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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hier sind.»
    «Das ist schon in Ordnung, und es wäre nett, wenn Sie blieben.» Darcy merkte, daß Nonas Augen glänzten, wie sie es nie zuvor gesehen hatte. «Hat man Ihnen ausgerichtet, daß Erin einem ihrer Kandidaten erzählt hat, sie habe den Hausmeister wieder in ihrer Wohnung angetroffen?»
    «Ich habe Boxer heute gesehen.»
    Vince zog eine Augenbraue hoch.
«Wieder?»
    «Erin hat mir schon voriges Jahr von solchen Vorfällen erzählt, aber sie hat sie immer als harmlos abgetan. Offenbar hat sie vor zwei Wochen ihre Meinung geändert.»
    «Wir behalten ihn und auch andere Leute im Auge. Ich würde gern etwas von dem Typ von gestern abend hören.»
    «Er war ein netter Bursche …»
    Die Kellnerin kam, um ihre Bestellungen aufzunehmen.
    Sie schaute Darcy mit einem raschen, mitfühlenden Lächeln an.
    Dubonnet für Darcy und Nona. Ein Bier für Vince.
    Darcy und Nona entschieden sich für Rotbarsch. Energisch sagte Nona zu Vince: «Irgendwann müssen Sie doch auch essen.»
    Er bestellte Corned beef und Kohl.
    Vince kam wieder auf Darcys andere Verabredung zurück.
    «Ich möchte von jedem erfahren, den Sie treffen. Sie haben schon zwei gefunden, die zugaben, Erin gekannt zu haben. Bitte lassen Sie mich entscheiden, wer wichtig ist und wer nicht.»
    Sie erzählte ihm von David Welch. «Er ist ein Manager aus Boston, der für die Holden-Kette arbeitet. Soweit ich ihn verstanden habe, ist er in den letzten zwei Jahren, seit sie neue Warenhäuser eröffnet haben, zwischen Boston und New York hin und her gependelt.» Sie hatte das Gefühl, Vince D’Ambrosios Gedanken lesen zu können.
Seit zwei Jahren zwischen New York und Boston hin und her.
    Sie sagte: «Das einzige, was mir auffiel, ist, daß er Einkäufer für Schuhe war.»
    «Einkäufer für Schuhe! Wie heißt der Mann?» Vince schrieb in sein Notizbuch. «David Welch, Chiffre 1527.
    Sie können sicher sein, daß wir ihn überprüfen. Darcy, hat Nona Ihnen von den Schuhen erzählt, die den Eltern des Mädchens aus Lancaster zugeschickt wurden?»
    «Ja.»
    Er zögerte, schaute sich um und sah, daß die Leute am Nebentisch in ihr eigenes Gespräch vertieft waren. «Wir versuchen, das nicht bekannt werden zu lassen. Gestern sind wieder zwei nicht zusammenpassende Schuhe angekommen. Es waren die Gegenstücke zu denen, die Nan Sheridan vor fünfzehn Jahren trug.»
    Darcy umklammerte die Tischkante. «Dann ist Erins Tod vielleicht doch keine Nachahmungstat.»
    «Wir wissen es einfach nicht. Wir stellen Nachforschungen an, um festzustellen, ob jemand, der Claire Barnes kannte, vielleicht auch Nan Sheridan kannte.»
    «Und Erin?» fragte Nona.
    «Dann wäre natürlich klar, daß wir es hier mit einem neuen Ted Bundy zu tun haben, der jahrelang mit Serienmorden davonkam.» Vince legte seine Gabel ab. «Ich muß es Ihnen ohne Umschweife sagen. Eine Menge Leute, die auf diese Anzeigen antworten, erweisen sich als sehr verschieden davon, wie sie sich selbst beschreiben. Alle jungen Frauen, die unser Computer als mögliche Opfer eines Serienmörders ausgemacht hat, sind in Ihrer Altersklasse, Ihrer Intelligenzklasse, Ihrer Aussehensklasse. Mit anderen Worten, unser Mörder kann sich mit fünfzig Mädchen treffen, und dann kommt eine, die ihn antörnt. Ich weiß, ich kann Sie nicht davon abhalten, diese Annoncen zu beantworten. Offen gesagt, Sie haben ein paar sehr interessante Leute für unsere Nachforschungen aufgetrieben.
    Trotzdem sind Sie nicht darauf trainiert, den Lockvogel zu spielen. Sie sind eine überaus nette, verwundbare junge Frau, die nicht die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu schützen, wenn sie plötzlich feststellt, daß jemand sie in die Enge getrieben hat.»
    «Ich habe nicht die Absicht, mich in die Enge treiben zu lassen.»
    Vince trank noch rasch einen Kaffee und ging dann. Er erklärte, sein Sohn Hank komme mit dem Zug aus Long Island, und er wolle in der Wohnung sein, wenn er einträfe.
    Nonas Augen folgten ihm, als er innehielt, um die Rechnung zu bezahlen. «Hast du seine Krawatte bemerkt?»
    fragte sie. «Heute war sie blau-schwarz kariert, und das zu einer braunen Tweedjacke.»
    «So? Na, dich scheint das nicht zu stören.»
    «Nein, es gefällt mir. Vince D’Ambrosio ist so entschlossen, den zu finden, der dieses Mädchen umgebracht hat, daß er todsicher alles Unwichtige ausblendet. Zufällig habe ich im Haus der Barnes’ in Lancaster angerufen, als sie gerade das Päckchen mit den Schuhen aufgemacht hatten, und ich kann dir sagen, es

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