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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bekommen. Ihre Schmelzöfen müssen befeuert werden, ob sie nun eine Tonne herstellen oder zehn. Sie müssen Eisen in ausreichend großen Mengen herstellen, damit sich die Befeuerung lohnt, damit sie ihre Arbeiter bezahlen und ihre Schmelzöfen unterhalten können. Kaufen sie nicht genügend Erz ein, müssen die Minen schließen, und die Gießerei erhält überhaupt kein Erz mehr. Ohne Rohmaterial können sie nicht existieren. Der Orden erlaubt aber weder Ishaq noch den anderen wie ihm, so viel zu befördern, wie die Gießereien benötigen. Es dauert Wochen, bis der Orden auch nur über die einfachste Anfrage entschieden hat. Jede erdenkliche Person wird in Betracht gezogen, die sich in ihrer Einbildung möglicherweise gekränkt fühlen könnte, sollte Ishaq die Fuhre übernehmen. Die Gießereien waren in einer verzweifelten Lage und boten Richard an, ihm ihre Überschüsse zu einem günstigeren Preis zu überlassen…«
    »Dann haben sie also auch bei Richards Betrug mitgespielt!«
    »Nein, denn da Richard ihnen das Eisen abnimmt, können sie mehr davon verkaufen, was wiederum die Herstellungskosten senkt. Auf diese Weise verdienen sie mehr Geld, als sie es sonst getan hätten. Richard verkauft es wiederum mir zu einem geringeren Preis, als ich den normalen Fuhrunternehmen zahlen müsste, da er es günstiger einkaufen kann.«
    Angewidert warf Nicci ihre Hände in die Luft. »Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, nimmt er arbeitenden Menschen auch noch ihre Arbeit weg. Das ist die übelste Sorte von Verbrechern – die ihren Profit auf Kosten der Armen, der Bedürftigen und der Werktätigen machen!«
    »Was?«, protestierte Ishaq. »Ich bekomme weder genügend Leute für die Arbeit noch genügend Bewilligungen, um die Güter zu befördern, die die Menschen dringend benötigen. Richard nimmt niemandem seinen Arbeitsplatz weg – im Gegenteil, er trägt dazu bei, dass alle mehr zu tun haben. Die Gießereien, für die er fährt, haben durch die Bank mehr Leute eingestellt, seit sie über Richard verkaufen können.«
    »Das stimmt«, bestätigte der Schmied.
    »Ihr begreift es einfach nicht«, beharrte Nicci, sich die Haare raufend. »Er hat Euch hinters Licht geführt. Er betrügt Euch – und nimmt Euch aus bis auf die Knochen. Ihr werdet immer ärmer, nur weil Richard…«
    »Aber versteht Ihr denn nicht, Mrs. Cypher? Richard hat einem halben Dutzend Gießereien Verdienstmöglichkeiten geschaffen. Zurzeit sind sie überhaupt nur wegen Richard in Betrieb. Er transportiert ihre Erzeugnisse dann, wenn es für sie sinnvoll ist, nicht wenn sie irgendeine blödsinnige, mit lauter Siegeln überklebte Bewilligung erhalten. Ganz auf sich allein gestellt, hat Richard es einer ganzen Reihe von Köhlern sowie einer Reihe von Bergleuten und jeder Menge anderer Leute ermöglicht, sich durch die Belieferung dieser Gießereien ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und ich? Durch Richard habe ich mehr Geld verdient, als ich je für möglich gehalten hätte.
    Richard hat uns alle reich gemacht, indem er etwas dringend Erforderliches getan hat und indem er es besser gemacht hat, als andere dies konnten. Er hat uns allen Arbeit verschafft. Nicht der Orden mit all seinen Komitees, Ausschüssen oder Kollektiven – sondern Richard.
    Wegen Richard brauchte ich niemanden zu entlassen. Nie hört man von ihm, etwas sei unmöglich; stattdessen überlegt er, wie es zu schaffen wäre. Damit hat er sich das Vertrauen jedes Einzelnen, mit dem er zu tun hatte, erworben. Sein Wort ist Gold wert.
    Ja, selbst Bruder Narev trug Richard auf, alles Erforderliche in die Wege zu leiten, damit ich mein dringend benötigtes Eisen bekomme. Richard hat es ihm versprochen. Der Palast wäre längst nicht so weit fortgeschritten, hätte Richard uns nicht alle über Wasser gehalten, indem er lieferte, was wir brauchen und wann wir es brauchen.
    Der Orden schuldet Richard Dank, nicht Folter und Bestrafung. Er hat den Orden unterstützt, indem er getan hat, was getan werden musste. Diese Landungsbrücken dort draußen wären längst noch nicht gebaut, hätte Richard nicht das Eisen für die Befestigungsklammern für mich aufgetrieben. Die Bildhauerarbeiten an den Palastmauern dort unten wären noch nicht fertig, hätte er mir nicht den Stahl geliefert, den ich brauchte, um die Werkzeuge herzustellen, mit denen sie gemeißelt wurden. Alle Güter dort unten rollen ausnahmslos auf Rädern herbei, die ich mit Eisenreifen repariert habe, weil Richard mir den Stahl

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