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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Seelen, den Schwur dieser Frau mit einem Lächeln zu bedenken.«
    »Somit erkläre ich dich, Zauberer, so dies dein freier Wille ist, für geeignet, und erteile dieser Verbindung mit Freuden meinen Segen.« Adie reckte ihre ausgestreckten Arme gen Himmel. »Ich bitte die Gütigen Seelen, den Schwur dieses Mannes mit einem Lächeln zu bedenken.«
    Die vier kreuzten ihre Arme und gaben sich die Hände; als sie die Köpfe neigten, erstrahlte die Luft in der Mitte ihres Kreises in einem glühenden Licht, das auf die Verbindung herableuchtete. Aus dem gleißend hellen Lodern schoss ein Lichtstrahl gen Himmel, so als wollte er den Schwur zu den Gütigen Seelen hinauftragen.
    Gemeinsam sprachen Zedd und Adie die Worte: »Von heute an bis in alle Ewigkeit seid ihr durch Euren Eid, durch eure Liebe und jetzt auch durch die Gabe vermählt als Mann und Frau.«
    Das magische Licht löste sich, am unteren Ende beginnend, auf, bis es nur noch ein einzelner Stern am leeren spätnachmittäglichen Himmel über ihnen war.
    Zehntausende verfolgten in der stillen Winterluft mit gebannten Augen, wie eine bebende Verna Warrens Kuss erwartete, mit dem eine Vermählung besiegelt wurde, wie sie sie wahrscheinlich nicht noch einmal zu sehen bekommen würden: die Vermählung einer Hexenmeisterin mit einem Zauberer, verbunden durch mehr als einen bloßen Eid – verbunden auch durch ein feierliches Bündnis der Magie.
    Als Verna und Warren, beide über das ganze Gesicht strahlend, sich voneinander lösten, geriet die Menge vor Begeisterung außer sich. Jubelschreie wurden laut, Kopfbedeckungen in die Luft geschleudert.
    Nachdem sie sich zu den Soldaten herumgedreht hatten, fassten sich Verna und Warren, noch immer strahlend, bei den Händen und winkten ihnen mit ihrem freien Arm zu. Die Soldaten jubelten, applaudierten und pfiffen, als wäre es ihre eigene Schwester oder ihr bester Freund, der soeben geheiratet hatte.
    Dann schwollen die Stimmen des Chors zu einem lang anhaltenden Ton an, der im gesamten Wald ringsum widerhallte. Das Berückende seines Klangs jagte Kahlan einen Schauer über den Rücken der Ton ließ überdies das gesamte Tal in Ehrfurcht verstummen.
    Cara beugte sich ganz nahe zu Kahlan hin und erzählte erstaunt flüsternd, der Chor singe ein uraltes d’Haranisches Lied zur Trauungszeremonie, dessen Ursprung tausende von Jahren zurückreiche. Da die Männer sich zurückgezogen hatten, um völlig ungestört zu proben, hatte Kahlan es vor der Hochzeit noch nie gehört. Es war von einer solchen Kraft, dass das Auf und Ab der vereinten Stimmen sie völlig überwältigte. Verna und Warren standen, gleichermaßen ergriffen von dem schmerzlich schönen Lied zu ihrer Verbindung, am Rand der Plattform.
    Flöten fielen ein, und schließlich Trommeln. Die Soldaten, größtenteils D’Haraner, lauschten der ihnen allen vertrauten Musik mit einem Lächeln im Gesicht. In diesem Augenblick kam es Kahlan in den Sinn, dass sie, die D’Hara solange als Feindesland betrachtet hatte, sich niemals wirklich hatte vorstellen können, dass D’Haraner eine Tradition besaßen, die bedeutend, anrührend oder gar liebenswert sein konnte.
    Kahlan sah zu der neben ihr stehenden Cara hinüber, die entrückt lächelnd der Musik lauschte. Es gab ein ganzes Land mit Namen D’Hara, das Kahlan in weiten Teilen ein Rätsel war; sie hatte nur seine Soldaten kennen gelernt. Von ihren Frauen wusste sie – bis auf die Mord-Sith, die kaum als typisch gelten konnten – nichts, ebensowenig wie von ihren Kindern, Häusern oder Sitten. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht zu glauben, sie seien endlich alle vereint, doch jetzt wurde ihr bewusst, dass dies ein ihr unbekanntes Volk war, ein Volk mit ganz eigener Vergangenheit und Tradition.
    »Es ist wunderschön«, raunte Kahlan Cara zu.
    Cara nickte verzückt, mitgerissen von den Klängen einer Musik, die für sie eine alte Bekannte war, für Kahlan dagegen ein Wunder an Exotik.
    Als der Chor sich dem Ende seiner Huldigung des frisch vermählten Paares näherte, langte Verna hinter sich und drückte Kahlans Hand. Es sollte eine Art Entschuldigung bedeuten – ein Eingeständnis, wie schwierig diese Zeremonie für Kahlan sein musste.
    Kahlan weigerte sich, dieses freudige Ereignis von ihrem Schmerz überschatten zu lassen, und erwiderte Vernas kurzen Blick mit einem strahlenden Lächeln. Sie trat vor und legte, hinter Verna und Warren stehend, um jeden von ihnen einen Arm. Das Getöse der Menge verklang, damit

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