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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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mich erwartungsvoll an, und ich lächelte nur. Als ich auf dem Weg zu meinem Versteck an ihr vorbeiging, flüsterte sie mir zu: »Freut mich für dich, Menolly. Aber sei vorsichtig. So viele Komplikationen.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich leise. »Ich weiß.« Und das stimmte auch. Aber ich war nicht bereit, mich einfach abzuwenden. Was ich zu Trillian gesagt hatte, war schlicht die Wahrheit: Kollateralschäden würde es so oder so geben, ob es uns gefiel oder nicht. Und es erschien mir beinahe wie ein Verbrechen, sich von Freundschaft und Liebe abzuwenden, von den Dingen, die das Leben lebenswert machten – selbst für diejenigen von uns, die das Leben eigentlich längst hinter sich gelassen hatten. Ich fragte mich, ob ich meine Entscheidung bereuen würde, als ich kurz innehielt, um Maggie auf die Stirn zu küssen. Dann ging ich nach unten, um mich für die Nacht einzuschließen.
     
    Camille weckte mich kurz nach Sonnenuntergang. »Menolly, wir müssen gehen, wenn wir wirklich noch nach Aladril wollen.«
    Blinzelnd richtete ich mich auf. Meine Träume waren von Leidenschaft geprägt gewesen und vom Bild einer goldenen Göttin, von einer feurigen Mähne sonnenglänzenden Haars, das über meine Haut strich. Eine nette Abwechslung.
    Ich war überrascht, weil sie so begierig klang, gleich aufzubrechen, und fragte: »Du willst immer noch mitkommen, trotz der Sache mit Erin?«
    »Mehr denn je. Morio und ich haben gestern Nacht wirklich alles versucht, aber wir konnten sie nicht aufspüren. Dredge ist zu geschickt darin, sich zu verbergen. Wir müssen etwas unternehmen, so schnell wie möglich.« Sie hielt inne und platzte dann heraus: »Es wird schlimm. Die Klatschpresse hat Wind davon bekommen, dass mindestens ein halbes Dutzend Leute vermisst werden, und sie kreischen herum, die Polizei müsse etwas tun. Zum Glück wissen bis jetzt nur wir davon, dass sie tot sind und ein paar von ihnen sich als Vampire wieder erhoben haben. Sonst weiß das noch niemand. Stell dir nur vor, was für eine Panik ausbrechen würde, falls das so weiterginge.«
    »Was meinst du mit falls? Dredge wird nicht einfach aufhören, wenn ihn niemand stoppt.« Ich schlüpfte in hautenge Jeans und eine langärmelige Tunika aus Spinnenseide, darüber kam ein schwarzer Nietengürtel. Ich zog noch Lederhandschuhe und meine hochhackigen Stiefeletten an und war in fünf Minuten bereit zum Aufbruch. Auf Make-up verzichtete ich – es dauerte zu lange, mich zu schminken, ohne mein Spiegelbild sehen zu können, und warum sich die Mühe machen, wenn wir ohnehin heim in die Anderwelt wollten?
    »Es kommt noch schlimmer«, sagte Camille und starrte zu Boden. Sie trug einen weiten, fließenden Rock aus der Anderwelt und ein maßgeschneidertes Korsett aus einem pflaumenblauen Jacquard-Stoff. Im Gegensatz zu mir hatte sie ein vollständiges Make-up aufgelegt. Das Haar floss ihr in weichen Locken über die Schultern.
    »Du siehst aus, als wolltest du Hof und Krone einen offiziellen Besuch abstatten«, bemerkte ich. »Und was soll das heißen, ›es kommt noch schlimmer‹?«
    »He, man kann nie wissen, wem man da drüben begegnet«, sagte sie. »Ich will den besten Eindruck machen. Und um deine Frage zu beantworten: Chase hat einen Bericht aus dem Rotlichtmilieu bekommen, von der Amüsiermeile in der Nähe des SeaTac-Flughafens. Letzte Nacht sind vier Mädchen der Stammbesetzung mit zwei angetrunkenen Kerlen verschwunden und nicht zurückgekommen. Ihre Mitbewohnerin, ebenfalls eine Nutte, hat sie als vermisst gemeldet. Chase hat Wind davon bekommen und ihr Fotos von den zwei Männern gezeigt, die im Kino getötet wurden.«
    »Und?« Ich brauchte eigentlich nicht einmal zu fragen, denn ich kannte die Antwort schon.
    »Sie hat sie zweifelsfrei identifiziert. Unsere Vampire haben also wieder zugeschlagen, und wer weiß, ob das ihre einzigen Opfer waren. Die Mitbewohnerin hat sich schon abgesetzt – offenbar befürchtet sie, dass es irgendein irrer Serienmörder auf Prostituierte abgesehen hat. Chase konnte sie nicht dazu überreden, in der Stadt zu bleiben.« Camille schüttelte den Kopf. »Natürlich will ich Erin finden, aber das wird uns nur gelingen, wenn wir Dredge aufspüren. Vielleicht kann dieser Typ in Aladril uns helfen, denn allein hatten wir bisher jedenfalls kein Glück. Königin Asteria ist offenbar überzeugt davon, dass er etwas für uns tun kann. Wir müssen dahin.«
    »Ist Delilah schon fertig?« Ich blickte mich um und überlegte, ob ich sonst

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