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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Diagonalen, die einen gelbblauen Schild teilte. Die hohen Stiefel des Mannes waren bis unter die Knie heruntergekrempelt. Hinter dem breiten, mit einer verzierten Schnalle abgesetzten Gürtel steckten lange schwarze Handschuhe, deren ausgestellte Manschetten nach vorne umgeschlagen waren.
    Die dicht gedrängte Menge der Soldaten machte Platz für Kahlan. »General.«
    Er hob auf die ihm eigene noble Art die Hand, und ein breites Lächeln ging über sein Gesicht. »Wie gut, Euch zu sehen, Mutter Konfessor.«
    Kahlan wollte soeben etwas erwidern, als eine weitere Gruppe von Reitern durch die vor ihnen zurückweichende Menge preschte. Einem vom Wind gepeitschten Feuer gleich stürmten sie auf die Tanzfläche – ein Dutzend Mord-Sith in rotem Leder. Eine der Frauen sprang von ihrem Pferd.
    »Rikka!«, entfuhr es Cara.
    Der unerschrockene Blick der Frau glitt über die versammelten Menschen; schließlich bemerkte sie Cara und musterte sie eingehend. Cara löste sich aus General Meifferts Armen. »Cara«, sagte sie anstelle einer Begrüßung. Sie blickte sich flüchtig um und fragte: »Wo ist Hania?«
    Cara trat näher. »Hania? Sie ist nicht hier.«
    Die Frau presste enttäuscht die Lippen aufeinander.
    »Das dachte ich mir fast. Als ich keine Antwort erhielt, fürchtete ich, wir hätten sie verloren. Trotzdem, ich hatte gehofft…«
    Kahlan trat vor, ein wenig pikiert, weil die Frau es offenbar für angebracht hielt, sich vor General Baldwin zu drängen. »Rikka war der Name, richtig?«
    »Sieh an«, sagte Rikka, während ein wissendes Lächeln über ihre Züge kam, »Ihr könnt niemand anderes sein als die Gemahlin des Lord Rahl – die Mutter Konfessor. Man hat mir Euch beschrieben.« Die Frau salutierte mit einem lässigen Faustschlag auf ihr Herz. »Ganz recht, ich bin Rikka.«
    »Freut mich, Euch hier bei uns begrüßen zu können – und Eure Schwestern des Strafers.«
    »Gleich nachdem Berdine Euren Brief erhalten hatte, bin ich von Aydindril aus aufgebrochen; er hat eine Menge erklärt. Sie und ich haben darüber diskutiert und beschlossen, dass ich mit einigen meiner Schwestern herreiten sollte, um bei unseren gemeinsamen Bemühungen zu helfen. Sechs Schwestern habe ich bei Berdine zurückgelassen; sie sollen über Aydindril und die Burg der Zauberer wachen. Des Weiteren habe ich zwanzigtausend Soldaten mitgebracht.« Sie deutete mit dem Daumen hinter sich. »Auf den General hier sind wir vor einer Woche ganz zufällig gestoßen.«
    »Wir können Eure Hilfe sehr gut gebrauchen. Das war klug von Berdine – ich weiß, wie gern sie selber hergekommen wäre, andererseits sind ihr Stadt und Burg vertraut. Freut mich, dass sie sich an meine Anweisungen gehalten hat.« Kahlan ließ ihren höchst beunruhigenden Mutter-KonfessorBlick auf Rikka zur Ruhe kommen. »Und nun, wenn es Euch nichts ausmacht, Ihr habt General Baldwin unterbrochen.«
    Cara schob Rikka beiseite und drängte sie zurück und aus dem Weg. »Wir haben etwas zu besprechen, Rikka, bevor du so weit bist, dass du Lord Rahl und seiner Gemahlin dienen kannst, die übrigens zufällig eine Schwester des Strafers ist.«
    Rikka zog überrascht eine Braue hoch. »Tatsächlich? Wie konnte…«
    »Später«, schnitt Cara ihr lächelnd das Wort ab, bevor Rikka alles noch schlimmer machen konnte, und drängte die Frau mitsamt ihren Mord-SithSchwestern zurück. Zedd, Adie und Verna rückten unauffällig näher an Kahlan heran.
    General Baldwin, mittlerweile abgestiegen, trat schließlich vor, ließ sich auf ein Knie hinunter und verbeugte sich. »Meine Königin, Mutter Konfessor.«
    »Erhebe dich, mein Kind«, antwortete Kahlan, sich der förmlichen Antwort bedienend, unter den Augen des gesamten Feldlagers, das die Szene mit derselben gespannten Aufmerksamkeit verfolgte wie bereits zuvor die Hochzeit. Dies war für alle von einiger Tragweite.
    Der General erhob sich wieder. »Ich bin unmittelbar nach Erhalt Eures Briefes aufgebrochen, Mutter Konfessor.«
    »Wie viele Männer habt Ihr mitgebracht?«
    Ihre Frage schien ihn zu überraschen. »Nun ja … alle selbstverständlich. Einhundertsiebzigtausend Mann. Wenn meine Königin mich bittet, eine Armee aufzustellen, dann soll sie auch eine bekommen.«
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Männer, als sie die Kunde nach hinten durchgaben.
    Kahlan war überwältigt. Sogar die Kälte spürte sie kaum noch. »Das ist großartig, General. Sie werden dringend gebraucht. Wie ich in meinem Brief dargelegt habe, haben wir es

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