um einem Stich in die Flanke zu entgehen. Wütend hieb er nach dem zurückzuckenden Arm des Adepten – und schaffte es gerade noch, seinen eigenen Arm vor einem Gegenstoß zu retten.
    Mit einer unangenehmen Stimme, die Fafhrd kaum verstand und die der Mausling überhaupt nicht hörte,

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