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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und den Senffleck auf seinem Muskelshirt, wäre er gar nicht so übel.
    Iris blickte zu mir auf und deutete auf die Uhr. »Ich muss los, Bruce«, sagte sie zu ihm. »Ich rufe dich morgen an.«
    Er nickte begierig. »Sehr gut. Aber nicht vor Mittag. Ehe ich morgens meinen Tee getrunken habe, bringe ich nur einsilbige Wörter heraus.« Er sprach mit einem etwas abgehackten britischen Akzent. Vermutlich hatte er einige Zeit in der High Society verbracht, auch wenn er jetzt mit den Kumpels einen heben ging. Er winkte uns nach, als wir zur Tür gingen.
    Die Nacht war untypisch für Januar – viel kälter als gewöhnlich, und der böige Wind frischte weiter auf. Uns stand ein mächtiges Unwetter bevor. Camille hatte die Wettervorhersage auf magischem Wege bestätigt. Die Windelementare arbeiteten sich aus der Arktis zu uns herab und brachten einen Schneesturm mit, der morgen Abend über diese Gegend hereinbrechen würde. Camille und Delilah hatten den ganzen Tag damit verbracht, alles festzuzurren, zu vernageln oder wegzuräumen. Morio hatte ihnen geholfen, und Chase ebenfalls. Ich hatte die ganze Arbeit verschlafen, aber als ich nach Sonnenuntergang aus meinem Keller heraufgekommen war, hatte ich sofort bemerkt, dass die Sturmfenster eingesetzt und die vielen Kleinigkeiten, die sich über die Feiertage auf der Veranda angesammelt hatten, weggeräumt waren.
    Iris und ich marschierten flott los. Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch und schob die Hände in die Taschen. Mir war nicht kalt – ich würde nie wieder frieren –, aber es war offensichtlich, dass der pfeifende Wind die Kälte verschärfte. Auf dem Weg zu meinem Auto, das in einem rund um die Uhr geöffneten Parkhaus drei Querstraßen westlich des Wayfarer stand, schwatzte sie vor sich hin.
    »Dieser Winter war so seltsam«, sagte sie gerade. »Als Camille das erste Mal erwähnt hat, dass sie das Wetter unnatürlich findet, dachte ich, sie bildet sich das nur ein, aber inzwischen glaube ich, dass sie recht hat. Ich kann es auch spüren – irgendetwas liegt in der Luft. Uns steht ein weiterer Schneesturm bevor. Wir hatten nie mehr als ein oder zwei solche Stürme in einem Winter, aber dieses Jahr schneit es schon seit einem Monat immer wieder.«
    Ich nickte und wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Ich war weder eine Wettermagierin noch Meteorologin. Aber wann immer ich innehielt, um die Energie der Stadt zu erspüren, merkte auch ich, dass irgendetwas nicht ganz passte.
    Iris wechselte das Thema. »Ich glaube, Maggie wird bald ihre ersten Schritte tun.«
    Ich strahlte, und meine Brust glühte vor Stolz. Ich hatte mit ihr gearbeitet und versucht, ihr zu zeigen, wie sie ihr Gewicht ausbalancieren und stehen konnte. »Ich hoffe nur, dass ich wach bin, wenn es so weit ist, damit ich es sehen kann. Wie kommst du darauf, dass es bald sein könnte?«
    »Sie hat den Couchtisch dazu benutzt, sich aufzurichten und abzustützen. Der Schwanz macht ihr noch die größten Probleme – und die Flügel. Ich glaube, sie hat noch nicht ganz begriffen, dass sie sich ein bisschen nach vorn lehnen muss, um das Gewicht auszugleichen. Sie hat es einmal versucht, aber da hat sie sich so weit nach vorn gebeugt, dass sie umgefallen ist.« Iris kicherte. »Ich musste mir das Lachen verkneifen. Ihre Gefühle wechseln sehr schnell, ich habe schon erlebt, dass sie in einem Augenblick gelächelt und im nächsten geweint hat, weil ich ihr nur einen säuerlichen Blick zugeworfen habe.«
    »Das ist mir auch aufgefallen«, sagte ich. Hmm, das Gewicht von Flügeln und Schwanz war es also. Daran hatte ich nicht gedacht. »Ich werde mit ihr daran arbeiten.«
    »Schön, aber sei vorsichtig – sie ist in letzter Zeit sehr empfindlich.«
    »Das habe ich gemerkt.« Maggie hatte ein sehr feines Gespür für die Stimmungen und das Verhalten anderer, und ich achtete darauf, sie nicht zu sehr zu necken. »Bald hat sie den Dreh raus, und dann wird es lustig. Wir werden das Haus... na ja... Gargoyle-sicher machen müssen. Sie ist noch zu klein, um alle möglichen Gefahren zu verstehen, und wir wollen ja nicht, dass ihr irgendwelche Unfälle passieren.«
    Iris nickte energisch. »Allerdings. Denk nur mal daran, was passiert ist, als Delilah sich auf den Julbaum gestürzt hat. Wenn das Maggie gewesen wäre – sie hätte tot sein können. Ich gehe bald einkaufen und besorge alle möglichen Kindersicherungen. Die müssten auch bei kleinen Gargoyles funktionieren.«
    Wir waren noch einen Block vom

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