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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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da war etwas dran. Jede von uns war ihrer eigenen Natur und Gestalt ausgeliefert, jede von uns kämpfte darum, Aspekte ihrer selbst zu kontrollieren, die für sie nicht ohne weiteres beherrschbar waren.
    »Vielleicht hätte ich doch offener über all das reden sollen«, sagte ich. »Ich habe einfach nie daran gedacht, dass ihr auch mit euren inneren Dämonen kämpft – dass ihr beide Mächten verpflichtet seid, die viel größer und stärker sind als ihr. Natürlich wusste ich das, aber so ganz hatte ich es nicht verinnerlicht.«
    Ich blickte auf. Chase und Morio stellten sich taub, aber es war offensichtlich, dass sie uns zugehört hatten. »Was ist mit euch? Chase, gibt es irgendetwas, das du nicht kontrollieren kannst, das Macht über dich hat, außer deinem eigenen Gewissen?«
    Er wirkte verblüfft darüber, in diese Unterhaltung mit einbezogen zu werden, und runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht so recht. Wir Menschen glauben gern, dass wir die Kontrolle über unsere Welt haben, aber in Wahrheit haben wir nicht einmal Einfluss auf einen Bruchteil davon. Ich glaube nicht, dass ich etwas Vergleichbares habe wie das, wovon ihr gesprochen habt. Aber einige Leute werden von Kräften getrieben, die man nicht rational begreifen kann – religiöse Fanatiker, kriminelle Psychopathen... alles Mögliche.«
    Delilah sah ihn neugierig an. »Glaubst du an die Götter?«
    Chase zuckte mit den Schultern. »Ich will nicht behaupten, dass in der Welt keine höheren Mächte am Werk wären, aber ob ich zu einer von ihnen bete? Nein. Ich habe auf die harte Tour gelernt, dass niemand für mich sorgen wird außer ich selbst. Mein Vater war drogensüchtig und hat sich abgesetzt, als ich noch klein war. Meine Mutter ist verrückt. Fast meine gesamte Kindheit hindurch haben wir von der Wohlfahrt gelebt, weil sie keinen Job lange behalten konnte.« Er blickte zu Delilah auf, und sie sahen sich in die Augen. Ich hatte das Gefühl, dass sie schon einmal über solche Dinge gesprochen hatten.
    »Wer hat sich dann um dich gekümmert?«, fragte ich.
    »Ich selbst. Als ich ein Teenager war, habe ich es geschafft, die Schule nicht abzubrechen, obwohl ich nachmittags bei McDonald’s gearbeitet, morgens vor der Schule Zeitungen ausgetragen und in der Nachtschicht für Hunan’s Dragon Palace chinesisches Essen ausgefahren habe. Irgendwie habe ich jeden Monat die Miete zusammengekratzt. Meine Jobs bei McDonald’s und Hunan’s haben mich durchgebracht.«
    »Und deine Mutter hat nichts getan, um dir dabei zu helfen?« Ich hörte Ablehnung und Verbitterung aus seiner Stimme. Kein Wunder, dass er es vermied, mit seiner Mutter zu sprechen, wenn es nicht absolut notwendig war. Delilah hatte mir erzählt, dass Chase’ Mutter sich ständig bei ihm beklagte, weil er sie nie anrief. Das war vermutlich der Grund dafür.
    »Sie war zu sehr damit beschäftigt, den Richtigen zu finden, um sich groß um mich zu kümmern. Ihre diversen Freunde haben mich ab und zu vermöbelt, weil ich frech zu ihnen war. Sie haben meiner Mutter Geld gegeben, damit sie sich was zu essen kaufen konnte – aber nur für sie. Sie hat ADFC kassiert, das Geld aber für Kleider und Alkohol ausgegeben. Ich habe in jeder freien Minute gearbeitet. Entweder das, oder ich hätte mich einer Gang anschließen müssen. Und Gangs waren einfach nichts für mich.«
    »ADFC?«, fragte Camille.
    »Eine besondere staatliche Unterstützung für Familien mit Kindern«, erklärte Chase.
    »Und ist dein Vater je zurückgekommen?«, fragte Camille stirnrunzelnd.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit ich ein kleiner Junge war. Meine Mutter hat schließlich wieder geheiratet, aber da war ich schon auf der Polizeischule.« Er zuckte mit den Schultern. »Schnee von gestern.«
    Ein plötzliches Geräusch beendete unsere Unterhaltung. Erin begann sich zu regen. Uns blieben bestenfalls noch fünf Minuten. »Scheiße. O Scheiße, wo bleiben Roz und Tim?«
    »Sind schon da«, drang eine Stimme aus dem Flur herein. Roz und Tim betraten den Raum. Tim sah blass aus, wie durch die Mangel gedreht. Vielleicht hatte Roz ihn auf einem fliegenden Teppich hierherbefördert. Jedenfalls waren sie da, und das allein zählte.
    »Tim, hör mir zu. Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen. Erin wird gleich aufwachen, und sie wird großen Hunger haben. Wenn du das immer noch durchziehen willst, werde ich für dich da sein und auf dich aufpassen. Sie wird genug trinken müssen, um nicht ins

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