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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Mensch gewesen, den sie mochte, Richard aber war ihr Leben, und das war Gadis Pech.
    Die Mord-Sith riss ihn abermals in eine aufrechte Haltung. Um seine gebrochene Nase bildeten sich rötliche Blasen. Wenn das Licht genau im richtigen Winkel auf Cara fiel, konnte Kahlan das Blut auf ihrem roten Lederanzug glänzen sehen.
    »So. Und jetzt will ich, dass du der Mutter Konfessor alles erzählst.«
    Cara hatte den Befehl noch nicht ganz ausgesprochen, da nickte er bereits tränenüberströmt.
    »Ich hab dort gewohnt – da, wo sie eingezogen sind. Ich hab dort gewohnt, wo Richard und seine Frau…«
    »Nicci«, verbesserte Kahlan.
    »Ja, Nicci.« Er begriff nicht, was sie meinte. »Sie sind in ein Zimmer in unserem Wohnhaus gezogen. Meine Freunde und ich mochten ihn nicht. Dann fingen Kamil und Nabbi an, sich mit ihm zu unterhalten. Schließlich begannen sie ihn zu mögen. Ich war wütend…«
    Er verfiel in ein derartiges Geplärr, dass er nicht zu Ende sprechen konnte. Kahlan packte sein blutverschmiertes Kinn und rüttelte sein Gesicht.
    »Red schon! Oder ich sage Cara, dass sie ihre Arbeit wieder aufnehmen soll!«
    »Ich weiß doch nicht, was ich sagen soll, was Ihr hören wollt«, schluchzte er.
    »Alles, was du über ihn und Nicci weißt. Alles!«, schrie Kahlan wenige Zoll vor seinem Gesicht.
    »Erzähl ihr die ganze Geschichte«, sagte Cara ihm ins Ohr, als sie ihn wieder auf die Füße zog.
    Kahlan folgte seiner Bewegung, aus Angst, eines seiner kostbaren Worte könnte ihr entgehen.
    »Richard brachte die Leute dazu, das Haus in Ordnung zu bringen. Er arbeitet für Ishaq, in dessen Fuhrunternehmen. Wenn er abends nach Hause kam, hat er meist irgendwas repariert. Er hat Kamil und Nabbi gezeigt, wie man das macht. Ich konnte ihn nicht ausstehen.«
    »Du konntest ihn nicht ausstehen, weil er alles zum Besseren gewendet hat?«
    »Er machte Kamil und die anderen glauben, sie könnten die Dinge selbst in die Hand nehmen, aber das können sie nicht – niemand kann die Dinge selbst in die Hand nehmen. Das ist ein schrecklicher Irrtum. Die Menschen brauchen die Hilfe derer, die die Fähigkeit dazu besitzen. Dazu sind sie verpflichtet. Richard hätte manches zum Besseren wenden sollen, denn er war dazu im Stande – aber er hätte Kamil und Nabbi und den anderen nicht einreden dürfen, dass sie ihr Leben aus eigener Kraft ändern können. Das kann niemand. Was die Menschen brauchen, ist Hilfe, nicht dass ihnen jemand diese herzlosen und gefühllosen Hoffnungen macht.
    Ich fand heraus, dass Richard nachts arbeitete. Er unternahm zusätzliche Fuhren für irgendwelche habgierigen Kerle und verdiente damit Geld, das er nicht hätte verdienen dürfen.
    Dann, eines Abends, saß ich auf der Treppe und bekam mit, wie Nicci wütend auf Richard wurde. Sie kam heraus zu mir an die Treppe und bat mich, mit ihr ins Bett zu steigen. Frauen sind immer scharf auf mich. Sie war eine Nutte – nicht besser als all die anderen –, trotz ihres ganzen Gehabes. Sie meinte zu mir, Richard sei nicht Manns genug, sie flachzulegen, und wollte, dass ich es mit ihr mache, weil er sich weigerte.
    Da hab ich es ihr richtig besorgt – genau wie sie es wollte. Ich hab’s der Hure richtig besorgt und ihr dabei ordentlich wehgetan, wie sie es nicht anders verdient…«
    Kahlan rammte ihm ihr Knie mit all ihrer Kraft in den Unterleib. Gadi klappte zusammen und bekam keine Luft mehr. Er verdrehte die Augen und schlug hart auf den Boden.
    Cara lächelte. »Dachte ich mir schon, dass Euch der Teil besonders gut gefallen würde.«
    Kahlan wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Es war nicht Richard. Ich wusste, dass es nicht Richard war. Es war dieses Schwein hier.«
    Als er wieder zu sich kam, trat Kahlan ihm in die Rippen, und er stieß einen Schrei aus. Auf einen ungeduldigen Wink von ihr packte Cara ihn bei den Haaren und riss ihn auf die Füße.
    »Erzähl deine Geschichte zu Ende«, befahl Kahlan in eiskaltem Zorn.
    Er hustete und keuchte und sabberte. Cara musste ihn stützen. Sie bog ihm die Arme auf den Rücken, damit er sich nicht den Unterleib halten konnte. Die Schmerzen standen ihm deutlich in sein verzerrtes Gesicht geschrieben.
    »Rede, oder ich mache das noch mal!«
    »Bitte! Ich wollte es Euch ja gerade sagen, als Ihr mich daran gehindert habt.«
    »Red endlich weiter!«
    Er nickte wie von Sinnen. »Als ich fertig war mit dieser Hure … also, als ich von Nicci fortging, haben Kamil und Nabbi vollkommen verrückt gespielt.«
    Kahlan

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