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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Arbeit nachgingen, mit den Soldaten. In den Tanzpausen probierten Warren und Verna von der Vielfalt der Speisen auf den verschiedenen Tischen.
    Kahlan tanzte noch einmal mit Captain Ryan und riskierte auch mit Zedd einen weiteren Tanz, dann aber ging sie dazu über, sich sowohl mit Offizieren als auch mit Mannschaften zu unterhalten, um mit niemand tanzen zu müssen, falls jemand seinen Mut zusammennahm und sie verlegen darum bat. Ohne die Verpflichtung, tanzen zu müssen, fiel es ihr erheblich leichter, das Fest zu genießen.
    Sie begrüßte gerade eine Gruppe junger Offiziere, die ihr erklärten, wie sehr ihnen das Fest gefiel, als jemand Kahlan auf die Schulter tippte. Sie drehte sich um und sah den grinsenden Warren vor sich.
    »Es wäre mir eine große Ehre, wenn Ihr mit mir tanzen würdet, Mutter Konfessor.«
    Kahlan bemerkte, dass Verna mit Zedd tanzte, und sie antwortete: »Mit dem gutaussehenden Bräutigam würde ich sehr gerne tanzen, Warren.«
    Seine Bewegungen waren überaus geschmeidig und ganz und gar nicht unsicher, wie sie erwartet hatte. Er schien selig und im Frieden mit sich selbst zu sein, und weder das Geschiebe der Menschen noch die Soldaten, die ihm ständig auf die Schulter klopften oder die scherzhaften Bemerkungen von einigen der Schwestern schienen ihn nervös zu machen.
    »Ich wollte Euch einfach dafür danken, dass Ihr mir den schönsten Tag meines Lebens beschert habt, Mutter Konfessor.«
    Lächelnd blickte Kahlan hoch in sein junges Gesicht, seine alterslosen Augen. »Danke, dass du diesem Fest zugestimmt hast, Warren. Ich weiß, normalerweise entspricht das nicht ganz deiner…«
    »Aber ja doch, das tut es. Es ist genau das Richtige. Früher nannten mich die Menschen Maulwurf.«
    »Tatsächlich? Warum das?«
    »Weil ich normalerweise niemals aus den Gewölbekellern hervorkam, in denen ich die Prophezeiungen studierte. Nicht nur, dass ich gerne in den Büchern las – ich hatte geradezu Angst davor, die Gewölbe zu verlassen.«
    »Aber schließlich hast du es doch getan.«
    Er drehte sie schwungvoll im Rhythmus der Musik. »Richard hat mich da herausgeholt.«
    »Tatsächlich? Das wusste ich noch gar nicht.«
    »In gewisser Weise habt Ihr zu dem, was er ins Rollen gebracht hat, ebenfalls beigetragen.« Warren lächelte gedankenverloren. »Ich wollte Euch einfach danken. Ich weiß, wie sehr er mir fehlt, und wie sehr er Verna fehlt. Ich weiß, dass die Männer ihren Lord Rahl sehr vermissen.«
    Kahlan vermochte bloß zu nicken.
    »Und ich weiß auch, wie sehr Ihr Euren Gemahl vermisst. Aus diesem Grund wollte ich mich bei Euch bedanken – dafür, dass Ihr uns, trotz Eures Kummers, Euer Wohlwollen geschenkt habt. Jeder hier empfindet mit Euch. Ihr sollt wissen, dass Ihr mit diesem Gefühl nicht allein steht, und dass Ihr unter Menschen seid, die für ihn ganz ähnlich empfinden.«
    Lächelnd brachte Kahlan ein »Danke« hervor.
    Während sie über die freigeräumte Fläche tanzten, über die fröhliche Melodie lachten und sich über die unbeholfenen Bewegungen einiger der Soldaten amüsierten, verebbte schlagartig die Musik.
    In diesem Augenblick vernahm sie die Hornklänge.
    Ein Gefühl der Bestürzung bemächtigte sich der versammelten Soldaten, als Männer zu ihren Waffen liefen, bis einer der Posten seinen Arm schwenkend herbeigerannt kam und allen zurief, sie sollten Platz machen, es handele sich um befreundete Truppen.
    Verwirrt reckte Kahlan, wie alle anderen auch, ihren Hals und versuchte etwas zu erkennen. Es waren keine Streitkräfte ausgesandt worden; sie hatte allen gestattet, an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilzunehmen.
    Die Menge teilte sich, als Pferde durch das Gedränge trabten. Kahlan zog erstaunt die Brauen hoch, und ihr Mund klappte auf. In der vordersten Reihe ritt, auf einem kastanienbraunen Wallach sitzend, der vornehme General Baldwin, Befehlshaber der gesamten keltonischen Streitkräfte. Schneidig brachte er sein Pferd zum Stehen und musterte, mit dem Zeigefinger über seinen grau durchsetzten, dunklen Schnauzer streichend, die Menge, die sich inzwischen um ihn gebildet hatte. Sein ergrauendes Haar wucherte bis über beide Ohren, und auf dem Scheitel schimmerte sein Schädel durch. Er bot einen eindrucksvollen Anblick in seinem mit zwei Knöpfen über einer Schulter befestigten Cape aus feiner Wolle, unter dem man das kostbare grüne Seidenfutter erkennen konnte. Seinen dunkelbraunen Übermantel zierte ein heraldisches Emblem, durchtrennt von einer schwarzen

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