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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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konfrontiert.«
    Mit einem knochendürren Finger gab er ein Zeichen hinter die Köpfe der Beamten. Gardisten drängten Richard gewaltsam nach vorn. Nicci entfuhr ein Schrei, der jedoch im Getöse von zehn tausenden anderer Stimmen unterging.
    Schließlich trat Bruder Neal, einen Vorschlaghammer mit sich schleppend, wankend vor.
    Nicci schaute sich nach beiden Seiten um und sah, dass mehrere tausend bewaffnete Gardisten bereitstanden; weitere schirmten den Vorplatz vor der Bevölkerung ab – Bruder Narev war kein Risiko eingegangen. Mit höflichem Lächeln und einer unterwürfigen Verbeugung überreichte Neal Bruder Narev den Hammer.
    Bruder Narev hob den Vorschlaghammer über seinen Kopf, so als wäre er ein im Triumph gen Himmel gerecktes Schwert.
    »Das Böse muss vernichtet werden, wo immer man ihm begegnet.« Er deutete mit dem schwankenden Kopf des Vorschlaghammers auf die Statue. »Dies ist ein Werk des Bösen, geschaffen von einem seine Mitmenschen hassenden Fanatiker, um die Schwachen zu peinigen und zu quälen. Er trägt nichts bei zum Fortschritt seiner Mitmenschen, zum Schutz seiner Mitmenschen, zur Ausbildung und Unterstützung seiner Mitmenschen. Er hat nichts zu bieten als lüsterne und gotteslästerliche Bilder, die auf die Leichtgläubigen und Wankelmütigen abzielen.«
    In ihrer Verwirrung und Enttäuschung war die Menge verstummt. Nach den Eindrücken, die Nicci im Laufe des Tages mitten unter ihnen gewonnen hatte, waren sie zu der Überzeugung gelangt, dass diese Statue eine neue Spende des Ordens an das Volk darstellte – ein prachtvolles Werk, das sie am Palast des Kaisers bewundern konnten, ein Werk, das eine strahlende, glänzende Hoffnung verhieß. Was sie jetzt hörten, verwirrte und bestürzte sie.
    Bruder Narev hob den Vorschlaghammer in die Höhe. »Bevor die Leiche dieses Verbrechers für seine Verbrechen gegen den Orden an einen Pfahl gehängt wird, soll er mit ansehen müssen, wie sein abscheuliches Machwerk unter dem Jubel der unbescholtenen Bevölkerung zertrümmert wird!«
    Als der allerletzte Sonnenstrahl hinter dem Horizont versank, reckte Bruder Narev den schweren Vorschlaghammer hoch in den flackernden Schein der qualmenden Fackeln. Unsicher schwankend verharrte der Vorschlaghammer einen kurzen Augenblick auf dem Scheitelpunkt seines Bogens, bevor er sich mit wuchtigem Schwung senkte. Ein Aufstöhnen wie aus einem Munde erhob sich über der Menge, als der stählerne Kopf beim Aufprall auf das Bein der männlichen Figur erklang. Einige wenige kleine Gesteinssplitter lösten sich, mehr nicht.
    In der darauf folgenden vollkommenen Stille war zu hören, wie Richard Bruder Narevs kraftlosen Schlag voller Spott verlachte.
    Selbst aus der Ferne vermochte Nicci zu erkennen, wie Bruder Narevs Gesicht sich dunkelrot verfärbte, während Richard ihn amüsiert in sich hineinlachend beobachtete. Ein Raunen ging durch die Menge; niemand konnte so recht glauben, dass ein Mann es wagte, einen Bruder des Ordens, noch dazu Bruder Narev höchstpersönlich, auszulachen.
    Bruder Narev konnte es selbst kaum glauben.
    Auch die vielen Gardisten, die ihre Speere auf Richard richteten, konnten es kaum glauben.
    In der angespannten Stille hallte Richards Gelächter von dem Halbkreis aus steinernen Mauern und hoch aufragenden Säulen hinter ihnen wider. Dann kehrte das Totenkopfgrinsen zurück. Bruder Narev nahm den Vorschlaghammer, dessen Gewicht er mit seiner knochigen Hand kaum halten konnte, an seinem Kopf auf und hielt Richard den Stiel hin.
    »Du wirst dein sündiges Werk eigenhändig vernichten.« Die Worte ›oder du stirbst auf der Stelle‹ wurden nicht laut ausgesprochen, und doch hörte jeder, dass sie stillschweigend mit Inbegriffen waren.
    Richard nahm den Stiel des Vorschlaghammers entgegen. Er hätte nicht würdevoller aussehen können, hätte er ein mit Juwelen besetztes Schwert in Empfang genommen.
    Richards Raubtierblick löste sich von Bruder Narev und glitt, während er mehrere Schritte in Richtung Treppe zurücklegte, über die Menschenmenge hinweg. Mit dem Heben eines Fingers bedeutete Bruder Narev den Gardisten, ihre Speere zurückzuhalten. Nach dem spöttischen Feixen auf den Gesichtern der Brüder Narev und Neal waren sie nicht der Meinung, dass die Menge hören wollte, was ein Sünder zu verkünden hatte.
    »Ihr werdet«, sprach Richard mit einer Stimme, die über die Menschenmassen hinweghallte, »von erbärmlichen, unbedeutenden Männern beherrscht.«
    Wie aus einem Mund

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