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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hals und riss verängstigt die Augen auf.
    »Hör auf – Erin, hör auf! Dir passiert nichts. Du brauchst nicht zu atmen. Hör auf, es zu versuchen. Entspann dich, entspann dich einfach.«
    Mit bebenden Schultern leckte sie sich über die Lippen und hörte auf, um Atem zu ringen. Dann sah sie mich wieder an, und ich zuckte innerlich zusammen. Ich hatte dasselbe bei Dredge getan, als ich erwacht war. Jeder Vampir kannte seinen Meister. Jeder Vampir war an seinen Meister gebunden, auf eine Art und Weise, die jeden anderen Eid ausschloss, sogar Verpflichtungen gegenüber den Göttern.
    Ich konnte den Hunger in ihren Augen sehen, die Verwirrung und Fassungslosigkeit, als sie sich kriechend vor mir auf den Boden warf, und einen Augenblick lang hasste ich mich selbst. Ich verabscheute mich zutiefst für das, was ich ihr angetan hatte.
    »Ist es so weit?«, fragte Tim ruhig, und die Gelassenheit in seiner Stimme machte mir Mut. Ich warf ihm einen Blick zu und sah, dass er Erins Kampf nicht mit Abscheu, sondern mit Erleichterung beobachtete. Er fing meinen überraschten Blick auf. »Sie ist meine Freundin. Ohne dich wäre sie jetzt tot. Lass mich ihr helfen – bitte.«
    Ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte, also nickte ich. »Komm hier herüber, aber langsam.« Ich kniete mich hinter Erin und hielt ihr mit einer Hand die Arme hinter dem Rücken zusammen. Mit der anderen streichelte ich ihr den Kopf. Sie würde schwach sein, bis sie getrunken hatte. Sie wehrte sich nicht, sondern wandte den Kopf und sah mich über die Schultern an, als suche sie nach Führung. Sie schlug sich besser als die meisten anderen Neugeborenen, so viel war sicher. Trotz ihres Hungers sah ich bereits einen Funken des Wiedererkennens in ihren Augen, der mehr war als das bloße Erkennen ihrer Meisterin.
    Tim streckte ihr sein Handgelenk hin. »Erin, erkennst du mich? Ich bin es, Tim. Ich bin hier, um dir zu helfen. Du kannst von mir trinken. Das ist in Ordnung.« Seine Stimme war sehr beruhigend, so ganz anders als das schrille Wiehern seiner Drag-Queen-Persönlichkeit, Cleo Blanco. Ich konnte mir vorstellen, wie er mit dieser Stimme seiner Tochter eine Gutenachtgeschichte vorlas.
    Erin schien ebenfalls darauf zu reagieren. Sie neigte den Kopf zur Seite und betrachtete ihn neugierig. Ohne den Blick von seinem Gesicht abzuwenden, beugte sie sich vor, schaute nur ganz kurz auf sein Handgelenk hinab, und dann fuhren ihre Reißzähne aus.
    Ich redete sanft auf sie ein, als sie die Spitzen ihrer Zähne an sein Handgelenk legte, und führte sie ein Stück weg von der Pulsader. Sie brauchte nicht von der Hauptader zu trinken. Als ihre Zähne in die Haut eindrangen, schnappte Tim nach Luft und schloss die Augen.
    »Tut es weh?«, fragte ich ihn, als Erin zu saugen begann und die Wunde leckte, um den Blutfluss anzuregen.
    Er stieß ein zittriges Stöhnen aus. »Nein... nein, es tut nicht weh. Es fühlt sich himmlisch an. O Gott, das hätte ich nie erwartet.« Seine Stimme klang atemlos, und er sah aus, als würde er jeden Moment kommen.
    Plötzlich wallte Stolz in mir auf. Erin war so viel weiter, als ich in ihrem Stadium gewesen war. Dredge hatte mich hungrig auf die Welt losgelassen, mir kaum genug Blut gegeben, um mich auf den Beinen halten zu können. Ich hatte auf dem Weg nach Hause ein fürchterliches Blutbad angerichtet.
    Als Erin sich beruhigte und ich spürte, dass sich ihre Energie stabilisiert hatte, löste ich sie sacht von Tim, der zu Boden gesunken war, halb bewusstlos vor Ekstase, ohne die Gefahr zu bemerken, in der er schwebte. Erin wehrte sich zunächst, als ich sie wegziehen wollte, doch dann blickte sie zu mir auf und ließ sein Handgelenk los.
    »Tim. Tim! «
    Verblüfft blinzelte er und blickte zu mir auf. »Hm?«
    »Geh zurück. Kriech langsam rückwärts von ihr weg. Sie hat für den Augenblick genug getrunken.« Ich wartete, bis er sich ein Stück beiseitegewälzt hatte, und drehte Erin dann sanft zu mir herum. »Erin, weißt du, wer ich bin?«
    Sie sah mich einen Moment lang an und nickte dann. »Menolly. Aber... was ist passiert? Wo bin ich?«
    »Erinnerst du dich daran, dass dich jemand entführt hat?« Ich sprach langsam, denn ich wollte ihr alles schonend beibringen – nur für den Fall, dass sie noch nicht verstanden hatte, was eben geschehen war. Aber auch jetzt überraschte sie mich.
    »Ja«, sagte sie und blickte zu Boden. »Die Vampire haben mich entführt. Sie haben mich beinahe umgebracht.«
    »Sie haben dich

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