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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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bevor es uns gelingt, Tom durch das Portal im Wayfarer zu bringen.«
    Vater runzelte nachdenklich die Stirn. Ich warf einen Blick zu Delilah, die hingerissen in den Spiegel starrte. Menolly ebenfalls, obwohl sie noch immer ihren Zorn Vater gegenüber unterdrückte – wegen seiner Reaktion auf sie, nachdem sie in einen Vampir verwandelt worden war. Wir alle brauchten Trost, und Vaters Gesicht war das Tröstlichste, was uns seit ein paar Tagen begegnet war.
    Als mein Blick auf Chase fiel, der ein Stückchen hinter uns stand, merkte ich, dass ich ihn noch gar nicht vorgestellt hatte. »Entschuldigung, ich habe ganz vergessen, was sich gehört«, sagte ich. »Vater, das ist Chase Johnson. Chase ist der zuständige Beamte für AND-Angelegenheiten. Chase, das ist unser Vater, Sephreh ob Tanu. Er ist Mitglied der Garde und Stellvertretender Delegierter beim Militärischen Rat.«
    Vater grüßte Chase mit einem knappen Nicken. »Unser System von Familiennamen wäre für Sie nur schwer nachvollziehbar. Nennen Sie mich doch Hauptmann Sephreh.«
    Chase räusperte sich und straffte die Schultern. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Sir. Ich wünschte nur, die Umstände wären andere.« Er zappelte nervös herum und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und ich unterdrückte ein Lachen. Die Eltern kennenzulernen, war eben immer ein bisschen peinlich.
    »Was würdest du uns raten?«, fragte ich. »Kannst du uns irgendeinen Tipp geben, der uns helfen würde, Bad Ass Luke zu besiegen? Wenn er schlimmer ist als der Psychoschwafler, stecken wir in gewaltigen Schwierigkeiten.«
    Vater wirkte bedrückt und rutschte auf seinem Stuhl herum. Schließlich beugte er sich ganz dicht zum Spiegel vor und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Ich habe hin und her überlegt, ob ich euch das sagen soll, aber nun muss ich es wohl tun. Hof und Krone sind in Aufruhr, und der AND ist praktisch sich selbst überlassen.«
    »Was ist da los?«, fragte ich, und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. »Bist du in Gefahr?«
    Er schüttelte den Kopf. »Macht euch um mich keine Sorgen. Für den Augenblick bin ich sicher, aber es ist etwas geschehen, das jede Abteilung der Regierung betreffen wird, auch das Militär. Schattenschwinge hat sich den perfekten Zeitpunkt für seinen Angriff ausgesucht.«
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die trockenen Lippen und fürchtete mich beinahe davor, zu fragen, doch es musste sein. »Was ist passiert?«
    »Bei Hofe herrscht das Chaos. Königin Lethesanars Schwester hat offen Anspruch auf den Thron erhoben. Tanaquar wirft der Königin vor, sie sei so von Drogen benebelt, dass sie nicht mehr regieren könne. Und Tanaquars Anspruch wird von vielen unterstützt, darunter natürlich all jene, die Lethesanar je gedemütigt, beleidigt oder bestraft hat. Wir stehen kurz vor dem Bürgerkrieg, und bis sich die Lage geklärt hat, bezweifle ich, dass irgendjemand außer den ältesten Kriegern der Garde sich für Gerede über Dämonen und Invasionen interessieren wird.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Bürgerkrieg? Aber... die Königin ist der Hof.«
    »Wer steht noch hinter Tanaquar, außer den Opfern der Königin?«, fragte Delilah.
    Ich blickte zu ihr auf. »Das ist eine gute Frage. Wer, Vater?«
    Vater seufzte leise. »Deshalb schicke ich Trillian zu euch zurück, sobald er halbwegs stehen kann. Die gesamte Stadt Svartalfheim übersiedelt aus den Unterirdischen Reichen in die Anderwelt, um Schattenschwinge zu entkommen. Sie haben mit Tanaquar darüber gesprochen, was da unten vor sich geht, und sie hat versprochen, etwas gegen die Dämonen zu unternehmen, wenn die Svartaner ihr helfen, die Krone zu erringen. Sie haben sich gegen Lethesanar verbündet. Trillian hat mich vor ein paar Tagen informiert. Er wollte mir Gelegenheit geben, mich in Sicherheit zu bringen.«
    Ich konnte gar nicht fassen, was er da sagte, und sog scharf den Atem ein. »Hast du das dem Hof berichtet?« Mein Vater war der loyalste Krieger der Garde. Wenn er diese Information für sich behalten hatte, dann konnte ich sicher sein, dass demnächst die Hölle losbrechen würde.
    Er schüttelte den Kopf. »Camille... Mädchen... Ich bin Hof und Krone treu ergeben, aber Lethesanar hat die Stadt entehrt. Durch ihre Missachtung der Bürger hat sie den Namen Y’Elestrials besudelt. Seit ihr abgereist seid, ist es viel schlimmer geworden. Wer der Königin widerspricht, dem droht die Folter, ganz gleich, wer er ist. Die Opiumgelage der Krone stürzen die

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