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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Flucht und rennen um ihr Leben.« Zedd hielt inne.
    »Es wird ihr letzter Fehler sein«, fuhr er dann mit leiser Stimme fort. Er machte vor ihren blassen Gesichtern eine ausladende Handbewegung. »Die rennen geradewegs in eine Grauen erregende tödliche Falle, die bereits auf sie wartet.«
    Mittlerweile waren alle mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern bis zur Kante ihrer Sitzbank vorgerutscht.
    »Nun, General«, sagte Zedd in heiterem Tonfall und lehnte sich zurück, »wie steht es nun um besagte Massengräber? Oder sollen die Überlebenden etwa die Kranken für tot und die Toten zum Verfaulen liegen lassen? Vermutlich wäre das gar keine schlechte Idee. Auch ohne die lästige Pflicht, die Sterbenden versorgen und die Toten begraben zu müssen, werdet Ihr genug Probleme haben – zumal bereits die bloße Berührung ihres weißen Fleisches die Lebenden völlig unerwartet mit einer Krankheit infizieren wird, woraufhin…«
    Verna sprang auf. »Aber was können wir denn tun?« Sie sah bereits alles um sich herum im Chaos versinken. »Wie können wir dieser widerwärtigen Magie entgegenwirken?« Sie breitete die Arme aus. »Was müssen wir tun?«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Ich dachte, Ihr und die Schwestern hättet Euch das alles bereits zurechtgelegt. Ich dachte, Ihr wüsstet, was Ihr tut.« Mit einer fahrigen Bewegung über seine Schulter zeigend, deutete er nach Westen, Richtung Feind. »Sagtet Ihr nicht gerade eben noch, Ihr hättet die Situation im Griff?«
    Verna ließ sich wortlos neben Warren auf die Bank sinken.
    »Äh, Zedd…« General Reibisch schluckte gequält. Er zeigte ihm die Mücke. »Ich glaube, mir wird ein wenig schwindelig, Zedd. Könnt Ihr vielleicht etwas tun?«
    »Wogegen?«
    »Gegen das Fieber. Ich glaube, meine Sehkraft lässt bereits nach. Könnt Ihr denn gar nichts tun?«
    »Nein, nichts.«
    »Nichts.«
    »Nichts, und zwar ganz einfach deswegen, weil Euch überhaupt nichts fehlt. Ich habe die paar Albinomücken nur herbeigezaubert, um meinen Standpunkt zu verdeutlichen. Der springende Punkt ist: Was ich beim Betreten dieses Lagers gesehen habe, hat mich in Angst und Schrecken versetzt. Falls die mit der Gabe Gesegneten unter unseren Feinden auch nur die geringsten teuflischen Neigungen haben – und bei Jagang haben wir allen Grund zu dieser Annahme –, dann ist diese Armee für die eigentliche Art der Bedrohung schlecht gerüstet.«
    Schwester Philippa hob zögernd eine Hand, einem Schulmädchen gleich, das eine Frage stellen möchte. »Aber bei den vielen mit der Gabe Gesegneten in unseren Reihen können wir doch sicherlich … müssten wir doch wissen…«
    »Genau das versuche ich Euch ja gerade zu erklären: nach der derzeitigen Lage der Dinge werdet Ihr überhaupt nichts wissen. Ihr werdet von Phänomenen überwältigt werden, von denen Ihr nie gehört habt, die Ihr noch nie zu Gesicht bekommen habt, die Ihr nicht erwartet und Euch nicht einmal vorstellen könnt. Zweifellos wird der Feind auch konventionelle Magie einsetzen, und die wird bereits genug Schwierigkeiten machen, wirklich fürchten müsst Ihr allerdings die Albinomücken.«
    »Aber Ihr sagtet doch, Ihr hättet sie nur herbeigezaubert, um Euren Standpunkt zu verdeutlichen«, erwiderte Warren. »Vielleicht ist der Feind nicht so gerissen wie Ihr und kommt erst gar nicht auf solche Ideen.«
    »Nicht mit Dummheit, sondern mit Unbarmherzigkeit hat die Imperiale Ordnung die gesamte Alte Welt erobert.« Zedds Gesicht verfinsterte sich zusehends. Zur Unterstreichung seiner Worte hob er einen Finger. »Außerdem sind die längst auf genau diese Ideen gekommen. Im Frühling dieses Jahres hat eine der Schwestern in den Händen des Feindes mit Hilfe von Magie eine tödliche Seuche ausgelöst, die von niemandem mit der Gabe aufgespürt werden konnte. Zehntausende von Menschen, angefangen bei den Neugeborenen bis hin zu den Alten, starben eines grausamen Todes.«
    Die Schwestern in Feindeshand waren eine große und allgegenwärtige Gefahr. Ann hatte sich allein auf eine Mission begeben, um diese Schwestern entweder zu retten oder zu vernichten. Nach allem, was Zedd bei seinem Aufenthalt in Anderith hatte beobachten können, war Anns Mission gescheitert. Was aus ihr geworden war, wusste er nicht, er wusste nur, dass Jagang die Schwestern nach wie vor in seiner Gewalt hatte.
    »Aber wir haben die Seuche eingedämmt«, meinte Warren.
    »Richard hat sie eingedämmt, denn nur er war dazu im Stande.« Zedd hielt dem Blick

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