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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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machte einen Satz und landete an ihrer Seite. Mit einer einzigen Bewegung packte ich ihr Haar und riss ihr so blitzartig und kraftvoll den Kopf zurück, dass ich sofort ihre Knochen brechen hörte. Als ich sie losließ, fiel sie schlaff zu Boden. Der Kampfeslärm hinter mir brach abrupt ab, und als ich mich umdrehte, rannten die beiden anderen Floreaden in wilder Flucht auf den Parkplatz zu.
    »Sollen wir ihnen folgen?«, fragte Delilah.
    Ich sah ihnen nach. Sie liefen auf das Dickicht hinter dem Parkplatz zu. »Lasst sie. Nehmen wir uns die Neugeborenen vor. Aber erst will ich dafür sorgen, dass dieses Miststück ganz sicher nie wieder aufsteht. Hat jemand Feuer?«
    Roz holte eine kleine, runde Kugel aus der Tasche. »Zurücktreten.«
    »Das Feuer wird sich doch nicht ausbreiten und den Tieren schaden, oder?«, fragte Delilah.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist magisch. Brennt nur ein paar Sekunden und kann sich auch nicht weiter ausbreiten. Jetzt weg mit euch.«
    Wir traten zurück, er zog eine Art Siegel von der Kugel ab und warf sie auf Wisterias Brust. Eine Stichflamme schoss hoch, und ihr Körper brannte lichterloh, so grell, dass mir die Augen schmerzten. Ein paar Sekunden später verblasste das Licht. Alles, was von unserer kleinen Unruhestifterin übrig war, war ein Häufchen Asche.
    »Ich will auch solche Feuerbomben!«, sagte Delilah.
    Roz schnaubte. »Als würde ich dir welche abgeben.«
    »Was hast du denn sonst noch so für Überraschungen unter deinem Mantel?«, fragte Camille, rückte dicht an ihn heran und lugte unter seinen Mantel.
    »Wenn du das wissen willst, Süße, bin ich jederzeit gern bereit, dir einen Eindruck davon zu geben, was ich da noch so drunter habe.« Roz’ Stimme floss wie Seide, und er sah Camille mit einem wahren Schlafzimmerblick an. »Willst du mir jetzt deines zeigen?«
    »Das reicht. Los jetzt.« Ich ging voran.
    Wir verließen das Wäldchen, und Camille hob noch einmal die Hand. »Die Weiden sind jetzt still. Wisteria war diejenige, die sie aufgehetzt hat. Sie beobachten uns nur noch. Weiter nichts.«
    Das Unterholz wurde von einem Pfad unterbrochen, der vom Gehweg aus nicht zu sehen gewesen war. Zweifellos hatten sich die Vampire eine Menge Mühe gemacht, einen für gewöhnliche Passanten unsichtbaren Weg anzulegen. Schneebedeckte Heidelbeeren und Farne schimmerten im dunklen Wald, und leises Rascheln verkündete die Gegenwart von Eichhörnchen und nachtaktiven Tieren, die am Rande des Zoos lebten.
    »Hier entlang«, sagte ich. Ich konnte einen Hauch von Vampirgeruch im Wind wahrnehmen. Alle Vampire hatten einen bestimmten Geruch. Nicht ganz Fäulnis, nicht ganz Parfüm – wir rochen nach Friedhofserde, alten Knochen und Lilien, nach Eiben und einem vagen Versprechen der Leidenschaft. Ein Vampir konnte einen anderen Vampir immer riechen, was bedeutete: Wenn die Neulinge nahe genug und wachsam genug waren, wussten sie, dass ich auf dem Weg zu ihnen war.
    Während wir durchs Gebüsch eilten, tippte Camille mir auf die Schulter. »Da drüben – siehst du das?«
    Ich starrte angestrengt in die Dunkelheit. Da war etwas: Der Eingang zu einem unterirdischen Gebäude mit Steinstufen, die zur Tür hinabführten. Vermutlich eine kleine Transformatorenstation, die zur Sicherheit unterirdisch gebaut worden war, oder auch der Keller eines längst vergessenen Hauses. Was auch immer es war, die Neulinge benutzten es jetzt. Was bedeutete, dass die Floreaden diesen Ort vermutlich für sie gefunden hatten, auf Dredges Befehl hin.
    »Gehen wir rein. Haltet die Pflöcke bereit. Und seid vorsichtig.« Ich winkte Roz mit gekrümmtem Zeigefinger heran. »Komm mit. Wir gehen als Erste. Für mich sind sie am wenigsten gefährlich, und du hast reichlich Erfahrung. Camille und Morio, ihr haltet euch hinter Roz. Dann kommt Chase. Delilah, du deckst uns den Rücken.«
    Die Stufen waren geborsten, und Unkraut wucherte aus den Rissen im Beton. Flecken aus Eis und Schnee zeigten sich auf dem dunklen Zement, und ich stieg langsam die schmale Treppe hinab, die Hand an einem der Pflöcke in meinem Gürtel. Die Tür am Fuß der Treppe wurde von einer einzelnen Kippschalter-Lampe, die schief an der Wand hing, trübe beleuchtet. Was auch immer das für ein Bauwerk war, es reichte kaum über den Waldboden hinaus. Wir befanden uns jetzt schon fast unter der Erde.
    Stirnrunzelnd betrachtete ich die Tür. Sie war aus Metall und hatte ein seltsames Rad anstelle einer Türklinke – es erinnerte mich an die

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