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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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von einer anderen Dienerin durchsuchen zu lassen, ist einfach zu demütigend. Das könnte ich nicht ertragen!«
    Hisvet sprang auf, vom Bett herunter: »Jetzt verliere ich aber allmählich die Geduld, du prüdes kleines Miststück. Steht es dir etwa an, zu sagen, was du erträgst – oder übrigens auch trägst? Dreisie, pack ihre Arme! Falls sie sich wehrt, fessele sie ihr auf dem Rücken zusammen.«
    Die dunkelhaarige Zofe, die schon hinter Viersie stand, ergriff sie bei den Ellbogen, hielt sie ihr an den Körper gepreßt fest und warf dabei über den Kopf der Blonden hinweg ihrer Herrin ein leicht boshaftes Lächeln zu. Hisvet streckte den Arm aus, hob das Kinn des Mädchens hoch, bis sie sich gezielt in die Augen sahen, und machte sich dann sehr entschieden daran, den obersten schwarzen Knopf zu öffnen.
    Mit soviel Würde, wie sie aufbringen konnte, sagte Viersie: »Euch hätte ich mich auch unterworfen, Demoiselle, ohne daß mir jemand die Arme festhält.«
    Doch Hisvet entgegnete nur ebenso entschieden: »Du bist ein dummes Schulmädel, liebe Viersie, das noch beträchtliche Belehrung nötig hat, und die wirst du auch bekommen. Mir würdest du dich unterwerfen? Aber nicht meiner Zofe, wenn sie meinem Befehl gehorcht? Zunächst einmal bist du Dreisie nicht gleichgestellt. Sie besitzt einen höheren Rang als du und darf dich in meiner Abwesenheit strafen.«
    Beim Sprechen machte sie einen Knopf nach dem anderen auf, ließ sich Zeit, grub die Knöchel und preßte die Kanten der großen Knöpfe dem Mädchen ins Fleisch. Als sie den dritten Knopf öffnete, schoben sich die kleinen, festen Brüste mit den rosa Nippeln heraus. Hisvet fuhr fort: »Doch wie die Dinge stehen, setzt du deinen Kopf durch, nicht wahr, Viersie? Ich selbst entkleide dich, und nicht die gute Dreisie hier, wenn sie auch zuschaut. Eigentlich mache ich sogar die Arbeit der Zofe, womit einmal alles umgekehrt wäre. Du bekommst die de-luxe-Behandlung, könnte man sagen, wenn ich auch meine Zweifel habe, ob sie dir viel Vergnügen bereiten wird.«
    Sie war mit den Knöpfen fertig, betrachtete das Mädchen von oben bis unten, ruckte mit dem Handrücken leicht an ihren Brüsten und sagte mit fröhlichem Lachen: »Na, das war doch nicht so schlimm, oder, meine Liebe? Dreisie, mach weiter.«
    Grinsend zog die dunkelhaarige Zofe die Tunika über Viersies Arme nach hinten und nahm sie ihr ab.
    »Du läufst ja rot an, Viersie«, bemerkte Hisvet kichernd. »Auf dem Strich ist das eine Besonderheit, habe ich mir sagen lassen, und hebt den Preis. Untersuche das Kleidungsstück genau«, mahnte sie Dreisie. »Taste jeden Saum und jede Naht ab. Vielleicht hat sie etwas kleineres als den Öffner geklaut. Und nun, mein liebes Kind, bereite dich darauf vor, daß eine Zofe, die an Rang über dir steht, dich nach meinen Anweisungen und unter meinen Augen von Kopf bis Fuß durchsucht.« Die Gerte aus weißer Schneeschlangenhaut mit dem silbernen Griff als Zeigestab vom Bett nehmend, wies sie Viersie an: »Heb die Arme ein wenig an. Ja, das reicht. Die Beine etwas breiter. Ja, das sollte genügen.«
    Der Mausling stellte fest, daß die Körperhaare der Zofe allesamt rasiert oder ausgezupft waren. So fand also diese vom einfältigen Glipkerio, der schrecklichsten aller Vogelscheuchen bevorzugte Praxis in Lankhmar weiterhin Anwendung. Eine erfreuliche und sehr reizvolle Gewohnheit, fand der Mausling.
    »In der Tunika ist nichts verborgen, Dreisie? Bist du dir sicher? Nun, wirf sie zur hinteren Wand, und dann kannst du zunächst einmal mit den Fingern Viersies Haar durchsuchen. Bück dich, Kind. Langsam und sorgfältig, Dreisie. Ich weiß, ihre Frisur ist recht kurz, aber du würdest dich wundern, was man mit ein wenig Haar manchmal alles verbergen kann. Und vergiß die Ohren nicht. Wir suchen auch nach allerkleinsten Dingen.«
    Gähnend nahm Hisvet einen tüchtigen Schluck Wein. Viersie starrte ihre andere Peinigerin wütend an. An den Ohren gepackt zu werden, zulassen zu müssen, daß jemand sie auseinanderzieht und in alle Richtungen abknickt, hat etwas besonders Entwürdigendes. Doch Dreisie, die von ihrer Herrin lernte, lächelte nur liebreizend zurück.
    »Und jetzt der Mund«, bestimmte Hisvet. »Mach weit auf, Viersie, wie für den Barbier-Zahnzieher. Taste in jeder Backe nach, Dreisie. Ich glaube nicht, daß Viersie das kleine Eichhörnchen gespielt hat, aber man kann nie wissen. Und jetzt ... behaupte nicht, dir fällt nichts mehr ein, Dreisie. Ich meine doch,

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