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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Täuschung ein wenig abseits ein Zelt für das frischvermählte Paar errichten zu lassen. Cara räumte Vernas Sachen in das Zelt, das sie mit Kräutern und gefrorenen Zweigen voller wilder Beeren ein wenig ausschmückte. Das Täuschungsmanöver gelang; Verna glaubte, das Zelt sei für Warren und sie bestimmt, und weigerte sich, ihn hineinzulassen, bevor sie getraut waren.
    Der Tag der Hochzeit dämmerte unter einem strahlend blauen Himmel herauf und war nicht so kalt, dass man befürchtete musste, sich Frostbeulen zu holen. Der frisch gefallene Schnee des Vortags war rasch vom zentralen Platz fortgeräumt, sodass die Festlichkeiten stattfinden konnten, ohne dass die Schwestern beim Tanzen Schnee in ihre Stiefel bekamen. Einige der Schwestern kamen aus ihren Zelten hervor, um die Tanzfläche in Augenschein zu nehmen, und schlenderten umher, um den Männern Gelegenheit zu geben, sich anzusehen, mit wem sie – mit ein bisschen Glück – vielleicht das Tanzbein würden schwingen können. Dies alles geschah mit viel Humor und bei bester Stimmung.
    Während Verna den frühen Nachmittag in ihrem Zelt damit verbrachte, sich artig unter großem Getue das Haar frisieren und ihr Hochzeitskleid von einer ganzen Schar von Schwestern richten zu lassen, konnte Kahlan endlich mit der gebotenen Heimlichkeit die Hütte schmücken. Drinnen befestigte sie federleichte, duftende Balsamzweige an einer Schnur, die sie in Girlanden am oberen Rand sämtlicher Wände befestigte. Sie flocht rote Beeren – da sonst nichts zu bekommen war – in die Zweige, um ihnen ein wenig Farbe zu verleihen.
    Eine der Schwestern hatte Kahlan ein Stück einfarbigen, gewebten Stoffes geschenkt, aus dem Kahlan einen Vorhang für das Fenster genäht hatte. Sie hatte daran gearbeitet, wenn sie sich abends auf ihre Hütte zurückzog, und es mit Mustern bestickt, um dem schlichten Stoff einen Hauch von Spitze zu verleihen. Unter ihrem Bett bewahrte sie ihn auf, damit Warren und Verna, wenn sie in die Hütte kamen, um Schlachtfeldstrategien durchzugehen, nichts davon bemerkten. Endlich konnte Kahlan die Duftkerzen, die ihr verschiedene Schwestern zum Geschenk gemacht hatten, im ganzen Raum verteilen und schließlich auch den Vorhang auf einem geraden, von seiner Rinde befreiten Ast aufhängen.
    Einen Gegenstand war Kahlan jedoch nicht bereit, als Schmuck für das frischvermählte Paar in der Hütte zurückzulassen: Seele . Sie würde sie hinübertragen in ihr neues Zelt.
    Kahlan war gerade dabei, das Bett mit frischen Laken zu beziehen, als Cara, ein blaues Knäuel in den Armen, zur Tür hereinkam.
    Kahlan steckte das Laken am Fußende unter der strohgefüllten Matratze fest, während sie zusah, wie Cara die Tür hinter sich schloss.
    »Was habt Ihr da?«
    »Ihr werdet es nicht glauben«, erwiderte Cara grinsend. »Breite, blaue Seidenborte. Die Schwestern haben Verna an einen Stuhl gebunden, während sie sich über sie hermachen, und Zedd hat Warren irgendwohin fortgeschickt, deshalb dachte ich, wir beide könnten die Borte doch dazu benutzen, die Hütte ein wenig auszuschmücken und alles damit zu drapieren, damit es hübsch aussieht.« Sie deutete nach oben. »Dort zum Beispiel – wir könnten sie um die Balsamzweige winden, die Ihr aufgehängt habt, damit es ein bisschen nach was aussieht.«
    Kahlan traute ihren Ohren kaum. »Was für eine bezaubernde Idee.«
    Sie wusste nicht, was sie mehr erstaunte, Cara tatsächlich mit Seidenborte in den Händen zu sehen, oder sie die Worte ›ausschmücken‹ und ›hübsch‹ in ein und demselben Atemzug aussprechen zu hören. Sie lächelte bei sich, froh darüber, etwas derart Unerhörtes zu erleben. Zedd war ein größerer Zauberer, als er ahnte.
    Kahlan und Cara arbeiteten sich, beide auf einem Stück Baumstamm stehend, an der Wand entlang, und schlangen die Borte um die girlandenartig aufgehängten Balsamzweige. Der Anblick, als die erste Wand fertig war, war so wunderhübsch, dass Kahlan gar nicht mehr aufhören mochte hinzusehen und zu strahlen. Dann nahmen sie die zweite Wand gegenüber der Tür in Angriff, wo sie, der besseren Wirkung wegen, wenn Verna und Warren ihr neues Zuhause zum ersten Mal betraten, besonders verschwenderisch mit der Borte umgingen.
    »Wo habt Ihr all die Borte eigentlich her?«, fragte Kahlan, den Mund voller Stecknadeln.
    »Benjamin hat sie für mich besorgt.« Cara lachte amüsiert in sich hinein, während sie die Borte um die Schnur fädelte. »Habt Ihr so was schon gehört? Ich

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