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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Kriegszauberer mit Subtraktiver Magie gibt, könnte für seine Ausbildung vielleicht eine Schwester der Finsternis erforderlich sein?«, fragte Warren.
    »Nun ja«, meinte Zedd nachdenklich, »das wäre vielleicht eine Überlegung wert.« Er seufzte erschöpft und wurde ernster. »Eins ist mir klar geworden, es wäre nicht nur sinnlos, Richard im Gebrauch seines Talents zu unterrichten, sondern vielleicht sogar gefährlich – für die gesamte Welt. Ich würde ihn gerne besuchen und ihm meine Unterstützung, meine Erfahrung und meine Urteilskraft anbieten, aber ihm helfen?« Zedd schüttelte den Kopf. »Das wage ich nicht.«
    Niemand brachte einen Einwand vor. Verna zum Beispiel verfügte über Erfahrungen aus erster Hand, die die Richtigkeit seiner Worte aller Wahrscheinlichkeit nach bestätigten. Die Übrigen kannten Richard gut genug, um zu ähnlichen Schlüssen zu gelangen.
    »Darf ich Euch bei der Suche nach einem leer stehenden Zelt helfen, Zedd?«, frage Verna schließlich. »Ihr seht aus, als könntet Ihr ein wenig Ruhe gebrauchen. Morgen früh, wenn Ihr Euch richtig ausgeschlafen habt und wir alle nachgedacht haben, können wir uns weiter unterhalten.«
    Warren, der gerade noch eine Frage hatte stellen wollen, bevor Verna ihm zuvorkam, wirkte enttäuscht, erklärte sich dann aber mit einem Nicken einverstanden.
    Zedd streckte seine Beine aus und gähnte. »Das wäre wohl das Beste.« Der Gedanke an die bevorstehende Aufgabe war entmutigend. Er sehnte sich danach, Richard wiederzusehen und ihm zu helfen, zumal er ihn schon so lange suchte. Manchmal fiel es gerade dann schwer, Menschen in Ruhe zu lassen, wenn diese sie am meisten benötigten. »Das wäre wohl das Beste«, wiederholte er. »Ich bin müde.«
    »Der Sommer geht allmählich zur Neige, und die Nächte werden frisch«, bemerkte Adie und schmiegte sich an Zedd. Sie schaute zu ihm hoch, aus ihren weißen Augen, die im Schein der Lampe einen sanften, bernsteinfarbenen Glanz annahmen. »Bleibst du bei mir und wärmst mir meine Glieder, alter Mann?«
    Zedd nahm sie schmunzelnd in den Arm. Das Zusammensein mit ihr war wieder genauso ermutigend, wie er erwartet hatte. Und tatsächlich, hätte sie ihm in diesem Augenblick einen neuen, mit einer Feder besetzten Hut geschenkt, er hätte ihn mit einem Lächeln aufgesetzt. Doch die Sorgen saßen ihm in den Knochen wie ein aufziehendes Unwetter.
    »Zedd«, sagte Verna, die ihm die Schwere seiner Gedanken offenbar in den Augen ablas, »Richard ist ein Kriegszauberer, der, wie Ihr sagt, in der Vergangenheit bemerkenswerte Fähigkeiten bewiesen hat. Er ist ein überaus findiger junger Mann. Davon abgesehen ist er niemand anderes als der Sucher höchstpersönlich und besitzt zu seinem Schutz das Schwert der Wahrheit – ein Schwert, das er zu benutzen weiß, wie ich bestätigen kann. Kahlan ist die Mutter Konfessor und erfahren im Gebrauch ihrer Kraft. Sie haben eine Mord-Sith bei sich. Mord-Sith gehen niemals ein Risiko ein.«
    »Ich weiß«, erwiderte Zedd leise, den Blick starr auf ein albtraumhaftes Gedankenchaos gerichtet. »Trotzdem habe ich große Angst um sie.«
    »Und was macht Euch so große Angst?«, fragte Warren.
    »Die Albinomücken.«

18. Kapitel
    Vor Anstrengung keuchend musste Kahlan rückwärts durch das mit stacheligen Brombeeren durchsetzte Astgewirr eines erlenblättrigen Schneeballs trippeln, um dem Schwung des Schwertes auszuweichen. Die Spitze sirrte vorbei, ihre Rippen um einen Zoll verfehlend. Bei ihren hektischen Ausweichbemühungen achtete sie nicht auf das Reißen und Zerren der Dornen an ihrer Hose. Sie spürte, wie ihr Herz bis zur Schädelbasis pochte.
    Während er sie mit seiner Attacke unerbittlich in die Enge trieb, sie über ein leicht ansteigendes Felsband und durch die dahinter liegende Mulde scheuchte, wallten Unmengen toten, von seinen Stiefeln aufgewirbelten Laubes, bunten Gewitterwolken gleich, in die spätnachmittägliche Luft. Die strahlend gelben, leuchtend orangefarbenen und sattroten Blätter regneten auf blank liegende, von stacheligen, verdrehten Wacholdersträuchern umschlungene Felsen herab. Es war, als kämpfte man in einem vom Himmel gefallenen Regenbogen.
    Richard stieß erneut nach ihr. Kahlan blieb die Luft weg, aber es gelang ihr, sein Schwert abzublocken.
    Unerbittlich setzte er seinen erbarmungslosen Angriff mit unverminderter Entschlossenheit fort. Sie wich zurück, die Beine hochziehend, um nicht über die Wurzelschlingen am Fuß einer mächtigen Fichte

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