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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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draußen, und ich habe einen üblen Tag hinter mir. Vielleicht solltest du etwas schneller reden.«
    »Herrgott, lass los! Lass mich los!« Er schien endlich zu kapieren, dass ich sämtliche Karten in der Hand hielt, denn er sank an der Mauer zusammen. »Okay, okay! Wir wollten sie auf eine Party mitnehmen.«
    Der Junge färbte sich allmählich blau. Ich lockerte meinen Griff um seinen Hals ein wenig.
    »Sie wollten mich vergewaltigen«, warf das Mädchen schniefend ein. Die Kleine trat aus dem Schatten, und ich konnte sehen, dass sie hautenge Jeans, eine Bluse und eine Lederjacke trug. Die Arme sah müde und durchgefroren aus. »Sie haben gesagt, sie würden mich auf eine Party mitnehmen, wo ich etwas zu essen und einen Platz zum Schlafen kriege, aber stattdessen haben sie mich hierhergebracht... «
    »Wo hast du sie getroffen?«, fragte ich sie, dann gab ich Iris einen Wink. »Würdest du den Kerl durchsuchen?«
    »Am... am Busbahnhof«, flüsterte das Mädchen. »Ich bin gerade erst hier angekommen. Ich hab nichts, wo ich schlafen kann. Ich wollte mir einen Platz am Bahnhof suchen, wo ich mich verstecken und ein bisschen schlafen kann, als diese Kerle mich gefunden haben. Sie hatten ein Mädchen dabei, und sie haben mich gefragt, ob ich mitkommen will zu einer Party. Sie haben gesagt, da würde ich was zu essen bekommen und einen Platz zum Schlafen. Als wir dann draußen vor dem Bahnhof waren, ist das Mädchen verschwunden, und die da... die haben mich hierhergebracht.«
    Eine alte Geschichte, sogar zu Hause in der Anderwelt. Ich zeigte auf eine Stufe vor einem Laden im Erdgeschoss des Whitmore Buildings und sagte: »Setz dich einen Moment hierhin. Jetzt kann dir nichts mehr passieren.«
    Iris hatte Robert abgetastet und hielt einen hässlich aussehenden Revolver hoch. Ich wusste, dass Eisen ihr nichts ausmachte, aber mir würde es die Hände verbrennen. Nicht alle Feen hatten ein Problem mit diesem Metall, aber einige von uns – sogar ein Halbblut wie ich – konnten das Zeug nicht ertragen, vor allem Gusseisen. Ich ließ los und sah zu, wie Robert zu Boden sackte.
    »Rühr dich nicht von der Stelle, oder du bist tot«, sagte ich und nahm Iris die Waffe ab. Meine Hand versprühte Funken, als ich das Metall berührte, aber die Tatsache, dass ich ein Vampir war, kam mir in diesem Fall zu Hilfe. Ich konnte den Schmerz nicht spüren, als das Eisen meine Haut verbrannte. Und seit meiner Verwandlung heilten die meisten Wunden binnen Minuten, höchstens Stunden. Ein Jammer, dass die Wunden, die Dredge mir zugefügt hatte, nicht verheilt waren, bevor ich gestorben war, aber er hatte mich zu bald danach getötet.
    Ich richtete den Revolver auf Robert und sagte: »Hübsch, hm? Du spielst gern mit Waffen herum, was?«
    Seine Augen weiteten sich, und ich lächelte ihm entspannt zu. O ja, das hier könnte ein richtig lustiges Spielchen werden. Er krabbelte von mir weg, den Rücken an die Mauer gedrückt. »Nicht schießen, bitte tu mir nichts! Es tut mir ja leid. Lass uns einfach gehen, und –«
    »Halt’s Maul und bleib still sitzen.« Ich klappte die Trommel heraus und ließ die Kugeln in meine Hand fallen. Dann schloss ich die andere Hand um den langen Lauf der Waffe und hielt sie hoch, so dass Robert sie schön deutlich sehen konnte. Langsam bog ich den Lauf zu einem U. »So, schon viel besser. Jetzt kann dieses Ding wieder tun, was Eisen am besten tut – rosten.«
    Robert schlotterte, als ich ihm die Kugeln hinhielt und sie dann in einer Hand zu Schlacke zerquetschte. Ich warf sie in den Gully, neben dem er kauerte. Die Waffe folgte nach, indem ich zwei Stege des Rosts weit genug auseinanderbog, um die Waffe hindurchzuschieben. Dann bog ich sie wieder gerade.
    Ich beugte mich über ihn. »Du solltest nicht mit Sachen spielen, die Bumm machen«, sagte ich und strich ihm mit einem Finger über die Wange, wobei ich mit dem Fingernagel ganz leicht seine Haut aufritzte. »Du könntest jemanden verletzen. Du könntest damit sogar jemanden töten.«
    Das Grauen in seinen Augen passte zum Geruch von Angst, den seine Haut verströmte, und ich schnappte unwillkürlich nach Luft, als eine Woge von Begehren durch meinen Körper raste.
    »Sag schon, Robert, was hattet ihr mit der Kleinen vor? Was für eine Party wolltet ihr genau mit ihr feiern?« Als ich seinen hämmernden Herzschlag spürte, erwachte der Hunger in mir. Wie eine Schlange hob er den Kopf aus dem tiefen, dunklen Grund der Blutlust, die ein Teil von mir war, seit

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