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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hatte, kaum einen Kratzer davongetragen hatte. Petey hatte nie Probleme mit den Bullen gehabt. Nie. Er konnte keiner Fliege was zuleide tun.
    Das sagte er ihnen. Er merkte, daß sie ihm nicht glaubten.
    «Hören Sie», vertraute er ihnen unaufgefordert an. «Ich hab dieses Mädchen gefunden. Ich hatte nicht mal genug Geld, um mir ’ne Tasse Kaffee zu kaufen.» Tränen traten ihm in die Augen, als er sich daran erinnerte, wie durstig er gewesen war. «Ich konnte sehen, daß die Halskette aus echtem Gold war. Eine lange Kette mit vielen goldenen Münzen. Ich dachte, wenn ich sie nicht nehm, dann nimmt sie der nächstbeste, der vorbeikommt. Vielleicht auch der eine oder andere Polizist, von dem ich gehört habe.» Er bedauerte sofort, daß er das gesagt hatte.
    «Was hast du mit der Halskette gemacht, Petey?»
    «Hab sie für fünfundzwanzig Eier an diesen Kerl verkauft, der in der Seventh Avenue beim Central Park South arbeitet.»
    «An- und Verkauf-Bert», bemerkte einer der Polizisten.
    «Wir knöpfen ihn uns vor.»
    «Wann hast du die Leiche gefunden, Petey?» fragte Vince.
    «Als ich spätmorgens aufwachte.» Petey blinzelte. Seine Augen nahmen einen listigen Ausdruck an. «Aber ganz früh, ich meine, wirklich früh, als es noch stockfinster war, hörte ich einen Wagen auf dem Pier, der an meinem Platz vorbeifuhr und dann anhielt. Ich dachte, das ist vielleicht ein Drogendeal, und blieb drinnen. Ehrlich.»
    «Auch noch, als du wußtest, daß er weggefahren war?»
    fragte einer der Kriminalbeamten. «Du hast nicht mal rausgelugt?»
    «Na ja, als ich sicher war, daß er weg war …»
    «Hast du ihn noch gesehen, Petey?»
    Sie glaubten ihm. Er wußte das. Wenn er ihnen nur noch was erzählen könnte, damit sie das Gefühl hätten, er arbeite mit. Petey zwang seinen Alkoholnebel, für den Bruchteil einer Sekunde aus seinem Hirn zu weichen. Ihm schoß durch den Kopf, wie er tagelang mit einer Flasche schmutzigem Wasser und einem Scheibenputzer an der Ausfahrt des West Side Highway in der 56. Straße gestanden hatte.
    Er hatte reichlich Gelegenheit gehabt, sich zu merken, wie Autos von hinten aussahen.
    Wieder sah er die Rücklichter des Wagens, der vom Pier verschwand. Da war etwas mit dem Rückfenster. «Es war ein Kombiwagen», sagte er triumphierend. «Bei Birdies Grab, es war ein Kombiwagen.»
    Als der Nebel zurückkam, mußte Petey sich zwingen, nicht zu kichern. Birdie war vermutlich noch höchst lebendig.
    Darcy und Nona hatten geplant, am Samstag abend zusammen zu essen. Andere Freunde riefen an und sagten, sie sollten mit ihnen kommen, aber Darcy war noch nicht in der Stimmung, Leute zu treffen.
    Sie verabredeten, sich in Jimmy Nearys Restaurant in der 57. Straße zu treffen. Darcy kam als erste. Jimmy hatte den linken hinteren Ecktisch für sie reserviert. «Erin war eines der hübschesten Mädchen, die je durch diese Tür gekommen sind, sie möge in Frieden ruhen.» Er tätschelte Darcys Hand. «Sie waren ihr eine wunderbare Freundin.
    Und glauben Sie nicht, ich wüßte das nicht. Manchmal, wenn sie vorbeikam, um schnell etwas zu essen, setzte ich mich einen Augenblick zu ihr. Ich sagte ihr, sie solle sich in acht nehmen, wenn sie diese verrückten Annoncen beantwortete.»
    Darcy lächelte. «Ich bin überrascht, daß sie Ihnen davon erzählt hat, Jimmy. Sie muß doch gewußt haben, daß Sie das nicht billigen würden.»
    «Allerdings nicht. Letzten Monat suchte sie in ihrer Jackentasche nach einem Taschentuch, und dabei fiel eine Anzeige heraus, die sie aus einer Zeitschrift gerissen hatte.
    Sie fiel auf den Boden, und als ich sie aufhob, sah ich, was es war. Ich sagte zu ihr: ‹Erin, ich hoffe, Sie geben sich nicht mit solchen Dummheiten ab.›»
    «Genau das habe ich befürchtet», sagte Darcy zu ihm.
    «Das FBI versucht jetzt, alle zu finden, denen Erin geschrieben oder die sie getroffen hat, aber ich bin sicher, die Liste ist nicht vollständig.» Darcy beschloß, ihm nicht zu sagen, daß auch sie Annoncen beantwortete. «Erinnern Sie sich noch, was in der Anzeige stand?»
    Neary runzelte nachdenklich die Stirn. «Nein, aber ich hab sie genau gesehen, und es wird mir schon wieder einfallen. Etwas mit Singen oder – ach, es wird schon wiederkommen. Schauen Sie, da kommt Nona mit noch jemandem.»
    Vince folgte Nona an den Tisch. «Ich bleibe nur eine Minute», sagte er zu Darcy. «Ich will Sie nicht beim Essen stören, aber ich habe versucht, Sie zu erreichen, Nona angerufen und erfahren, daß Sie

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