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Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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von deinen Gotteslästerungen!«, kreischte Bruder Narev. »Zerstöre auf der Stelle dein Werk des Bösen oder stirb!«
    Die Speere wurden angehoben.
    Seelenruhig erfasste Richard die Gardisten einen nach dem anderen mit unerschrockenem Blick, bevor er zu seiner Statue hinüberging. Niccis Herz schlug gegen ihre Rippen; sie wollte nicht, dass sie zerstört wurde. Sie war zu prachtvoll, um zerstört zu werden. Dies alles durfte nicht geschehen. Das durften sie den Menschen nicht wieder nehmen.
    Richard legte den Vorschlaghammer über seine Schulter. Seine andere Hand zur Statue erhebend, richtete er ein letztes Mal das Wort an die Menschenmenge.
    »Das ist es, was der Orden euch nehmen wird – eure Menschlichkeit, eure Eigenständigkeit, die Freiheit, euer Leben selbst zu gestalten.« Richard legte den Vorschlaghammer kurz an seine Stirn.
    Dann sauste der stählerne Kopf in mächtigem Schwung herum. Nicci konnte die Luft sirren hören. Die gesamte Statue schien zu erzittern, als der Vorschlaghammer mit donnerndem Schlag gegen den Sockel prallte.
    Es folgte ein Augenblick unerträglicher Stille, in dem sie ein kaum hörbares Geräusch vernahm: das Reißen, Knacken und Flüstern des Steins selbst.
    Dann stürzte die gesamte Statue in einem Getöse aus Trümmerstücken und wallendem weißem Staub in sich zusammen.
    Die Beamten auf der Rückseite des Platzes brachen in Jubel aus. Die Gardisten johlten und grölten und schwenkten ihre Waffen.
    Sie waren die Einzigen. Als der Staub sich über den Vorplatz wälzte, war es in der Menge totenstill. All ihre Hoffnungen, die diese Statue verkörperte, waren soeben zunichte gemacht worden.
    Nicci starrte benommen. Ein heftiger, quälender Schmerz schnürte ihr die Kehle zu, und sie bekam feuchte Augen. Alle schauten zu, so als wären sie soeben Zeugen eines tragischen, sinnlosen Todes geworden.
    Die Gardisten rückten mit gesenkten Speeren gegen Richard vor und drängten ihn zurück gegen andere Gardisten, die ihn mit schweren Eisenfesseln erwarteten.
    Unten, näher bei den Stufen, erhob sich klar und deutlich eine Stimme aus der gelähmten Menschenmenge. »Nein! Das lassen wir uns nicht gefallen!«
    In der zunehmenden Dunkelheit erkannte Nicci den Mann, der gerufen hatte. Er stand ziemlich weit vorn und versuchte sich voller Ungestüm einen Weg durch das Gedränge zu bahnen, um auf den Vorplatz zu gelangen.
    Es war der Schmied, Mr. Cascella.
    »Das lassen wir uns nicht gefallen!«, brüllte er. »Ich lasse mich nicht länger von euch zum Sklaven machen! Hört ihr mich? Ich bin ein freier Mann! Ein freier Mann!«
    Die gesamte Menschenmasse vor dem Platz brach in ohrenbetäubendes Gebrüll aus.
    Und dann stürzte sie wie ein Mann nach vorn.
    Die Fäuste in die Luft gereckt, die Stimmen zu wütendem Geschrei erhoben, brandete die menschliche Masse einer Lawine gleich auf den Platz. Schwer bewaffnete Soldaten marschierten die Stufen hinunter, um sich dem Vorstoß entgegenzustellen. Sie wurden von dem Ansturm fortgespült.
    Nicci schrie aus Leibeskräften, um Richards Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, doch ging ihre Stimme in dem mächtigen Getöse unter.

68. Kapitel
    Richard wusste nicht, was ihn mehr verblüffte: seine Statue in Trümmern zu sehen oder die Menge, die die Stufen heraufstürmte, nachdem Victor sich zum freien Mann erklärt hatte.
    Unaufhaltsam wälzte sich der Mob über die bewaffneten Gardisten hinweg, die die Stufen hinunterstiegen, um sich ihnen in den Weg zu stellen. Etliche Menschen stürzten verwundet oder tot zu Boden, ihre Körper wurden unter dem Ansturm der Massen zertrampelt. Wer vorne lief, konnte nicht mehr stehen bleiben, selbst wenn er gewollt hätte; der Druck der zehntausende in seinem Rücken trieb ihn unaufhaltsam weiter. Ohnehin hätte niemand stehen bleiben wollen. Es herrschte ein markerschütterndes Gebrüll.
    Die Ordensbrüder wurden von Panik ergriffen, ebenso wie die Beamten auf dem rückwärtigen Teil des Platzes und auch die paar tausend bewaffneten Gardisten.
    Richard hatte es auf Bruder Narev abgesehen. Stattdessen sah er, wie bewaffnete Soldaten in seine Richtung gestürmt kamen. Richard holte aus und versenkte den Kopf des Vorschlaghammers in der Brust eines Mannes, der sich mit erhobenem Schwert auf ihn stürzen wollte. Als der Mann, den Griff des Vorschlaghammers in der Brust, vorübersegelte, riss Richard ihm das Schwert aus der Faust und gab, die Klinge in der Hand, jegliche Zurückhaltung auf.
    Eine kleine Gruppe von Gardisten

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