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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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entspannte sich, als hätte man die Stricke um ihren Hals gelockert.
    Zedd bedachte einen nach dem anderen mit einem strengen Blick. »Krieg ist ein hässliches Geschäft, in dem es darum geht, Menschen zu töten, bevor diese einen selber töten. Im Krieg ist Magie eine Waffe wie andere auch, allerdings eine, die einem Angst machen kann. Ihr müsst Euch darüber im Klaren sein, dass sie in diesem Fall letztendlich dazu dient, Menschen zu töten.«
    »Was müssen wir tun?«, fragte Verna, sichtlich erleichtert, dass er sich bereit erklärt hatte zu bleiben, wenn auch nicht im selben Maß wie General Reibisch, Warren oder Schwester Philippa.
    Zedd zog einen Teil seines Gewandes auf beiden Seiten unter den Beinen hervor und stopfte es zwischen diese, während er sich die Frage durch den Kopf gehen ließ. Dies war nicht die Art von Unterricht, an der er Gefallen fand.
    »Wir werden morgen früh beginnen. Es gibt viel zu lernen, wie man der Magie im Krieg entgegenwirkt. Ich werde alle mit der Gabe Gesegneten in der entsetzlichen Kunst unterweisen, das, was Ihr stets zum Wohl der Menschen einzusetzen hofftet, stattdessen zu ihrem Schaden einzusetzen. Die Lektionen werden nicht erfreulich sein, doch die Alternative wäre es ebenso wenig.«
    Der Gedanke an diese Lektionen und, schlimmer, an die Verwendung dieses Wissens, konnte keinem von ihnen angenehm sein. Adie, die sich ein wenig mit den Schrecken eines solchen Kampfes auskannte, strich ihm mitfühlend über den Rücken. Sein schweres Gewand klebte auf seiner Haut. Er sehnte sich nach seinem schlichten Zauberergewand zurück.
    »Wir alle werden tun, was wir tun müssen, um zu verhindern, dass unser Volk der ungeheuerlichen Magie der Imperialen Ordnung zum Opfer fällt«, versprach Verna. »Darauf habt Ihr mein Wort als Prälatin.«
    Zedd nickte. »Dann werden wir also morgen beginnen.«
    »Die Vorstellung, Magie bei der Kriegführung einzusetzen, macht mir Angst«, gestand General Reibisch, als er sich erhob.
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Um ehrlich zu sein, letztendlich dient die Magie bei der Kriegführung dazu, die Magie des Feindes aufzuheben. Leisten wir gute Arbeit, werden wir in diesem Punkt ein Gleichgewicht herstellen können. Das heißt, alle Magie würde zunichte gemacht werden und die Soldaten können kämpfen, ohne dass die Schlacht von Magie beeinflusst wird. Ihr werdet der Stahl gegen den Stahl sein können, während wir die Magie gegen die Magie sind.«
    »Wollt Ihr damit sagen, Eure Magie wird nicht von unmittelbarem Nutzen für uns sein?«
    Zedd zuckte erneut mit den Achseln. »Wir werden die Magie auf jede uns zur Verfügung stehende Weise einsetzen, um dem Feind zu schaden, aber wenn wir die Magie als Waffe einsetzen, wird er versuchen, sie zu kontern. Und wir wiederum werden alle Bemühungen, ihre Kraft gegen uns einzusetzen, zu durchkreuzen versuchen. Stellt man es geschickt an, bewirkt der Einsatz von Magie bei der Kriegführung, dass eigentlich überhaupt keine Magie vorhanden zu sein scheint.«
    »Wenn wir uns dieser Herausforderung nicht gewachsen zeigen, wird die Kraft, die sie uns entgegenschleudern, wahrhaft entsetzlich sein. Gelingt es uns aber, sie zu besiegen, wird die Vernichtung ihrer Truppen Eure Vorstellungskraft sprengen. Meiner Erfahrung nach hat Magie eine Tendenz zur Ausgewogenheit, daher bekommt man derartige Geschehnisse nur selten zu Gesicht.«
    »Dann ist also ein Patt unser Ziel?«, wollte Schwester Philippa wissen.
    Zedd drehte die Handflächen nach oben und bewegte die Hände im Wechsel auf und ab wie die Schalen einer Waage, in denen sich ein schweres Gewicht befindet. »Auf beiden Seiten werden die mit der Gabe Gesegneten härter arbeiten als je zuvor. Eins kann ich Euch sagen, das ist überaus anstrengend. Die Folge wird sein, dass man, von kleinen Verschiebungen zugunsten der einen oder anderen Seite abgesehen, den Eindruck bekommt, wir alle tun nicht das Geringste, um uns das Abendessen zu verdienen.«
    Zedd ließ die Hände sinken. »Zwischenzeitlich wird es zu kurzen Augenblicken nackten Entsetzens und echter Panik kommen, in denen unzweifelhaft festzustehen scheint, dass die Welt selbst in einem letzten Anfall purer Raserei zugrunde geht.«
    Der General grinste seltsam sanft und wissend. »Lasst Euch gesagt sein, mit einem Schwert in der Hand sieht der Krieg kaum anders aus.« Er hob in gespielter Abwehr eine Hand. »Aber das ist mir vermutlich immer noch lieber, als mit meinem Schwert nach jeder magischen Mücke

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