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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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erwidern? Wusste die Kleine überhaupt, was das Wort Nutte bedeutete? Ich hoffte um ihretwillen, dass sie keine Ahnung hatte, seufzte tief und sagte: »Manche Feen machen Probleme, und andere nicht. Genau wie bei den Menschen...  « Ich verstummte, unsicher, wie ich ihr erklären sollte, was ich meinte – oder ob ich mir überhaupt die Mühe machen sollte, es zu versuchen.
    Tanya, der Rotschopf, grinste mich strahlend an und wandte sich ihrer Freundin zu. »Janie, das ist wie mit den blöden Jungen in der Schule. Nur, weil Billy mich an den Haaren gezogen hat, sind doch nicht alle Jungen blöd.«
    »So ist es«, sagte ich und verstummte erneut, als eine große, dünne Frau zu uns trat. Janie, das Mädchen, das meinte, ich hätte ihre Familie zerstört, drückte sich an sie. Mutter und Tochter, das war offensichtlich. Und die Mutter sah aus, als hätte sie mich am liebsten auf der Stelle ersäuft.
    »Bleib weg von meiner Tochter, du Miststück«, zischte die Frau, gerade so laut, dass ich sie hören konnte. Ich warf einen Blick auf Janie und fand es sehr schade, dass sie mit dieser Wut aufwachsen würde. Wie hätte sie auch etwas anderes lernen können mit so einem Vorbild?
    »Ich wollte mich nicht –«, begann ich, schloss aber gleich wieder den Mund. Es würde ja doch nichts nützen. Aber als ich mich abwandte, um zu gehen, zupfte Tanya an meiner Jacke. Ich schaute auf sie hinunter, und sie reichte mir die Nelke.
    »Ich glaube immer noch, dass Sie eine Feenprinzessin sind«, flüsterte sie.
    Ich zwinkerte ihr zu. »Vielleicht bin ich das, aber ich habe mich verkleidet und bin heimlich hier, also verrate mich bitte nicht, okay?« Sie kicherte und lief strahlend davon. Ich sah ihr nach. Schön, ich erzählte ab und zu eine harmlose Lüge. Was konnte das schon schaden, wenn ich damit jemandem einen Traum erfüllte?
    Die Fairy Tale Boutique, ein Klamottenladen, war der Traum aller Renaissance-Fans, und die Inhaberin, Jill Tucker, war eine begnadete Schneiderin. Sowohl die maßgeschneiderten Sachen als auch die Kleidung von der Stange verkauften sich sehr gut, und Iris hatte sich von ihr in den vergangenen Monaten ein paar Sachen anfertigen lassen. Ich lehnte mich an die Theke und betrachtete lächelnd die Zinndrachen, die über das Regal neben der Kasse marschierten. Camille sollte einen für Smoky kaufen, dachte ich, doch ich verwarf die Idee gleich wieder. Jemandem, der so alt war wie er, würde das sicher albern vorkommen. Außerdem hatte er vermutlich Statuen aus purem Gold irgendwo in seiner Schatzhöhle herumliegen.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Jill drehte sich zu mir um, und ihr Lächeln war ansteckend. Sie hielt ein Maßband und ein Stück Stoff in der Hand, das aussah, als hätte die Weberin das leuchtende Polarlicht eingefangen.
    »Ich möchte etwas für Iris abholen? Iris Kuusi.« Iris gebrauchte den finnischen Nachnamen der Familie, an die sie gebunden gewesen war, bis alle ausgestorben waren. Sie erzählte uns oft Geschichten aus ihrer Zeit bei den Kuusis, meistens dann, wenn wir mit einer großen Schüssel Popcorn vor dem Kamin herumlümmelten.
    Jill warf das Band und den Stoff auf den Ladentisch. »Ach ja, sie hat erwähnt, dass heute jemand kommen würde, um das Kleid abzuholen. Wir kennen uns doch, oder nicht?« Sie streckte die Hand aus, und ich griff zu und schüttelte sie kurz.
    »Ja, ich war einmal mit Iris hier, als sie mehrere maßgeschneiderte Schürzen bestellt hat. Ich bin Delilah D’Artigo.«
    »Ach ja, richtig! Ihr Kleid ist fertig. Moment, ich bin sofort wieder da.« Sie schlüpfte in ein Hinterzimmer, das etwa so groß zu sein schien wie eine Besenkammer, und kam mit einer weißen Schachtel zurück, mit einem breiten, roten Band umwickelt. Ein kleines Einhorn aus Zinn baumelte an der Schleife. »Hier ist es. Richten Sie ihr bitte aus, dass sie sich jederzeit an mich wenden kann, falls irgendwelche Änderungen nötig sein sollten. Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen«, sagte sie und griff wieder nach ihrem Maßband.
    Ich bemerkte ihre geschäftige Ausstrahlung und nahm die Schachtel. In letzter Zeit schienen die meisten Leute, die mir begegneten, von den bevorstehenden Feiertagen gestresst zu sein. »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag«, sagte ich, und es kam von Herzen.
    »Ihnen auch«, rief sie mir nach, als ich den Laden verließ und dem Ausgang zustrebte.
     
    Die Fahrt zu Siobhan führte mich direkt am Discovery Park vorbei – über zwei Quadratkilometer

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