Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
Sheelba«, warf Cif ein, »von der du im Schlaf sprichst, Mausling, und mir weismachen willst, daß sie nicht eine alte Flamme ist.«
    Die beiden Männer mußten zugeben, daß diese Möglichkeiten nicht ausgeschlossen werden konnten.
    »Es könnten auch andere geheimnisvolle Wesen, ja solche nicht von dieser Welt, ihre Hand im Spiel gehabt haben«, meinte Afreyt. »Wir wissen, daß Königin Skeldir damit zu tun hatte – mein Dank ist ihr gewiß. Ihr Lachen, das du hörtest, warnte dich. Und, auch wenn ihr ihn nicht ernstnehmen wollt. Gusorio, Cif und ich haben sein seltsames Brummknurren gehört.«
    Aus ihren Augen sprach gleichermaßen Ernst wie Verschmitztheit, als Cif sagte: »Habt ihr zwei überhaupt schon daran gedacht, daß ihr – da Skeldir ja schließlich euch Männer warnte – Teilverkörperungen von ihr sein könntet? Und wir – Skeldir behüte – die von Groß-Gusorio? Oder entsetzt euch das?«
    »Keineswegs«, versicherte ihr Fafhrd. »Da Seelenwanderung, die es ermöglicht, den Geist einer Frau oder eines Mannes in ein Tier zu senden, oder umgekehrt, ein solches Wunder wäre, würde uns ein einfacher Geschlechtswandel überhaupt nicht überraschen.« Die Backgammonschachtel der beiden Tode wurde in der Seetangschenke gewissermaßen als Sehenswürdigkeit, aber auch zur allgemeinen Benutzung aufbewahrt. Doch nur wenige holten sie sich an den Tisch, und wenn sie es taten, kam kein gutes Spiel zustande.

IV. Der Mausling versinkt
The Mouser Goes Below (1987)
Kapitel 1
    Es ist ein altes Sprichwort in der Welt von Nehwon, daß das Schicksal von Helden, die sich zur Ruhe begeben wollen, oder von Abenteurern, die beschließen, sich fest niederzulassen, und die damit ihr Publikum aufrichtiger Bewunderer enttäuschen – daß deren Schicksal von mehr grauenhafter Pein erfüllt sein kann als das einer lankhmarischen Prinzessin, die mit Tricks als Kajütenmädchen an Bord eines ilthmarischen Handelsschiffes gelockt und auf die quälend lange Fahrt zum tropischen Klesh oder zum eisigen No-Ombrulsk verschickt wird. Und sollten solche Helden nur mit einer geflüsterten Andeutung von einem ›letzten Abenteuer‹ sprechen, so werden sowohl ihre lärmendsten Anhänger als auch ihre glühendsten Bewunderer gleichermaßen verlangen, daß dieses zu allermindest mit einem beeindruckenden Tod und Untergang endet, wobei die Helden gegen unüberwindliche Widrigkeiten kämpfen müssen und sich der Feindschaft der übelsten Erzgötter erfreuen.
    Als also jene beiden sonderbar finsteren Helden, der Graue Mausling und Fafhrd, nicht nur Lankhmar-Stadt verließen (wo sich angeblich die Hälfte von dem abspielt, was in Nehwon überhaupt geschieht), um den unbekannten Bürgersfrauen Cif und Afreyt von der Reifinsel am nördlichsten Rand aller Dinge zu dienen, sondern ihren Aufenthalt dort auch noch um zwei und dann drei Jahre verlängerten, behaupteten schließlich sowohl neunmalkluge Besserwisser als auch vertrauenswürdige Gerüchte, die beiden Helden spielten mit eben solch einem Schicksal.
    Gewiß, der Beginn ihrer Polarexpedition war vielversprechend verlaufen, prächtig geradezu, und zu den Zurückgebliebenen waren Berichte gelangt, die beiden sammelten und trainierten (oder besser bändigten) unter ihrem Oberbefehl kleine Banden von ebenso verrückten Abenteurern wie sie selbst. Dann erfuhr man von einem großen Sieg, in dessen Verlauf sie einen zangenartigen Einfall selbstmörderischer Meeresmingols von der eisigen Insel des philosophischen Fischervolks abwehrten, wobei sie sich des Dienstes zweier sonderbarer, fremdländischer Götter mit den fremdartigen Namen Loki und Odin versicherten. Außerdem hörte man, wie sie mit den fünf goldenen Symbolen der Vernunft Schindluder trieben, die als die kostbarsten Schätze der atheistischen Reifinselbewohner galten, und auch sonst das rauhbeinige, langsam sprechende und handelnde Inselvolk zum Narren hielten.
    Doch dann, insbesondere nachdem die beiden immer länger im eisigen Norden blieben, begannen andere Berichte zu zirkulieren, die diese propperen Leistungen herabwürdigten und beschnitten. Nun hieß es, daß sie in Wirklichkeit nur einen läppischen psychologischen Sieg errungen hätten, und zwar durch das Aufschieben von Manövern – Hinhaltetaktik könnte man das nennen – und daß sie am Ende niemals gewonnen hätten, hätte sich der Wind nicht für die Jahreszeit völlig unerwartet gedreht, wären nicht zufällig die Vulkane der Reifinsel, Höllenschein und

Weitere Kostenlose Bücher