Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
kann nichts daran ändern. Ich muss tun, was meine Königin mir befiehlt.«
    Die Ellbogen auf dem Tisch, stützte Kahlan, zitternd vor Wut über den Irrsinn, den sie zu hören bekam, ihr Gesicht für eine Weile in die Hände; schließlich sah sie auf und erwiderte den festen, starren Blick ihres Halbbruders.
    »Galea ist Teil des d’Haranischen Reiches, Harold. Galea besitzt allein mit Duldung des Reiches eine Königin. Cyrilla mag vielleicht Königin sein, trotzdem ist sie – und war es immer, auch wenn sie die Oberherrschaft des d’Haranischen Reiches nicht anerkennt – der Mutter Konfessor der Midlands Untertan. In meiner Funktion sowohl als Mutter Konfessor als auch, in Abwesenheit des Lord Rahl, als Führerin des d’Haranischen Reiches, beende ich diese Duldung hiermit in aller Form. Cyrilla ist von jetzt an ohne Machtbefugnis und abgesetzt. Sie ist Königin von gar nichts mehr, und schon gar nicht von Galea.
    Ich befehle dir, nach Ebinissia zurückzukehren und Cyrilla zu ihrem eigenen Schutz unter Arrest zu stellen, Jebra freizulassen und mit der Seherin und – bis auf eine Bürgerwehr für die Stadt der Krone mit sämtlichen galeanischen Streitkräften wieder zu dieser Armee zu stoßen.«
    »Mutter Konfessor, es tut mir Leid, aber meine Königin hat befohlen…«
    Kahlan schlug mit der flachen Hand krachend auf den Tisch. »Genug!«
    Er verstummte, als Kahlan sich erhob. Die Fingerspitzen auf den Tisch gestemmt, beugte sie sich zu ihm.
    »Als Mutter Konfessor befehle ich dir, meine Befehle unverzüglich auszuführen. Das ist mein letztes Wort. Ich will nichts mehr hören.«
    Die schwerwiegenden Konsequenzen der Ereignisse schienen den Raum ergriffen zu haben. Jedes einzelne Gesicht beobachtete verhalten, wie es weitergehen würde.
    Harold antwortete mit einer Stimme, die Kahlan an ihren Vater erinnerte.
    »Mir ist bewusst, dass es dir vielleicht sinnlos erscheint, Mutter Konfessor, aber ich muss meine Pflicht gegenüber meinem Volk über meine Pflicht dir gegenüber stellen. Cyrilla ist meine Schwester. König Wyborn verlangte von mir stets, der Armee ein guter Befehlshaber zu sein. Als Offizier bin ich verpflichtet, meiner Königin zu gehorchen. Meine Männer hier unten haben von ihrer Königin Befehl erhalten, unverzüglich zurückzukehren und Galea zu beschützen. Meine Ehre verpflichtet mich zum Schutz meines Volkes, wie von meiner Königin befohlen.«
    »Du aufgeblasener Narr! Wie kannst du es wagen, mir von Ehre zu sprechen? Deinen Wahnvorstellungen von Ehre opferst du das Leben unschuldiger Menschen. Ehre bedeutet Ehrlichkeit gegenüber der Wirklichkeit, nicht blinder Gehorsam gegenüber den eigenen Wunschvorstellungen. Du hast kein Ehrgefühl, Harold.«
    Kahlan ließ sich auf ihren Stuhl sinken. Sie schaute seitlich an ihm vorbei und starrte in die Flammen des Feuers. »Ich habe dir meine Befehle mitgeteilt. Du weigerst dich, sie zu befolgen?«
    »Das muss ich, Mutter Konfessor. Lass mich nur so viel sagen, es geschieht nicht aus bösem Willen.«
    »Harold«, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme, »du begehst Verrat.«
    »Ich bin mir darüber im Klaren, dass du es möglicherweise so siehst, Mutter Konfessor.«
    »O ja, das tue ich. Das tue ich in der Tat. Verrat an deinem Volk, Verrat an den Midlands, Verrat an unserem d’Haranischen Zusammenschluss gegen die Imperiale Ordnung sowie Verrat an der Mutter Konfessor. Wie sollte ich deiner Meinung nach darauf reagieren?«
    »Wenn du deiner Sache in diesem Punkt so sicher bist, würde ich erwarten, dass du mich hinrichten lässt, Mutter Konfessor.«
    Sie schaute zu ihm hoch. »Wenn du Verstand genug besitzt, das zu erkennen, was hast du dann davon, unterwürfig an den Befehlen einer Wahnsinnigen festzuhalten? Die einzige Folge wäre dein Tod, und in diesem Fall würdest du die Befehle deiner Königin erst recht nicht ausführen können. Bleibst du bei diesem Kurs, führt das günstigstenfalls dazu, dass dein Volk auf deine Hilfe verzichten muss, was du angeblich ja unbedingt vermeiden willst. Warum tust du nicht einfach das Richtige und unterstützt uns bei der Hilfe für dein Volk? Deine Weigerung beweist doch nur, dass dir in Wahrheit jeder gesunde Menschenverstand abgeht, von Ehrgefühl ganz zu schweigen.«
    Seine Augen, erfüllt von glühendem Zorn, wandten sich zu ihr; die Knöchel seiner Finger traten weiß hervor.
    »Ich werde jetzt angehört werden, Mutter Konfessor. Wenn ich zu meiner Ehre stehe, selbst wenn es mich das Leben kostet, dann

Weitere Kostenlose Bücher