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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Hochzeitstag bekommen.
    Sie hätten den Stecknadelkopf sehen sollen, den er mir schenkte, als wir uns verlobten. Wir waren noch solche Kinder.» Wieder feuchte Augen.
    Jay winkte nach einem weiteren Glas Champagner. Als er sich von Enid Armstrong trennte, war sie ganz aufgeregt über seinen Vorschlag, sich nächste Woche wieder zu treffen. Sie hatte sogar eingewilligt, sich zu überlegen, ob er ihren Schmuck nicht umarbeiten solle. «Ich würde Sie gern mit einem großen Ring sehen, der alle diese Steine faßt. Der Solitär und die Baguettes in der Mitte, auf beiden Seiten abwechselnd von Brillanten und Smaragden eingerahmt. Wir nehmen die Brillanten aus Ihrem Ehering, und ich kann Ihnen zu einem sehr günstigen Preis Smaragde von bester Qualität besorgen.»
    Bei einem geruhsamen Abendessen im «Water Club»
    dachte er über das Vergnügen nach, den Solitär in Enid Armstrongs Ring durch einen gleich geschliffenen Zirkon zu ersetzen.
    Manche davon waren so gut, daß sich sogar ein Juwelier mit bloßem Auge täuschen ließ. Aber natürlich würde er den neuen Ring für sie schätzen lassen, solange der Solitär noch darin war. Erstaunlich, wie leicht alleinstehende Frauen darauf hereinfielen. «Wie aufmerksam von Ihnen, daß Sie ihn mit mir schätzen lassen wollen. Ich trage ihn gleich zu meiner Versicherungsgesellschaft.»
    Nach dem Essen verweilte er an der Bar des «Water Club». Es tat gut, sich zu entspannen. Das Geschäft, für diese alten Mädchen charmant und attraktiv zu sein, war anstrengend, wenn auch lukrativ.
    Es war halb zehn, als er die wenigen Blocks vom Restaurant zu seiner Wohnung zurückging. Um zehn Uhr trug er einen Pyjama und einen Morgenrock, den er kürzlich bei Armani gekauft hatte. Mit einem Bourbon on the Rocks ließ er sich auf der Couch nieder und schaltete die Nachrichten ein.
    Das Glas bebte in Strattons zitternden Händen, und der Whisky floß auf seinen Morgenrock, während er auf den Bildschirm starrte und von der Entdeckung von Erin Kelleys Leiche erfuhr.
    Michael Nash überlegte reumütig, ob er Anne Thayer, der Blondine, die unglücklicherweise die Wohnung neben seiner gekauft hatte, eine kostenlose Analyse anbieten sollte. Als er am Freitag nachmittag um zehn nach sechs die Praxis verließ, stand sie am Tisch in der Halle und sprach mit dem Portier. Sobald sie ihn sah, eilte sie an seine Seite und wartete mit ihm auf den Lift. Während der Fahrt plapperte sie ununterbrochen, als müsse sie ihn in der knappen Zeit, bis sie den neunzehnten Stock erreichten, um jeden Preis bestricken.
    «Ich war heute bei ‹Zabar’s› und habe herrlichen Lachs gefunden. Und eine Platte mit Hors d’œuvres. Meine Freundin wollte herüberkommen, aber sie schafft es nicht.
    Ich kann den Gedanken nicht ertragen, das alles zu vergeuden. Ich dachte gerade …»
    Nash unterbrach sie. «Der Lachs von ‹Zabar’s› ist wunderbar. Legen Sie ihn in den Kühlschrank. Er hält sich ein paar Tage.» Der mitleidige Blick des Aufzugführers war ihm bewußt. «Bis gleich, Ramon, ich muß nachher noch fort.»
    Er sagte der niedergeschlagenen Miss Thayer entschlossen guten Abend und verschwand in seiner eigenen Wohnung. Er wollte tatsächlich ausgehen, aber erst in einer Stunde oder später. Und wenn er sie dann zufällig traf, würde sie vielleicht allmählich begreifen, daß er in Ruhe gelassen werden wollte.
    «Abhängige Persönlichkeit, vermutlich neurotisch, könnte unangenehm werden, wenn ihr etwas nicht paßt», sagte er laut und lachte dann. He, du hast Feierabend.
    Vergiß es.
    Er wollte das Wochenende in Bridgewater verbringen.
    Morgen abend fand bei den Balderstons eine Dinnerparty statt. Sie hatten immer interessante Gäste. Und, was wichtiger war, er wollte den größten Teil der nächsten beiden Tage mit der Arbeit an seinem Buch zubringen. Nash gestand sich ein, daß ihn das Projekt inzwischen so fesselte, daß er sich nur ungern davon ablenken ließ.
    Unmittelbar vor dem Aufbruch rief er Erin Kelleys Nummer an. Mit einem halben Lächeln hörte er die Nachricht, die ihre fröhliche Stimme hinterlassen hatte. «Hier ist Erin. Tut mir leid, daß ich Ihren Anruf verpasse. Bitte, hinterlassen Sie eine Nachricht.»
    «Hier spricht Michael Nash. Tut mir auch leid, daß ich Sie verpasse, Erin. Ich hab neulich schon versucht, Sie zu erreichen. Vermutlich sind Sie weggefahren. Ich hoffe, mit Ihrem Vater ist alles in Ordnung.» Wieder hinterließ er seine Privatnummer und die seiner Praxis.
    Die Fahrt

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