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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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haben.» Seine Augen waren hellbraun, groß und ausdrucksvoll. Er starrte Darcy an. «Eins muß ich wirklich sagen, Sie sind sehr hübsch.»
    «Danke.» Warum verursachte etwas, das er an sich hatte, ihr Unbehagen? War er wirklich Lehrer, oder war er wie der andere Mann, den sie getroffen hatte, bevor sie nach Kalifornien ging? Dieser Bursche hatte behauptet, er sei leitender Mitarbeiter einer Werbeagentur, und keine Ahnung von den Agenturen gehabt, die sie ihm gegenüber erwähnt hatte.
    Parker rutschte auf seinem Barhocker herum und schaukelte ein wenig damit. Er sprach leise, und im Stimmengewirr der Gespräche ringsum mußte Darcy sich vorbeugen, um ihn zu verstehen.
    «Sehr hübsch», betonte er. «Wissen Sie, nicht alle Mädchen, die ich getroffen habe, waren hübsch. Wenn man die Briefe liest, die sie schreiben, dann könnte man annehmen, sie seien Miss Universum. Und dann erscheint eine graue Maus.»
    Er winkte nach einem zweiten Glas Wein. «Sie auch?»
    «Danke, ich hab noch.» Sorgfältig wählte Darcy ihre Worte.
    «Sicher waren nicht alle so unscheinbar. Ich wette, Sie haben auch ein paar wirklich hübsche Mädchen getroffen.»
    Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. «Nicht wie Sie.
    Überhaupt nicht wie Sie.»
    Es war eine lange Stunde. Darcy hörte von Parkers Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden. Die Preise, lieber Gott. Manche Mädchen meinten, er müsse sie fein zum Essen ausführen. Also wirklich! Wer konnte sich das leisten?
    Endlich gelang es Darcy, Erins Namen ins Spiel zu bringen.
    «Ich weiß. Meine Freundin und ich, wir haben durch diese Anzeigen auch ein paar seltsame Leute kennengelernt. Sie hieß Erin Kelley. Haben Sie sie zufällig getroffen?»
    «Erin Kelley?» Parker schluckte heftig. «War das nicht das Mädchen, das letzte Woche ermordet wurde? Nein, ich habe sie nie getroffen. Und sie war Ihre Freundin? Ach, das tut mir aber leid. Schrecklich. Hat man den Mörder schon gefunden?»
    Sie wollte nicht über Erins Tod sprechen. Selbst wenn Erin diesen Mann einmal getroffen hätte, wäre sie mit Sicherheit kein zweites Mal mit ihm ausgegangen. Sie schaute auf die Uhr. «Ich muß laufen. Und Sie kommen noch zu spät zu Ihrem Basketballspiel.»
    «Ach, das macht nichts. Ich schwänze. Bleiben Sie zum Essen. Sie haben hier gute Hamburger. Teuer, aber gut.»
    «Ich kann wirklich nicht. Ich habe eine Verabredung.»
    Parker runzelte die Stirn. «Morgen abend? Ich meine, ich weiß, ich sehe nicht besonders aus, und Lehrer sind bekannt dafür, daß sie nicht viel verdienen, aber ich würde Sie wirklich gern wiedersehen.»
    Darcy schob die Arme in ihren Mantel. «Ich kann wirklich nicht. Danke.»
    Parker stand auf und schlug mit der Faust auf die Bar.
    «Na gut, dann können Sie die Drinks bezahlen. Sie meinen, Sie seien zu gut für mich. Dabei bin ich zu gut für Sie!»
    Sie war erleichtert, als sie ihn das Restaurant verlassen sah. Als der Barkeeper mit der Rechnung kam, sagte er:
    «Miss, geben Sie sich nicht mit diesem Verrückten ab. Hat er wieder die Nummer mit dem Lehrer am College abgezogen? In Wirklichkeit ist er einer der Hausmeister an der Universität von New York. Durch die Anzeigen, die er aufgibt, verschafft er sich eine Menge kostenlose Drinks und Mahlzeiten. Sie sind billig davongekommen.»
    Darcy lachte. «Ja, das glaub ich auch.» Ihr kam ein Gedanke. Sie griff in ihre Tasche und nahm Erins Bild heraus. «Haben Sie ihn zufällig jemals mit diesem Mädchen gesehen?»
    Der Barkeeper, der aussah, als sei er vielleicht Schauspieler, betrachtete das Foto aufmerksam und nickte dann.
    «Allerdings. Vor etwa zwei Wochen. Sie war eine Wucht.
    Ließ ihn einfach hier sitzen.»
    Nona war überrascht und erfreut, als sie um sechs Uhr einen Anruf von Vince D’Ambrosio erhielt. «Offensichtlich gehören Sie auch zu denen, die sich nicht an feste Bürostunden halten», sagte er. «Ich würde gern mit Ihnen über Ihre Sendung reden. Haben Sie in etwa einer Stunde Zeit, mit mir zu Abend zu essen?»
    Sie hatte.
    «Okay, bestellen Sie einen Tisch in einem guten Steak-Lokal in Ihrer Nähe.»
    Lächelnd legte sie auf. D’Ambrosio war eindeutig ein Typ für Fleisch und Kartoffeln, aber sie würde ihren letzten Dollar darauf wetten, daß sein Cholesterinspiegel in Ordnung war.
    Sie merkte, daß sie sich ganz unvernünftig freute, heute ihren neuen Donna-Karan-Overall zu tragen. Das dunkle Rot stand ihr, und der goldene Gürtel mit den verschlungenen Händen betonte ihre schlanke Taille. Nona

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