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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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tut, könnte das ungeschehen machen. Aber es ist vorbei, und wir werden mit dem arbeiten, was wir jetzt haben.« Ich musste ihnen etwas von den Schuldgefühlen nehmen, die ich in ihren Augen sehen konnte. Die typischen Schuldgefühle der Überlebenden, unangebracht, aber gut gemeint. »Ich habe mich damit abgefunden, wer ich bin, und dank Jareth hat Dredge keine Kontrolle mehr über mich. Jareth hat mir das größte Geschenk gemacht, das mir irgendjemand hätte machen können.«
    »Warum hast du uns nie davon erzählt?«, fragte Delilah, die nun eifrig auf der Tastatur herumtippte. »Wir wussten nicht, dass du mit so grauenhaften Erinnerungen leben musstest.«
    »Und wenn ihr es gewusst hättet? Was hättet ihr denn tun können? Ich dachte, es sei besser, es einfach sein zu lassen.« Let it be ... Die Beatles hatten das völlig richtig erkannt, dachte ich, obwohl ich ihre Musik nicht mochte.
    Delilah öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Camille unterbrach sie. »Menolly hat recht. Wir hätten dasselbe getan, wenn es uns getroffen hätte. Menolly ist jetzt frei. Konzentrieren wir uns lieber auf die Gegenwart, denn ihr wisst verdammt gut, dass Dredge uns nicht mit offenen Armen empfangen wird. Mit offenem Maul vielleicht... «
    »Hier, bitte«, sagte Delilah und stellte den Laptop auf den Couchtisch. »Ein Stadtplan der Innenstadt. Wenn du reinzoomen willst, klick mit der linken Maustaste und scroll dich weiter. Du kannst auch mit der Maus den Balken bewegen.«
    Ich kniete mich vor den Couchtisch und schaute auf den Bildschirm. »Da«, sagte ich und fuhr mit der Fingerspitze den Alaskan Way entlang. Ich zoomte ein bisschen rein. »Okay, da ist es. Seht ihr dieses alte Lagerhaus hier? Da wohnt Dredge, direkt gegenüber vom Sushirama und diesem Deckhand -Denkmal. Ich vermute, er ist im zweiten oder dritten Stock, aber das kann ich euch genau sagen, wenn wir dort sind.«
    Delilah spähte mir über die Schulter. »Dieses Lagerhaus ist jetzt das Halcyon, dieses Hotel mit Nachtclub.«
    »Das habe ich mir schon gedacht. Ich kenne den Besitzer – einer von diesen fehlgeleiteten Typen, die glauben, dass alle Übernatürlichen im Grunde gut sind und sie nur niemand richtig versteht.«
    Wir alle kannten solche Leute, sowohl zu Hause in der Anderwelt als auch hier, Erdseits. Leute, die glaubten, dass alle Angehörigen ihrer besonders geliebten Gruppe grundsätzlich besser waren als andere. Den meisten wurde irgendwann das Herz gebrochen, wenn sie feststellen mussten, dass Menschen nur Menschen waren, Feen nur Feen, Übernatürliche nur Übernatürliche, und dass Gut und Böse nicht automatisch mit einer bestimmten Bezeichnung auf der Geburtsurkunde einhergingen.
    »Lass mal sehen, was ich über das Hotel herausfinden kann«, sagte Delilah und öffnete ein weiteres Browserfenster. Während sie ihre Internetsuche begann, schlenderte ich zu Morio hinüber, der im Lehnsessel saß, Camille auf den Knien. Shamas hatte sich im Sessel gegenüber zurückgelehnt, einen weltfremden Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Wie geht es dir?«, fragte ich und setzte mich neben ihn. »Haben meine Schwestern dir erklärt, wie das Leben hier drüben so ist?«
    »Ich habe den ganzen Morgen lang fern. . . gesehen«, sagte er unsicher. »Mir war nie bewusst, wie andersartig die Menschen sind. Ich hatte keine Ahnung, wie breit die Kluft zwischen uns im Lauf der Jahrtausende geworden ist. Ich dachte, die Menschen führen noch in Pferdewagen und kämpften mit Schwertern.«
    »Wie wir zu Hause?«, erwiderte ich lächelnd. »Finde dich damit ab – wir haben Magie entwickelt, sie Technologie.«
    Shamas lachte. »Da hast du recht. Aber wie habt ihr das geschafft? Wie habt ihr euch an diese gewaltigen Unterschiede angepasst? Ich weiß nicht, ob ich das könnte – die ganze Zeit unter Kopfblinden zu wandeln.«
    Ich starrte ihn an und war mir bewusst, dass auch Delilah und Camille bei diesem Kommentar aufgeblickt hatten. Mir machte das nicht so viel aus, aber ich wusste, dass jede abfällige Bemerkung eines Angehörigen des Feenvolks – Verwandter oder Fremder – über VBM meine Schwestern tief traf.
    Ich stand auf, beugte mich vor und verpasste ihm eine schnelle, aber kräftige Ohrfeige. »Shamas, mein Lieber, eines solltest du besser nicht vergessen. Unsere Mutter war menschlich. Ein Vollblutmensch. Damit sind wir drei halb menschlich. Unter den Kopfblinden zu wandeln, ist auch nicht anders, als sich unter aufgeblasenen Eseln bewegen zu müssen, die sich auf

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