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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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musste ihm versprechen, nicht zu fragen, woher er sie hat.«
    Kahlan nahm die Nadeln aus dem Mund. »Wer?«
    »Wer was?«, murmelte Cara, bevor sie ihre Zunge, immer noch damit beschäftigt, eine Nadel in eine etwas widerspenstige Stelle hineinzubohren, in den Mundwinkel wandern ließ.
    »Wer, sagtet Ihr, hat Euch die Borte besorgt?«
    Cara hielt einen weiteren Streifen blauer Seide unter die Decke. »General Meiffert. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo er…«
    »Ihr erwähntet eben einen gewissen Benjamin.«
    Cara ließ die Borte sinken und starrte Kahlan an. »Nein, hab ich nicht.«
    »Doch, habt Ihr.«
    »Ich sagte General Meiffert. Ihr dachtet bloß, ich hätte…«
    »Ich wusste gar nicht, dass General Meifferts Vorname Benjamin lautet.«
    »Na ja…«
    »Ist ›Benjamin‹ nun General Meifferts Vorname oder nicht?«
    Hätte Cara ihren roten Lederanzug angehabt, ihr Gesicht wäre farblich nicht davon zu unterscheiden gewesen. Wie die Dinge lagen, entsprach ihr finsterer Gesichtsausdruck durchaus dem braunen Lederanzug, den sie trug.
    »Das wisst Ihr doch.«
    Das Lächeln auf Kahlans Lippen wurde breiter. »Ja, jetzt weiß ich es.«
    Kahlan trug ihr weißes Mutter-Konfessor-Kleid. Ein wenig überrascht stellte sie fest, dass es etwas locker saß, alles in allem war das vermutlich jedoch zu erwarten gewesen. Wegen der Kälte legte sie zusätzlich ihren Wolfspelzüberwurf an, den Richard ihr gemacht hatte, drapierte ihn aber eher wie eine Stola über die Schultern. Den Rücken durchgedrückt, das Kinn leicht angehoben, verfolgte sie aufmerksam die Zeremonie und blickte hinaus über die zehntausende angespannter Gesichter. In ihrem Rücken befand sich eine üppig grüne Wand aus ineinander verflochtenen Zweigen, die es den weiter entfernt stehenden Zuschauern erleichterte, die sechs Personen oben auf der Plattform zu erkennen. Zarter Atemdunst erhob sich lautlos in die stille, goldene, spätnachmittägliche Luft.
    Während der Trauungszeremonie stand Zedd mit dem Rücken zu ihr. Fasziniert stellte Kahlan fest, dass er sein welliges weißes Haar, sonst im Zustand steten Durcheinanders, jetzt gebürstet und geglättet hatte. Er trug sein elegantes kastanienbraunes Gewand mit den schwarzen Ärmeln und dem kuttenartigen Schulterbesatz. Silberbrokat säumte die Manschetten, während ein Streifen Goldbrokat um den Hals herum und an der Vorderseite herablief. Ein roter, mit einer goldenen Schnalle versehener Samtgürtel raffte den Aufzug an der Hüfte. Neben ihm stand Adie in ihrem schlichten Hexenmeisterinnengewand mit den gelben und roten Perlen rings um den Ausschnitt; im Kontrast wirkte es irgendwie genauso eindrucksvoll.
    Verna trug ein reich verziertes violettes Kleid, dessen rechteckiger Ausschnitt mit goldenen Stickereien besetzt war. Die feine, ganz in Gold gehaltene Nadelarbeit zog sich an den engen Ärmeln entlang, die unter geschlitzten, am Ellbogen mit goldenen Bändern befestigten Überärmeln hervorschienen. Die feine Smokarbeit über dem Mittelteil weitete sich trichterförmig zu einem bis dicht über den Boden reichenden Bahnenrock. Vernas welliges braunes Haar war mit Girlanden aus blauen, goldenen und karminroten Blüten durchflochten, die die Schwestern aus kleinen seidenen Stoffschnipseln gefertigt hatten. Mit ihrem heiteren Lächeln gab sie neben ihrem gut aussehenden blonden Bräutigam in seinem violetten Zauberergewand eine wunderschöne Hexenmeisterinnenbraut ab.
    Alles schien sich gespannt vorzubeugen, als die Zeremonie ihren Höhepunkt erreichte.
    »Willst du, Verna, diesen Zauberer für den Rest deines Lebens zum Gemahl nehmen«, fuhr Zedd mit klarer Stimme fort, die über die gesamte Menge trug, »eingedenk seiner Gabe und seiner Pflicht ihr gegenüber, und schwörst du, ihn zu lieben und zu ehren ohne Unterlass, bis dass der Tod euch scheidet?«
    »Ich will«, antwortete Verna mit seidenweicher Stimme.
    »Willst du, Warren«, sprach Adie, ihre Stimme im Kontrast zu Vernas noch schnarrender, »diese Hexenmeisterin für den Rest deines Leben zur Gemahlin nehmen, eingedenk ihrer Gabe und ihrer Pflicht ihr gegenüber, und schwörst du, sie zu lieben und zu ehren ohne Unterlass, bis dass der Tod euch scheidet?«
    »Ich will«, sagte Warren im Tonfall tiefster Überzeugung.
    »Somit erkläre ich dich, Hexenmeisterin, so dies dein freier Wille ist, für geeignet, und erteile dieser Verbindung mit Freuden meinen Segen.« Zedd reckte seine ausgestreckten Arme gen Himmel. »Ich bitte die Gütigen

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