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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Wanderstiefeln würde ich die Kälte gut aushalten und mich trotzdem noch im Unterholz bewegen können. Während ich mich anzog, achtete ich darauf, nicht an Rhonda zu denken. Manche Gedanken waren überflüssige Folter.
    Camille schockierte mich. Statt ihres üblichen langen Rocks hatte sie sich für warme Leggings und einen langen Pulli mit weitem Rollkragen über einem Top entschieden. Der Pulli schmiegte sich an ihre Oberschenkel und betonte auch sonst jede Kurve. Dazu trug sie knöchelhohe Schnürstiefel, Lederhandschuhe und ihren kurzen Umhang aus Spinnenseide. Selbst in Outdoor-Aufmachung sah sie aus wie eben der Vogue entstiegen, wenn auch viel kurvenreicher als das typische Model.
    »Ich habe dich noch nie in so...   praktischen Sachen gesehen«, sagte ich grinsend. »Das ist doch mal was anderes.«
    »Ich bin nicht glücklich damit, aber, na ja, wir werden gegen Spinnen kämpfen müssen, und die beißen. Ich will sie nicht in Versuchung führen, indem ich ihnen zu viel nackte Haut biete«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Machen wir, dass wir loskommen.«
    Als wir das Wohnzimmer betraten, war Rhonda bereits da. Ich blieb stehen wie erstarrt. Sie war eine Granate. Wunderschön, königlich, dominant. Sie war etwas kleiner als ich, aber durchtrainiert und geschmeidig. Ihre goldene Mähne war zu einem langen Zopf geflochten, ihre Aufmachung makellos, aber der erste, flüchtige Eindruck eines Skihäschens täuschte todsicher. Die würde jedem einen harten Kampf liefern, das war offensichtlich. Aber es war mehr als nur ihr Aussehen, was mich umhaute. Es war die Art, wie sie sich hielt – als wäre sie die Königin des Rudels. Und vielleicht war sie das auch.
    Sie streckte die Hand aus, und ich drückte sie widerwillig. Ihr Griff war fest und warm. Unwillkürlich rückte ich näher an sie heran, weil ich ein Teil ihres besonderen Kreises sein wollte. Aber ein Schritt zu weit, und ich spürte die Grenze – eine Reserviertheit, die nicht der Arroganz entsprang, sondern dem angeborenen Bewusstsein, dass sie auf der sozialen Leiter ein paar Sprossen über mir stand und sich daran auch nie etwas ändern würde.
    Ich zog mich zurück, und unsere Blicke trafen sich.
    »Wir sind so froh, dass du hier bist«, sagte Camille, trat zwischen uns und streckte die Hand aus. Sie schenkte Rhondas Glamour nicht die geringste Beachtung, und der Werpuma wirkte einen Moment lang entwaffnet.
    »Ja«, sagte Menolly und trat zu uns. »Danke, dass du gekommen bist. Wir können jede Hilfe gebrauchen.« Auch sie ignorierte Rhondas Gebaren, wandte sich nach einem kurzen Händedruck abrupt ab und ging in die Küche.
    Rhonda blickte zu Zach hinüber. »Wird er überleben?«
    Ich nickte. »Die Sanitäter waren rechtzeitig hier, um das Gift zu neutralisieren, aber er darf sich ein paar Tage lang nicht viel bewegen. Er steckt erst mal hier fest, und heute Nacht kann er uns auf keinen Fall begleiten.«
    »Haben die Jungs dir alles erklärt?«, fragte Camille.
    Rhonda nickte, und ihr Blick huschte zu Trillian hinüber, der ihn kühl und abweisend erwiderte. Sie wandte den Blick ab und blinzelte. Ich hatte das Gefühl, dass Rhonda es gewöhnt war, stets im Mittelpunkt zu stehen, aber heute Abend verhielt sich nicht jeder so, wie sie es erwartete.
    Ich stand auf. »Okay, bevor wir losfahren, sollten wir uns einen groben Plan zurechtlegen. Camille, da Mondenergie bei den Werspinnen nicht wirkt – was willst du als Waffe benutzen?«
    Sie tätschelte die Schwertscheide an ihrem Gürtel. »Kurzschwert. Und ich kenne ein paar Zauber, die nicht auf Mondenergie beruhen. Vielleicht könnte ich einen Elementar beschwören, damit er uns hilft – einen Wind- oder Erdelementar vielleicht. Wenn die sich allerdings darüber ärgern, könnten sie sich auch entschließen, den Spinnen zu helfen, also...  «
    »Heben wir uns das als letzte Möglichkeit auf«, sagte ich rasch. »Ich werde kämpfen wie immer. Chase, was hast du zu bieten?«
    »Meine Schusswaffe natürlich, und mein Nunchaku«, sagte er und hielt die zwei Stöcke mit der Kette dazwischen hoch. »Silberkugeln helfen nur gegen Lykanthropen, also habe ich sie gar nicht erst eingepackt.«
    »Gut. Smoky, Trillian, Morio?«
    Morio zog die Augenbrauen hoch. »Ich habe eine ganze Reihe von Zaubern und Illusionen in meinem Repertoire. Und falls alles andere versagt, kann ich immer noch meine eigentliche Gestalt annehmen und über sie herfallen. Ich bin kein schöner Anblick, wenn ich den Dämon

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