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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Rekruten, an deren Seite sie gekämpft hatte, war darunter, sowie sein Lieutenant, Flin Hobson. Im Hintergrund glaubte sie Sergeant Frost zu erkennen. Ihr tat das Gesicht weh, so sehr strahlte sie, als sie ihnen durch den tiefen Schnee entgegenlief.
    Am liebsten hätte Kahlan ihren Halbbruder vom Pferd gezogen und umarmt; in der Uniform eines galeanischen Stabsoffiziers, die weit weniger auffällig war als seine Paradeuniform, bot er auf seinem edlen Schlachtross einen prachtvollen Anblick. Erst jetzt wurde ihr in vollem Ausmaß bewusst, wie besorgt sie über sein verspätetes Eintreffen gewesen war.
    Ganz der Prinz, der er war, neigte Harold sein Haupt in ihre Richtung, als er sich im Sattel verbeugte, und ließ dabei ein nur dünnes, fast verstohlenes Lächeln sehen.
    »Mutter Konfessor, ich bin erfreut, Euch wohlauf zu sehen.«
    Captain Ryan strahlte über das ganze Gesicht, auch wenn Prinz Harold offenbar nicht danach zumute war. Bradley und Flin waren Kahlan noch in bester Erinnerung, ebenso wie ihre Tapferkeit, ihr Mut und Charakter. Die Kämpfe damals waren grauenvoll gewesen, an die Gesellschaft dieser hervorragenden Soldaten aber, alles prächtige, junge Burschen, erinnerte sie sich noch gern. Schon einmal hatten sie Unmögliches vollbracht, und jetzt waren sie gekommen, um dieses Kunststück zu wiederholen.
    Neben seinem Pferd stehend, langte Kahlan nach Harolds Hand. »Komm herein, drinnen brennt ein schönes, warmes Feuer.« Sie machte dem Captain, dem Lieutenant und dem Sergeant ein Zeichen. »Ihr auch. Kommt herein und wärmt Euch auf.«
    Prinz Harold trat vom Steigbügel auf den Boden. »Mutter Konfessor, ich…«
    Kahlan vermochte nicht zu widerstehen; sie schlang ihrem Halbbruder die Arme um den Hals. Er war ein Bär von einem Mann, genau wie ihr gemeinsamer Vater, König Wyborn. »Ich bin so erleichtert, dich zu sehen. Wie geht es Cyrilla?«
    Cyrilla, Harolds Schwester und Kahlans Halbschwester, war ein Dutzend Jahre älter als Kahlan. Nach ihrer Gefangennahme durch die Imperiale Ordnung hatte man sie zusammen mit einer Bande von Mördern und Vergewaltigern ins Verlies geworfen. Harold hatte sie befreit, die Misshandlungen jedoch, die sie über sich hatte ergehen lassen müssen, hatten sie in einem Zustand geistiger Umnachtung zurückgelassen, in der sie die Menschen in ihrer Umgebung nicht mehr wahrnahm. Nur äußerst selten erlangte sie das Bewusstsein zurück; und wenn sie aus ihrem Zustand erwachte, schrie und weinte sie meist unkontrollierbar. In einem ihrer klaren Augenblicke hatte sie Kahlan das Versprechen abgenommen, Königin von Galea zu werden und für die Sicherheit ihres Volkes zu sorgen.
    Harold, der es vorzog, Befehlshaber der galeanischen Armee zu bleiben, hatte die Krone abgelehnt; widerstrebend hatte Kahlan seinem Wunsch stattgegeben.
    Harolds Augen wechselten kurz hinüber zu den anderen. »Mutter Konfessor, wir haben etwas zu besprechen.«

41. Kapitel
    Während Captain Ryan und seine beiden Begleiter sich auf Anweisung Prinz Harolds um ihre Truppen und die Pferde kümmern gingen, drängten sich die Übrigen in die winzige Fallenstellerhütte. Zedd und Warren setzten sich auf eine Bank, die aus einer über zwei Stammstümpfen gelegten Planke bestand; Verna und Adie hatten auf einer weiteren Bank an der gegenüberliegenden Wand Platz genommen. Cara schaute zum winzigen Fenster hinaus. General Meiffert hatte sich neben Cara postiert und beobachtete, wie der Prinz mit dem Finger immer wieder über die Tischkante strich; Kahlan hatte ihre gefalteten Hände vor sich auf den Tisch gelegt.
    »Also«, begann sie, das Schlimmste befürchtend, »wie geht es denn nun Cyrilla?«
    Harold strich die Vorderseite seiner Uniformjacke glatt. »Die Königin … ist wieder gesund.«
    »Die Königin …?« Kahlan erhob sich langsam von ihrem Stuhl. »Cyrilla hat sich erholt? Das sind wundervolle Neuigkeiten, Harold. Und sie hat endlich wieder ihre Krone in Besitz genommen? Umso besser!«
    Kahlan war hocherfreut, von ihrer Rolle als Königin Galeas entbunden zu sein; es war eine lästige Pflicht, der Cyrilla sehr viel eher gerecht wurde als eine Mutter Konfessor. Mehr noch aber war sie erleichtert zu hören, dass ihre Halbschwester endlich wieder genesen war. Obgleich die beiden sich nie wirklich nahe gestanden hatten, respektierten sie einander.
    Stärker noch als ihre Freude über Cyrillas Genesung war Kahlans Gefühl der Erleichterung, weil Harold endlich seine Truppen hergeführt hatte, um sich

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