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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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schob Kahlan das Scheit mit dem Feuereisen in den Hintergrund des Feuers. »Ich weiß, worum ich Euch bitte, das ist keine leichte Aufgabe.«
    Er kratzte sich durch sein dichtes graues Haar den Schädel. »Ihr braucht gar nicht zu erfahren, wie schwierig es sein wird, das wird Euch ohnehin nicht zum Sieg verhelfen, lasst mich also einfach erklären, Ihr werdet sie bekommen.«
    Die Zusage des Abgesandten Theriault war so verlässlich wie Gold und ebenso wertvoll. Sie erhob sich und sah ihm ins Gesicht.
    »Außerdem möchte ich, dass sie aus gebleichter Wolle hergestellt werden.«
    Er zog fragend eine Braue hoch. »Aus gebleichter Wolle?« »Ihr werdet sicherlich verstehen, dass wir sehr geschickt vorgehen müssen. Die Imperiale Ordnung stammt tief unten aus dem Süden. Richard war einmal dort, er erzählte mir, dass dort ein völlig anderes Klima herrscht als hier in der Neuen Welt; ihre Winter sind mit unseren nicht zu vergleichen. Wenn ich mich nicht irre, ist die Imperiale Ordnung weder mit dem Winter vertraut, noch ist sie es gewöhnt, unter diesen Witterungsbedingungen zu überleben, geschweige denn zu kämpfen. Die winterlichen Verhältnisse mögen schwierig sein, aber durch diesen Umstand werden sie uns zum Vorteil gereichen.«
    Kahlan hielt ihm die geballte Faust vors Gesicht. »Ich will ihnen gnadenlos zusetzen. Ich will mir das winterliche Wetter zunutze machen, um sie leiden zu lassen. Ich will sie aus der Reserve locken und sie zwingen, unter Bedingungen zu kämpfen, mit denen sie längst nicht so vertraut sind wie wir. Die Kapuzenumhänge sollen dabei unseren Männern als Tarnung dienen, um bei Überfällen ganz nah an den Feind heranzuschleichen und anschließend vor seinen Augen zu verschwinden.«
    »Haben sie keine mit der Gabe Gesegneten in ihren Reihen?« »Doch, aber keine Hexenmeisterin wird ihnen sagen können, wohin jeder einzelne Bogenschütze mit seinen Pfeilen zielen soll.«
    Er strich sich nachdenklich übers Kinn. »Ja, ich verstehe, was Ihr meint.« Er schlug gegen den Sims, wie um seine Zusage zu besiegeln. »Ich werde unsere Handwerker sofort anfangen lassen. Darüber hinaus werden Eure Männer warme Handschuhe benötigen.«
    Kahlan lächelte anerkennend. »Sie werden Euch dafür dankbar sein. Weist Eure Handwerker an, mit der Auslieferung der Umhänge sofort zu beginnen, sobald die ersten fertig sind. Wartet nicht, bis die Produktion abgeschlossen ist. Wir werden unsere Überfälle mit jeder noch so geringen Zahl beginnen; später dann, sobald Ihr mehr liefert, können wir die Einsatztrupps vergrößern.«
    Der Abgesandte Theriault zog seine Kapuze über den Kopf und schloss seinen schweren Wollumhang. »Der Winter hat eben erst begonnen. Je mehr Zeit Ihr habt, sie langsam zu dezimieren, solange Ihr ihnen gegenüber aufgrund des Wetters im Vorteil seid, desto besser. Am besten mache ich mich unverzüglich auf den Weg.«
    Kahlan fasste sich mit dem Mann bei den Armen – eine Geste, zu der sich eine Mutter Konfessor normalerweise nicht hinreißen ließ die aber bei jedem anderen als aufrichtige Anerkennung für angebotene Hilfe durchaus verständlich gewesen wäre.
    Als sie und Cara draußen vor der Tür standen und zusahen, wie der Abgesandte und seine Gardisten durch den Schnee von dannen stapften, hoffte Kahlan, dass schon bald die ersten Umhänge eintreffen und sie sich als so nützlich erweisen würden wie erwartet.
    »Glaubt Ihr wirklich, wir können den Krieg im Winter erfolgreich vorantreiben?«, fragte Cara.
    Kahlan wandte sich zur Tür herum. »Wir haben gar keine andere Wahl.«
    Kahlan wollte gerade wieder hineingehen, als sie eine Prozession zwischen den Bäumen den Hang heraufkommen sah. Als sie ein wenig näher waren, erkannte sie, dass es General Meiffert war, der sie zu Fuß anführte. Des Weiteren konnte sie Adie, Verna, Warren und Zedd erkennen, die neben vier Reitern hergingen. Funkelnd spiegelte sich die Mittagssonne auf dem Schwert des führenden Reiters.
    Kahlan stockte der Atem, als sie sah, um wen es sich handelte.
    Ohne noch einmal in die Hütte zu gehen, um ihren Umhang oder Fellüberwurf zu holen, rannte sie durch den Schnee hinunter, um ihn zu begrüßen: Cara folgte ihr dicht auf den Fersen.
    »Harold!«, rief sie. »Was für eine Freude, dich zu sehen!«
    Dann erkannte Kahlan hinter ihrem soeben aus Galea eingetroffenen Halbbruder einige der anderen Männer, und wieder stockte ihr vor Überraschung der Atem. Captain Ryan, Befehlshaber jener galeanischen

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