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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Stadt in den Ruin. Dies ist nicht die Krone, der ich den Treueeid geschworen habe.«
    Mein Vater war ein zutiefst ethischer Mann. Er würde Hof und Krone treu bleiben – nur nicht notwendigerweise der Person, die die Krone trug.
    »Gestern hat Tanaquar ihre Vorwürfe öffentlich vorgebracht, und am selben Tag trafen die Gesandten aus Svartalfheim ein. Die Königin kocht vor Zorn und hat alle Svartaner aus der Stadt verbannt, aber sie kann sie nicht daran hindern, in die Anderwelt einzuwandern. Sie haben schon Gespräche mit den Zwergen geführt und auch mit denen ein Bündnis geschlossen. Und du weißt ja, wie sehr die Elfen ihre dunklen Brüder hassen, aber die Elfenkönigin glaubt die Geschichten über Schattenschwinge offenbar auch, denn sie hat mit dem König von Svartalfheim einen Waffenstillstand geschlossen.«
    Ich starrte in den Spiegel und konnte nicht begreifen, was ich da hörte. Ein solches Bündnis hatte es in der Geschichte der Anderwelt noch nicht gegeben. »Heilige Scheiße. Vater, wir müssen Tom in die Anderwelt zurückbringen – weder er noch das Geistsiegel sind hier sicher.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann dir sagen, was ich über Bad Ass Luke und seine Schwächen weiß, aber du darfst das Geistsiegel nicht nach Y’Elestrial bringen. Die Königin würde versuchen, es gegen ihre Schwester einzusetzen, so sinnlos das auch wäre.«
    Ich blickte entsetzt in den Spiegel, und eine Woge der Hilflosigkeit überrollte mich. »Was sollen wir dann tun? Wo können wir es verstecken?«
    Er starrte mich mit undurchdringlicher Miene an. »Schafft es durch Großmutter Kojotes Portal. Auf dieser Seite wird es von der Großen Bärenmutter bewacht und gehört nicht zum Zuständigkeitsbereich des AND. Von dort aus bringt ihr es zu Asteria, der Elfenkönigin. Sie hätte vom Besitz des Siegels die geringsten Vorteile, und ich denke, ihr könnt ihr vertrauen. Sagt niemandem beim AND, was ihr wisst. Tötet Luke und meldet das als Zwischenfall ohne weitere Bedeutung.«
    Ich wusste, wie sehr es ihn schmerzte, hinter dem Rücken des AND zu operieren. Aber ich wusste auch, dass unser Vater uns nicht befehlen würde, so etwas zu tun, außer unser aller Leben hing davon ab.
    Ich nickte und lehnte mich zurück. »Wie du befiehlst, Vater. Jetzt erzähl uns von Luke. Hat er denn Schwächen?«
    Mein Vater schloss die Augen; er sah müde und ausgelaugt aus. »Ich erzähle euch noch einmal, was passiert ist, als ich gegen ihn gekämpft habe, aber ich fürchte, diesen Dämon zu eliminieren, wird das Schwerste sein, was ihr je getan habt«, begann er.

 
Kapitel 18
     
    Als wir das Gespräch beendeten, waren wir alle so erschöpft, wie Vater ausgesehen hatte. Chase war offensichtlich erschüttert. Er war ein normaler, sehr korrekter Polizist gewesen, bis er in den AND eingetreten war, und nun wurde ihm gesagt, dass seine neue Behörde korrupt war und ein Bürgerkrieg alles zu zerstören drohte, was er in den vergangenen paar Jahren auf der Erde mit aufgebaut hatte.
    Während Delilah und Chase Sandwiches für alle machten, berichtete ich Morio und Iris, was wir gehört hatten. Wir schleiften Wisteria ins Wohnzimmer, um sie im Auge zu behalten; da wir uns in die Küche setzten, würde sie uns trotzdem nicht belauschen können.
    Tom war ein weiteres Problem. Er hatte kaum ein Wort gesagt, nur leise vor sich hin gesummt. Doch als er Maggie entdeckte, hellte sich seine Miene auf, und er fragte, ob er sie auf den Schoß nehmen dürfe. Ich sah zu, wie er mit ihr auf dem Schaukelstuhl kuschelte, den wir in die Küche gestellt hatten. Er spielte mit ihren kleinen Händen und lächelte, als sie die winzigen Krallen um einen seiner Finger schlang. Ich wischte mir die Augen, müde und traurig. Das Böse, dem wir gegenüberstanden, drohte die Toms und Maggies dieser Welt zu überrennen. Es würde sie zerreißen und roh und blutig wieder ausspucken, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden. Und genau deshalb würden wir bleiben und kämpfen.
    »Wir werden Großmutter Kojote zur Kooperation bewegen müssen. Wir brauchen ihr Portal, um Tom hinüber in die Anderwelt zu bringen.« Ich trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum und überlegte, wie wir das praktisch anstellen sollten. »Dann spüren wir Luke auf und schalten ihn so schnell wie möglich aus.«
    Morio schüttelte den Kopf, und Sorge schimmerte in seinen Augen. »Ich habe das Gefühl, dass Luke zu uns kommen wird, ehe wir auch nur Großmutter Kojotes Wald erreichen. Sein

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