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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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wollte sie mit zehn schlanken Fingern in erschlafftem Entsetzen auf etwas deuten. Er wußte nicht, daß die verwirrten Augen des plötzlich erwachten Mauslings zu ihm emporstarrten.
    Im Rückblick erkannte er, daß ihn Devadoris' tadellose Erscheinung auf den Gedanken gebracht hatte, das Grab müsse ein exzentrischer Eingang zu einem luxuriösen unterirdischen Palast sein.
    Aber jetzt sah er, daß es in dieser engen Zelle keine Türen gab, keinen Spalt, der auf einen Geheimzugang hindeutete. Was immer aus diesem Grab gekommen war, hatte hier gelebt, hatte in diesem Loch gehaust, dessen trockene Ecken voller Spinnweben waren und auf dessen Boden fette Maden, Mistkäfer und haarige schwarze Spinnen herumhuschten.
     

6. Der Berg
    Vielleicht war die Szene von einem amüsierten Dämonen – oder von Ningauble selbst – so geplant worden. Als Fafhrd jedenfalls das Grab verließ, verfingen sich seine Füße in Ahrimans Leichentuch, und er brüllte auf (der Mausling nannte es ›Blöken‹), ehe er die Ursache des Hindernisses ausmachte, das er aber schon völlig zerrissen hatte.
    Als nächstes versetzte Ahura die beiden in Panik, indem sie loskreischte, der schwarze Monolith und seine Gefolgschaft seien losmarschiert, um sie unter ihren steinernen Füßen zu zermalmen.
    Unmittelbar darauf ließ ihnen der Kelch des Sokrates das Blut in den Adern stocken, indem er im Halbkreis herumrollte, als taste sein weiser Besitzer im Dunkeln danach herum, um sich vielleicht nach einer anstrengenden Diskussion in der Unterwelt die Kehle damit zu befeuchten. Der verdorrte Ast vom Baum des Lebens fand sich überhaupt nicht mehr; allerdings bekam der Mausling einen gehörigen Schrecken, als er eine große schwarze Raupe von der Stelle fortkriechen sah, wo der Ast hingefallen sein mochte.
    Das Kamel richtete schließlich die größte Verwirrung an, indem es plötzlich auf eine höchst untypische ekstatische Weise herumzustolzieren begann und sich dann, eifrig mit den Vorderhufen trommelnd, aufgerichtet auf den Hinterbeinen einer Stute näherte, die entsetzt ausrückte. Später stellte sich heraus, daß das Kamel sich offenbar an den Aphrodisiaka vergriffen hatte, denn eine der Flaschen war wie von einem Huf zerschmettert worden, und nur eine seltsam verwischte Stelle zeigte an, wo der ausgelaufene Inhalt gewesen sein mochte. Außerdem waren zwei kleine Tonkrüge völlig verschwunden. Fafhrd machte sich auf einem der verbleibenden Pferde an die Verfolgung der beiden Tiere.
    Der Mausling, der mit Ahura allein geblieben war, sah seine Zungenfertigkeit auf die Probe gestellt; er mußte das Mädchen durch sein ständiges Geplauder vor dem Durchdrehen bewahren. Er verlegte sich auf saftigen tyrischen Klatsch, schob aber auch einen recht zweifelhaften Bericht ein, wie er und Fafhrd und fünf kleine äthiopische Jungen einmal mit den Augenstengeln des betrunkenen Ningaubles gespielt hatten und ihn schließlich in die verrücktesten Richtungen hatten starren lassen. (Der Mausling wunderte sich insgeheim, warum sie von dem siebenäugigen Mentor noch nichts gehört hatten. Nach einem Sieg war Ningauble immer sehr fix zur Hand, wenn es darum ging, seinen Lohn zu fordern; und er war nicht gerade großzügig – sicher mußten sie genau erklären, wo die drei Flaschen mit Aphrodisiaka geblieben waren.)
    Vielleicht hätte man vom Mausling erwarten können, daß er die Gelegenheit nutzen und sich bei Ahura ins rechte Licht setzen würde, um sich womöglich zu vergewissern, daß er von dem Schneckenfluch endlich befreit war. Doch ganz abgesehen von ihrem hysterischen Zustand war er ihr gegenüber seltsam befangen, als sähe er sie zum erstenmal, obwohl er jetzt wieder die Ahura vor sich hatte, die er liebte. Jedenfalls unterschied sich diese Ahura erheblich von dem Mädchen, das mit ihnen zur Vergessenen Stadt geritten war, und die Erinnerung an seine Behandlung der anderen Ahura hemmte ihn doch sehr. So umschmeichelte und tröstete er sie, als wäre sie ein heimatloses tyrisches Kind, und zog schließlich zwei lustige kleine Handpuppen aus seinem Beutel und unterhielt sie damit.
    Und Ahura schluchzte und sah sich um und erschauderte und schien den Unsinn, den der Mausling verzapfte, kaum zu hören – doch mit der Zeit wurde sie ruhiger, und ihr Blick verlor den starren Glanz, und sie schien getröstet zu sein.
    Als Fafhrd schließlich mit dem noch immer bebenden Kamel und der entrüsteten Stute zurückkehrte, störte er den Mausling nicht, sondern

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