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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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kriege ich diese Ratte aus dem Haus, ohne aufgespießt zu werden?«, fragte er. »Der Kerl macht mich nervös.«
    »Du könntest ihm helfen, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Trillian ist brillant, aber er hat keine Ahnung, wie man nach einer Unterkunft sucht, die sowohl seinen Bedürfnissen als auch seinem Säckel gerecht wird.«
    Chase schnaubte. »Ich liebe es, wenn du so archaisch redest, Weib. Säckel; das Wort habe ich seit Jahren nicht mehr gehört. Aber du hast vermutlich recht – obwohl ich nicht wüsste, worin er so brillant sein sollte. Ich gehe mit ihm die Kleinanzeigen durch und helfe ihm suchen. Vielleicht habe ich ihn dann bald hier raus. Wozu ist er schließlich Svartaner – er kann doch verdammt noch mal seinen Charme aufdrehen und potentielle Vermieter dazu überreden, die Miete zu senken.«
    Ich wollte schon sagen: »Wie kannst du so etwas vorschlagen?«, überlegte es mir aber anders und hielt den Mund. Chase und Trillian würden beide glücklicher sein, wenn dieser Mitbewohner-Quatsch beendet war.
    »Ich sollte jetzt wirklich nach Hause«, sagte ich mit Blick auf die Uhr. »Und sollten Sie sich nicht bald wieder zum Dienst melden, Detective?«
    Er warf mir ein schuldbewusstes Lächeln zu. »Ja, aber in letzter Zeit ist kaum was los. Soweit ich das mitbekomme, benehmen sich alle sehr brav. Ich lasse die Namen, die du mir gegeben hast, durch den Computer laufen und rufe dich heute Abend an, wenn ich etwas herausgefunden habe. Ach – wie heißt deine Freundin gleich wieder? Und gibst du mir bitte noch ihre Telefonnummer? Für die Ärzte.«
    »Siobhan Morgan. Ihre Nummer ist fünf-fünf-fünf-siebendrei-zwei-fünf.«
    Er notierte sich alles. »Siobhan, richtig. Ich bitte einen der AND-Mediziner, sie anzurufen, vielleicht können sie ihr tatsächlich helfen.« Er küsste mich zärtlich auf die Stirn, zog mich dann an sich und gab mir einen langen, tiefen Zungenkuss.
    Als ich abbrechen und nach Luft schnappen musste, erbot er sich, mich zum Parkplatz zu begleiten. Der Schnee fiel nun dicht und schwer. Ich erschauerte. Der Winter war eine harte Jahreszeit; er legte filigrane Muster aus Frost über die Spuren des Herbstkönigs. Ich blickte auf den Boden, der bereits mit einer dünnen, weißen Schicht bedeckt war.
    »Ich frage mich, wie lange das anhalten wird«, bemerkte Chase.
    »Camille könnte es dir sagen. Sie ist eng mit dem Wetter verbunden. Blitze, Schnee, alles, was der Wind mitbringt – das spürt sie genau.« Ich öffnete die Tür meines Jeeps und setzte mich ans Lenkrad. »Wir hören uns nachher, Süßer.«
    Chase winkte mir nach, als ich auf die Straße einbog. Während ich den Heimweg einschlug und die Flocken vom Himmel rieselten, hatte ich das scheußliche Gefühl, dass dieser Schneesturm nur der Vorbote eines größeren Unwetters war, das sich noch hinter dem Horizont verbarg.
    ∗∗∗ Als ich in der Einfahrt hielt, stand Camilles Lexus schon da, was bedeutete, dass sie die Buchhandlung früher geschlossen hatte als sonst. Ich eilte die Stufen hinauf und ins Haus, wo mir aus dem Wohnzimmer Gelächter entgegenschallte. Ich spähte um die Ecke und sah Iris und Camille, die einen gut vier Meter hohen Baum dekorierten. Er reichte fast bis zur Decke, und sie behängten ihn gerade mit kristallenen Monden, goldenen Sonnenscheiben und Elfenbeinkugeln mit glitzernder Goldborte.
    »Iris, ich habe dein Päckchen aus der Boutique.« Ich hielt ihr die Schachtel hin.
    »Großartig!« Sie deutete auf den Lehnsessel. »Das ist mein Mittwinter-Kleid. Leg es doch bitte auf den Sessel, ja? Wie findest du unseren Schmuck?«
    Ich legte die Schachtel weg und blickte mich im schillernd geschmückten Wohnzimmer um. Eine Girlande aus aufgefädelten Preiselbeeren wand sich um den Baum. Sträuße aus immergrünen Zweigen, zusammengebunden mit dunkelroten Bändern und goldenen Girlanden, schwangen sich in Bögen unter der Decke entlang. Iris trat zurück und betrachtete mit glückseliger Miene ihr Werk. Sie klatschte in die Hände, und ein Stück Baumschmuck erhob sich in die Luft, blieb dort einen Augenblick hängen und flog dann vorsichtig aufwärts, um sich selbst an einem der obersten Zweige zu befestigen.
    »Du und deine Herdmagie«, sagte ich grinsend. »Die ist echt praktisch.«
    Sie nickte. »Worum es auch geht – wenn es irgendetwas mit Heim und Herd zu tun hat, stehen die Chancen gut, dass ich es verzaubern kann.«
    Camille strahlte. Sie streckte einen Arm aus, und ich ging zu ihr und schlang

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