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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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halten, und sie schrie ihn an: »Was ist los mit dir, Mik? Bist du betrunken?«
    Als er ihr wie trunken mit verdrehten Augen »Nein, Mylady«, antwortete, lehnte sie ihn gegen die Wand, überließ ihn dort sich selbst und eilte in den Gang hinein.
    Hier war der Gestank durchdringend, und sie hielt die Luft an. Mit ein paar schnellen, leichten Schritten war sie beim Ende des Tunnels, wo das bläulich glimmende Licht der Leviathan-Lampe ihr Skor zeigte, der mit dem Gesicht voran gegen die rauhe Erdwand gefallen und auf den Knien zusammengesunken war, während Klute mit dem Bauch auf dem Boden lag, nachdem sie offensichtlich beim Versuch hinauszukriechen das Bewußtsein verloren hatte.
    Cif packte sie unter den Achseln und schleppte sie aus dem Gang heraus. Mikkidu rieb sich die Stirn. Sie rief »Skullick!«, als der auch schon an den Pflöcken heruntergeklettert kam. Klute krümmte sich ein wenig und wimmerte schwach mit geschlossenen Augen. Cif legte ihr den Arm um, trat in den leeren Kübel und machte Fren Zeichen, sie beide hochzuziehen. Die Flaschenzüge kreischten. Im Vorbeifahren berichtete sie Skullick: »Skor ist am Ende des Stollens zusammengebrochen. Dämpfe und üble Luft, hol ihn da schnell heraus.«
    Oben übergab sie Klute Rill und Fren und trat dann selbst aus dem Kübel. Das Mädchen murmelte: »Kann meine Schaufel nicht finden.« Rill sprach sie an: »Wach auf, Klute. Versuche, tief durchzuatmen«, und bemerkte zu Cif gewandt: »Im Höhlengang von Dunkelfeuer war ein ganz ähnlicher Gestank.«
    Cif nickte, drehte sich um und beobachtete, wie Skullick Skor aus dem Stollen herauszog. »Er wird es überstehen, Lady«, rief der. »Der Puls schlägt noch.« Mikkidu schien sich erholt zu haben, denn er half Skullick, dem Bewußtlosen ein Seil um die Brust zu legen, damit man ihn den Schacht hochziehen konnte, und kletterte dann neben dem Menschenbündel die Pflockleiter empor, um die schlaffe Last auf dem Weg nach oben im Gleichgewicht zu halten.
    Als Fafhrds Korporal neben dem Schachteingang der Länge nach dalag, fühlte Cif den Puls an der Halsschlagader, doch das schwache Pochen gefiel ihr nicht, und so wies sie Mikkidu an, seinen Oberkörper anzuheben (an seinem spärlichen roten Haar), setzte sich rittlings auf seinen Schoß, legte beide Arme um ihn und gab ihm Luft von ihren eigenen Lippen, abwechselnd mit kurzen und kräftigen Umarmungen.
    Als Skors Puls wieder kräftiger wirkte, lies sie ihn zum Schutzzelt tragen und übertrug Rill die Aufgabe, ihn genau im Auge zu behalten und bei Bedarf mit dem Beatmen fortzufahren. Dann stellte sie Mikkidu streng zur Rede.
    »Du bist im Stollen ein und aus gegangen, du mußt die Dämpfe bemerkt haben.«
    »Das habe ich auch, Lady«, antwortete er. »Und ich habe Skor gewarnt. Aber er nahm das auf die leichte Schulter, weil er nichts anderes im Sinn hatte, als den Gang so schnell wie möglich weiterzugraben.«
    »Nun, damit hatte er zwar recht, aber es war unklug«, erklärte sie nachdrücklich. »Das Graben am Tunnelende muß weitergehen, wenn es uns irgendwie gelingen soll, den Kapitän zu retten. Also müssen wir genug frische Luft dorthin führen. Und zwar schnell.«
    »Ja, Mylady«, stimmte Mikkidu zweifelnd zu. »Aber wie?«
    »Ich hatte Gelegenheit, über diese Frage nachzudenken«, erklärte sie. »Mik, warst du nicht letzten Herbst mit den beiden Kapitänen auf der großen Schneeschlangenjagd im Totenland, das auf halbem Wege zwischen den Vulkanen Dunkelfeuer und Höllenschein liegt?«
    »Wer von uns wäre nicht dabei gewesen?« antwortete jener. »Noch zwei Wochen danach hatten wir alle Hände voll damit zu tun, die Felle, die wir im Stück abgezogen hatten, haltbar zu machen.«
    »Wenn ich mich recht erinnere«, fuhr sie fort, »hatten wir alles in allem vierzig gute Felle.«
    »Siebenundvierzig, um genau zu sein. Alle liegen mit Kampfer und Nelken in den Baracken und warten auf die nächste Handelsreise eines der Kapitäne. In Lankhmar würden sie ein Vermögen einbringen.«
    »Genau.« Sie nickte. »Der Hundekarren ist noch immer hier. Ich werde dich wohl darin zurückschicken, um eben diese Felle zu holen. Alle.«
    Er starrte sie verwirrt an.
    »Ist dir klar«, fragte sie, »daß jedes dieser Felle einen armdicken, dichten Lederschlauch darstellt, neun oder zehn Ellen lang? Drei bis vier Meter?«
    »Ja, Lady Cif«, antwortete er mit noch immer umwölkter Stirn, »aber ...«
    »Komm schon, ich begleite dich«, sagte sie mit fröhlichem Grinsen und

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