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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Dunkelfeuer gleichzeitig ausgebrochen, und hätte sich nicht zudem noch der berüchtigte Große Mahlstrom der Insel aufgetan, der ein paar vorauseilende Galeeren der Mingolvorhut einsaugte und so die anderen entmutigte.
    Und schließlich (so fuhren diese anderen Berichte fort), legten der Mausling und Fafhrd die Inselbewohner gar nicht herein, sondern befreundeten sich mit ihnen, eigneten sich ihre nüchterne Art an und zwangen ihre Gefolgsleute zu Gleichem – verwandelten diese Taschendiebe und Berserker in gesetzestreue Matrosen, Fischer und Handwerker, ja sogar Zimmerleute, die für sich und ihre beiden Meister ein Jahr lang Barackenunterkünfte bauten.
    Es hieß nun, daß die Helden keineswegs mit den goldenen Symbolen ihr Spielchen getrieben hätten, sondern daß in Wirklichkeit Fafhrd vier dieser Kleinode einer diebischen Meeresdämonin aus dem versunkenen Reich Simorgya wieder abgejagt hätte, welchselbiger zudem auch der Mausling einen Strich durch die Rechnung gemacht habe, im Verlaufe einer Handelsreise nach No-Ombrulsk zur Beschaffung von Bauholz und Getreide für die holzarme, getreidehungrige, seeumgürtete Republik.
    Außerdem hieß es nun, er (der Mausling) habe das fünfte Symbol gut verwendet, denn er habe den aus Gitterwerk bestehenden Würfel der Ehrlichkeit, in dem ein dem fremden Feuergott Loki heiliger, aber verkohlter Fackelstumpf mit der darin enthaltenen Essenz des Gottes verkeilt war, mitten in den großen Mahlstrom geschleudert, nachdem dieser die Vorhutschiffe der Mingols unter Wasser gezogen habe, und damit dessen Wirbeln für immer gestillt, bevor dieses auch die schwächliche Flotte der Reifinsel in die Tief zerrte. Da lag nun der Würfel in Sand und schlickrigem Schleim, eingeschmiegt im Rachen des Wirbels, siebzehn Faden unter Wasser, ein kostbarer, schwerer Klumpen, Ursprung von Legenden und Köder für Schatzsucher, hielt den Mahlstrom fest und umschloß einen Gott.
    Und dann hieß es noch, daß die beiden Helden Cif und Afreyt nicht betrogen und verlassen hätten, wie sie es bekanntlich bei früheren Auftraggeberinnen und Liebchen schon öfter getan hatten, sondern daß die nun auf widerwärtige Weise gebesserten Schufte und Lebemänner den beiden freien Bürgersfrauen den Hof machten und dabei eindeutig dauerhafte und zum gegenseitigen Nutzen gereichende Beziehungen im Sinn hatten.
    Diese beunruhigenden – nein, schockierenden – nachträglich kursierenden Gerüchte veranlaßten viele, einem frühen Bericht, der auf allgemeinen Unglauben gestoßen war, nun doch Beachtung zu schenken: Daß Fafhrd in der nahezu ohne Blutvergießen verlaufenen Endschlacht mit den Mingols rätselhafterweise seine rechte Hand verloren und anschließend durch einen Ledersockel für Bogen, Gabel, Messer – einen ganzen Werkzeugkasten – ersetzt hätte. Jetzt betrachtete man dies als Bestätigung des alten newhonischen Sprichworts über die Plagen, die den Helden befallen, wenn er seinen glorreichen und unterhaltsamen Pfad verlassen will. Fafhrd und des Grauen Mauslings Glück habe sich nun also gewendet, so munkelte man, und sie seien auf dem Weg, in Vergessenheit zu geraten.
    Wer dies glaubte – und das waren viele – erkannte auch schnell den Bericht an, die Zauberlehrer der beiden, der Augenlose Sheelba und der Siebenäugige Ningauble hätten sich enttäuscht und angeekelt von ihnen abgewandt und die niemandem Rechenschaft schuldenden Götter der beiden – den spinnenhaften Mog, Issek mit den gebrochenen Gelenken und den elenden Kos – dazu bewegt, ihnen den Fluch des Alterns aufzuerlegen und sie vor der Zeit in alte Meckergreise zu verwandeln. Ähnliche geheime Nachrichten lauteten, so berühmte und mächtige Persönlichkeiten wie der Oberherr Lankhmars und der Großmeister der Diebesgilde hätten gedungene Mörder auf die Reifinsel geschickt, um die beiden Helden auszulöschen. Und selbst als sich im Süden allmählich die Kunde verbreitete, daß die beiden glanzlos gewordenen Helden den gedungenen Mördern in letzter Sekunde einen Strich durch die Rechnung machen und sich dem Fluch des vorzeitigen Alterns entziehen konnten, waren Kritiker nur zu schnell bereit, darauf hinzuweisen, daß ihnen dafür kein Lob gebühre, da ohne sehr viel Hilfe von Seiten Cifs, Afreyts und der Mondgöttin dieser beiden Damen nicht viel zu machen gewesen wäre.
    Nein, diese Kritiker blieben dabei, daß es mit Fafhrd und dem Mausling abwärts gehe (sie seien schon so gut wie tot), weil die beiden der ihnen

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