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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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spielerisch, und sie hoben auch nicht ihre kleinen Krüge an die Schnauzen, sondern lappten daraus. Eine oder zwei Ratten trieben sich ständig auf dem Bett herum, um bei Hisvet zu sein, was es Fafhrd sehr schwer machte, sie zu zählen. Manchmal kam er auf elf, manchmal auch nur auf zehn. Von Zeit zu Zeit stellte sich eines der Tiere auf Hisvets Knie und twitterte – ein Geräusch, das der menschlichen Sprache so ähnlich war, daß Fafhrd und der Mausling immer wieder kichern mußten.
    »Verträumter Dolchschwinger, zwei Rilks für deine Gedanken«, erhöhte Hisvet ihr Angebot. »Und unbescheiden wie ich bin, verwette ich einen dritten Rilk und sage, Sie haben an mich gedacht.«
    Der Mausling lächelte und hob die Augenbrauen. Ihm war etwas schwindlig zumute, wohl weil er entgegen seiner Absicht wieder mehr getrunken hatte als Fafhrd. Frix hatte ihm gerade das Hauptgericht serviert, meisterhaft zubereiteten Curry. Fafhrd aß mannhaft, wenn auch nicht besonders heißhungrig, der Mausling griff schon langsamer zu, während Hisvet nur sehr spärlich von ihrem Teller nahm.
    »Ich akzeptiere Ihre beiden Rilks, Weiße Prinzessin«, erwiderte der Mausling leichthin, »denn ich brauche einen für die Wette, die Sie eben gewonnen haben, und den anderen als Gegenangebot, damit Sie mir sagen, was ich denn von Ihnen gedacht habe.«
    »Diesen zweiten Rilk werden Sie nicht lange behalten, Dolchschwinger«, sagte Hisvet fröhlich, »denn Sie haben mir dabei nicht ins Gesicht gestarrt, sondern etwas tiefer. Sie haben an die etwas unschönen Verdächtigungen gedacht, die Lukeen heute über mich äußerte. Gestehen Sie, es stimmt!«
    Dem Mausling blieb nichts anderes übrig, als den Kopf hängen zu lassen und die Achseln zu zucken, denn sie hatte seine Gedanken tatsächlich erraten. Hisvet lachte, runzelte tadelnd die Stirn und sagte: »Oh, was für Gedanken Sie haben, Dolchschwinger! Sie können aber sehen, daß zumindest Frix vorn nicht wie eine Ratte ausgestattet ist.«
    Und das stimmte, denn Hisvets Mädchen war ganz glatte Haut, bis auf die Stellen an Busen und Hüfte, die durch schwarze Tücher verhüllt waren. Obwohl sie wie eine Sklavin angetan war, machte Frix einen seltsam gelösten Eindruck, eher den einer Gesellschafterin, die sie in fröhlichem Gehorsam bediente.
    Im Gegensatz dazu trug Hisvet wieder einen langen Umhang, diesmal aus schwarzer Seide, mit Stickerei abgesetzt, dazu eine bestickte Kapuze, die sie nun halb zurückgeschoben hatte. Ihr silberweißes Haar war kunstvoll auf ihrem Kopf aufgetürmt. Fafhrd musterte sie über den Tisch. »Ich bin sicher, die Demoiselle würde uns immer so schön erscheinen – welche Form sie auch wählt!«
    »Das war eine schöne Kavaliersrede, Schwertkämpfer«, sagte Hisvet. »Dafür muß ich Sie belohnen. Komm her, Frix.« Als sich das schlanke Mädchen zu ihr hinabneigte, legte Hisvet die weißen Hände um ihre Hüften und gab ihr einen Kuß auf die Lippen. Dann schaute sie auf und tippte Frix auf die Schulter. Das Mädchen kam lächelnd um den Tisch, beugte sich zu Fafhrd herab und gab den erhaltenen Kuß an ihn weiter. Er nahm das Geschenk mannhaft hin, ohne sonderliche Erregung zu zeigen, doch als sich Frix zurückziehen wollte, verlängerte er den Kuß noch etwas und verkündete mit schwerer Zunge, als er sie endlich losließ: »Eine kleine Zugabe für den Absender.« Sie lächelte ihn an und trat an ihr Kohlebecken bei der Tür und sagte: »Ich muß zuerst das Fleisch für die Ratten schneiden, ungezogener Barbar.«
    An diesem Punkt schaltete sich der Mausling ein. Er hatte seinen vernebelten Geist schon einige Zeit bemüht, um eine kluge Bemerkung hervorzubringen. Jetzt rief er Frix zu: »Warum schneidest du den Ratten ihr Fleisch, süßes Mädchen? Wäre es nicht schöner, wenn sie das selbst täten?«
    Frix musterte ihn mit gekräuselter Nase, doch Hisvet sagte ernsthaft: »Nur Skwee vermag einigermaßen geschickt zu schneiden. Die anderen verletzen sich, besonders, wenn das Fleisch in dem glitschigen Curry herumgleitet. Frix, du hebst ein Stück Fleisch für Skwee auf, damit er uns seine Geschicklichkeit vorführen kann. Skwee!« rief sie mit hoher Stimme. »Skwee-Skwee-Skwee!«
    Eine große Ratte sprang auf das Bett und baute sich mit gekreuzten Vorderpfoten vor ihr auf. Hisvet gab ihre Befehle, nahm aus einem Silberkasten hinter sich ein winziges Tranchiermesser mit Gabel und Wetzeisen und befestigte das kleine Futteral vorsichtig an seinem Gürtel. Skwee verbeugte

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