Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
genug entfernt und in so unwegsamem Gelände, dass wir unsere Truppen aufteilen müssten, wenn wir in irgendeiner Weise darauf reagieren wollten. Außerdem sind unsere Kundschafter bis auf den letzten Mann unversehrt zurückgekommen.«
    »Das ist doch gut.«
    »Freilich ist es das. Aber was, wenn sie, wie du vermutest, Personen mit der Gabe bei sich haben? Wie kommt es, dass alle unsere Kundschafter diese massiven Truppenbewegungen melden konnten, ohne dass auch nur ein Einziger auf der Strecke geblieben ist?«
    Warren ließ sich das einen Augenblick durch den Kopf gehen, während die drei vorsichtig über einen kleinen Felsgrat kletterten und anschließend die andere Seite des glatten, steil abfallenden Felsens auf dem Hinterteil hinunterrutschten.
    »Ich glaube, sie wollen uns damit ködern«, sagte Cara, als ihre Stiefel hinter ihnen mit einem dumpfen Aufprall wieder auf festem Boden landeten. »Die kleinen Fische lassen sie durch die Maschen schlüpfen, in der Hoffnung, damit die größeren anzulocken.«
    Kahlan klopfte sich den Schnee vom Hinterteil. »Genau wie wir.«
    Warren wirkte skeptisch. »Glaubt Ihr, das Ganze ist ein ausgetüftelter Trick, um Offiziere und Personen mit der Gabe in die Falle zu locken?«
    »Das nicht gerade«, erwiderte Kahlan. »Das wäre für sie nur ein angenehmer Nebeneffekt. Ich glaube, ihre eigentliche Absicht besteht darin, uns als Reaktion auf diese – wie sie uns glauben machen wollen – bedrohliche Truppenbewegung zum Aufteilen unserer Truppen zu verleiten.«
    Warren wühlte mit einer Hand in seinen blonden, lockigen Haaren. Seine blauen Augen wanderten zurück in die Richtung, aus der die drei vom Kamm herabgestiegen waren, so als wollte er versuchen, das, was er längst nicht mehr sehen konnte, noch einmal in Augenschein zu nehmen.
    »Aber sollte uns das nicht zu denken geben, wenn sie ein gewaltiges Truppenkontingent nach Norden marschieren lassen – erst recht, wenn es einen Teil unserer Truppen fortlocken soll?«
    »Natürlich sollte es das«, antwortete Kahlan. »Wenn es denn stimmt.«
    Warren blickte flüchtig zu ihr hinüber, während sie sich durch tieferen Schnee kämpften, der unter die Felsklippen geweht worden war, unter denen sie auf ihrem Weg einen steilen, kleinen Anstieg hinauf hindurchstapften. Die Anstrengung ließ ihre Beine müde werden, deshalb reichte Warren ihr eine Hand, um ihr eine hohe Stufe hinaufzuhelfen. Dann wiederholte er die Geste bei Cara, doch diese gab ihm gebärdenreich zu verstehen, sie sei auf seine Hand nicht angewiesen, verzichtete allerdings darauf, ihn dabei böse anzufunkeln. Kahlan war froh über jedes Anzeichen dafür, dass Cara lernte, ein bescheidenes Hilfsangebot einfach als Höflichkeit und nicht zwangsläufig als einen Vorwurf der Schwäche aufzufassen.
    »Jetzt bin ich aber verwirrt«, meinte Warren keuchend.
    Kahlan machte Halt und ließ die anderen wieder zu Atem kommen. Mit dem Arm deutete sie hinter sich auf die feindlichen Truppen jenseits des Kamms.
    »Nun wenn es stimmt, dass uns Truppen in großer Zahl umgehen, um nach Norden zu marschieren, dann sollte uns das beunruhigen. Aber ich glaube, in Wirklichkeit tun sie das gar nicht.«
    Warren wischte sich eine blonde Locke aus der Stirn. »Ihr glaubt nicht, dass all diese Soldaten Richtung Norden marschieren? Aber wohin dann?«
    »Nirgendwohin«, erwiderte Kahlan.
    »So viele Soldaten? Ihr macht wohl Scherze.«
    Sie musste über seinen Gesichtsausdruck lächeln. »Ich halte das Ganze für ein Täuschungsmanöver. Ich glaube, in Wahrheit handelt es sich nur um eine sehr geringe Anzahl von Soldaten.«
    »Aber die Kundschafter berichten von gewaltigen Massen von Soldaten, die seit mittlerweile drei Tagen nach Norden marschieren!«
    »Leise«, warnte Cara, sich so mit einer Miene gespielten Tadels revanchierend. Als Warren merkte, dass er geradezu geschrien hatte, schlug er sich beide Hände vor den Mund.
    Sie waren wieder bei Atem, also brach Kahlan abermals auf und führte sie, ihren auf dem Hinweg erzeugten Fußstapfen folgend, über eine kleine Anhöhe in ebeneres Gelände.
    »Erinnerst du dich noch, was die Kundschafter gestern berichteten?«, fragte sie ihn. »Dass sie versucht hätten, die Berge auf der anderen Seite des Tales zu erklimmen, um die örtlichen Begebenheiten sowie die durchmarschierenden Truppen in Augenschein zu nehmen, die Pässe jedoch zu schwer bewacht gewesen seien?«
    »Ich erinnere mich.«
    »Ich glaube, soeben bin ich hinter den Grund dafür

Weitere Kostenlose Bücher