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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wie hastig Sie hereinkamen. Alles an Ihnen verriet starke Anspannung. Was war los?»
    «Nichts. Ich würde wirklich gern über Erin sprechen.»
    «Ich auch. Aber, Darcy …» Er hielt inne. «Schauen Sie, ich kann das, was ich den ganzen Tag tue, nicht verleugnen. Ich bin Psychiater.» Sein Lächeln wirkte entschuldigend.
    Endlich spürte sie, daß sie sich entspannte. «Ich bin diejenige, die sich entschuldigen sollte. Sie haben vollkommen recht. Ich war tatsächlich ziemlich angespannt, als ich kam.»
    Sie erzählte ihm von Len Parker.
    Er hörte aufmerksam zu, den Kopf leicht geneigt. «Sie werden natürlich der Polizei von diesem Mann berichten.»
    «Ja, dem FBI.»
    «Vincent D’Ambrosio? Wie ich schon erwähnte, als Sie mich anriefen, er kam am Dienstag in mein Büro. Leider konnte ich ihm sehr wenig sagen. Ich traf Erin vor mehreren Wochen zu einem Drink. Ich hatte sofort das Gefühl, daß ein Mädchen wie sie es nicht nötig hätte, auf Kontaktanzeigen zu antworten. Ich sagte ihr das auch ins Gesicht, und sie erzählte mir von der Sendung, die Ihre Freundin vorbereitet. Sie erwähnte Sie. Sagte, ihre beste Freundin beantworte mit ihr zusammen solche Anzeigen.»
    Darcy nickte und hoffte, ihre Augen würden sich nicht mit Tränen füllen.
    «Normalerweise verrate ich nicht, daß der Grund, warum ich diesen Weg gehe, ein Buch ist, an dem ich arbeite, aber Erin habe ich es gesagt. Wir tauschten einige Geschichten über unsere beiderseitigen Verabredungen aus.
    Ich habe versucht, mich an alles zu erinnern, was sie gesagt hat, aber sie hat keine Namen genannt, und es waren lustige Geschichten. Ich konnte nicht ahnen, daß jemand ihr Sorgen machte. Ich fragte, ob wir bald einmal zusammen essen könnten, und sie war einverstanden. Ich versuchte, mein Buch zu Ende zu schreiben, und sie wollte ein Collier fertigstellen, das sie entworfen hatte. Ich sagte, ich würde mich wieder melden. Als ich es tat, bekam ich keine Antwort. Nach dem, was Vincent D’Ambrosio sagte, war es bereits zu spät.»
    «Das war der Abend, an dem sie dachte, sie würde sich mit einem Mann namens Charles North treffen. Obwohl er nicht erschienen ist, meine ich noch immer, daß ihr Tod etwas mit einer Annonce zu tun hat, die sie beantwortet hatte.»
    «Wenn Sie das denken, warum antworten Sie dann jetzt auf Anzeigen?»
    «Weil ich diesen Mann finden will.»
    Er sah verwirrt aus, sagte aber nichts dazu. Sie studierten die Speisekarte und bestellten beide die Seezunge Dover.
    Während sie aßen, schien Nash sie bewußt von Erins Tod ablenken zu wollen. Er erzählte ihr von sich. «Mein Vater verdiente sein Geld mit Plastik. Dann kaufte er ein ziemlich protziges Anwesen in Bridgewater. Er war ein netter, anständiger Mann, und jedesmal, wenn ich mich frage, wieso wir eigentlich zu dritt zweiundzwanzig Zimmer brauchten, erinnere ich mich daran, wie glücklich er war, wenn er damit angeben konnte.»
    Er sprach auch über seine Scheidung. «Ich heiratete eine Woche nach meinem Collegeabschluß. Das war für uns beide ein schrecklicher Fehler. Keine finanziellen Probleme, aber ein Medizinstudium, vor allem, wenn man gleichzeitig noch eine psychoanalytische Ausbildung macht, ist ein langer, harter Weg. Wir hatten keine Zeit füreinander. Nach vier Jahren reichte es ihr. Sheryl lebt jetzt in Chicago und hat drei Kinder.»
    Nun war Darcy an der Reihe. Vorsichtig vermied sie es, die Namen ihrer berühmten Eltern zu nennen, und kam rasch darauf zu sprechen, wie sie die Werbeagentur verlassen und sich als Innenarchitektin selbständig gemacht hatte. Falls er die Lücken in ihrem Hintergrund bemerkte, so sagte er jedenfalls nichts dazu. Die Salate wurden gerade serviert, als ein mit ihren Eltern befreundeter Produzent an ihrem Tisch stehenblieb. «Darcy!» Eine herzliche Umarmung, ein Kuß. Er stellte sich Michael Nash vor. «Harry Curtis.» Dann wandte er sich wieder an Darcy. «Sie werden von Tag zu Tag hübscher. Wie ich höre, sind Ihre Eltern auf Tournee in Australien. Wie läuft es?»
    «Sie sind gerade erst angekommen.»
    «Nun, grüßen Sie sie herzlich von mir.» Noch eine Umarmung, und Curtis ging an seinen eigenen Tisch.
    Nashs Augen verrieten keine Neugier. So ist das mit Psychiatern, dachte Darcy. Sie warten, bis man es ihnen von selbst erzählt. Sie gab keine Erklärung für das, was Curtis gesagt hatte.
    Das Essen verlief angenehm. Nash gestand zwei Leidenschaften, Reiten und Tennis. «Das hält mich in Bridgewater.»
    Beim Espresso kam er auf

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