Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13
eine schlimme Erfahrung in einem Strip-Club gemacht – Camille hatte die schlaue Idee, wir sollten mehr von der Kultur hier kennenlernen. Es gibt so vieles, was ich über diesen Teil von mir gar nicht weiß... « Ich verstummte, als sie sacht mit dem Zeigefinger über meine Lippen strich.
»Psst«, sagte sie. »Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Mir geschieht nichts. Ich habe mich mit Venus Mondkind zusammengetan. Er hat mich gut ausgebildet.«
Ich starrte sie blinzelnd an. »Was hat das denn damit zu tun?«
Ihre Lippen verzogen sich zitternd zu einem Lächeln, das fast zu einem lüsternen Grinsen wurde. »Venus hat mich gelehrt, meine Furcht zu beherrschen und der Leidenschaft nachzugeben. Er hat mich gelehrt, wie man alte Wunden des Herzens und der Seele mit Sex heilen kann.«
Nerissa lächelte mich mädchenhaft an, aber hinter diesem einnehmenden Gesicht und der reservierten Strenge spürte ich einen wilden, freien Geist. Ich schluckte meine Sorgen herunter und zog langsam meinen Pulli aus. Dann wartete ich darauf, mich in ihrem Blick gespiegelt zu sehen.
»Das bin ich. Wenn du mich willst, nimm mich. Es liegt allein bei dir«, sagte ich und fühlte mich vollkommen bloßgelegt.
Ihr Blick fiel auf meinen Bauch, glitt aufwärts, blieb kurz an meinen Brüsten hängen, strich meinen Hals hinauf und traf schließlich den meinen. Sie zuckte nicht mit der Wimper und wandte sich nicht von den Hunderten feinen Narben ab, die stumm Dredges psychotische Misshandlung bezeugten.
»Er hat dir das angetan? Dieser Dredge?«, fragte sie gleich darauf mit einer Stimme, die beinahe wie ein Knurren klang.
Anstelle einer Antwort schlüpfte ich aus Stiefeln und Jeans, um ihr zu zeigen, dass die Narben sich auch abwärts über meinen gesamten Körper zogen. Einzig Hände, Füße und das Gesicht hatte er verschont und nicht mit seinen rasiermesserscharfen Nägeln gezeichnet. Ich hatte kein Schamhaar; das hatte er mir abrasiert und seinen Namen als kringelige Narbe auf meinem Venushügel eingeritzt. »Du gehörst mir«, hatte er gesagt und mein Fleisch aufgerissen. »Dein Körper und deine Seele sind mein Besitz, und ich erwecke dich.«
Nerissa zog sich aus und warf Jeans und Bluse beiseite. Sie war prachtvoll, mit schwellenden Brüsten und einem goldenen Nest aus Haaren, das sich in ihren geheiligten Schoß schmiegte. Sie sah aus wie eine Wikinger-Kriegerin, als sie die Nadeln aus ihrem Knoten löste und ihr Haar ausschüttelte, das ihr bis über die Schultern fiel – sie strahlte eine Energie aus, die ich nicht einordnen konnte.
Ich wollte sie berühren, fürchtete mich aber immer noch. Würde ich sie verletzen? Würde ich zubeißen, in einen unkontrollierbaren Rausch verfallen, wenn ich ihren Duft roch und ihr Herz unter meinen Fingern schlagen spürte? Ich wollte mich schon abwenden, als sie plötzlich auf mich zutrat, mich in die Arme nahm und die Lippen auf meine presste. Ihr Mund schmeckte wie süßer Honigwein, und ich gab meinen Widerstand auf – dieser Kuss sollte nie aufhören.
»Du bist wunderschön«, flüsterte sie, als sie eine Atempause einlegte, und sah mir tief in die Augen. Und ihr Blick sagte mir, dass sie es ernst meinte. Sie neigte wieder den Kopf, und ich ließ mich von ihr zum Sofa führen und auf den dicken, weichen Teppich davor hinabziehen. Ihre Lippen strichen meinen Hals entlang, und ein leiser Schrei drang aus meiner Kehle, als ihre süße Berührung über meine Schulter hinab zu meinen Brüsten zog.
Sie küsste meine Narben und murmelte etwas, das sich anhörte wie: »Wir werden ihn töten, Süße. Keine Sorge, wir töten ihn«, und dann nahm sie eine meiner Brustwarzen zwischen die Zähne und knabberte zart daran.
Wogen von Durst wallten in meinem Bauch auf, und meine Reißzähne fuhren aus, aber ich zwang sie, sich wieder einzuziehen, während ich Nerissas Liebkosung genoss. Sie saugte erst sacht, dann fester, und ich schloss die Augen und ließ mich in den Empfindungen treiben, die in meinem Körper emporstiegen. Eine Wolke, die in den strahlenden Himmel aufstieg, goldene Sonnenstrahlen, die auf meinem Haar schimmerten und mein Gesicht wärmten, das war meine Nerissa.
Ihre Küsse gaben mir zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl der Wärme, und als das Morgengrauen mich faul und schwer dem lethargischen Schlaf entgegensinken ließ, spreizte sie meine Beine und betrachtete meine Scham. Beim Gedanken an Dredges Namen, der dort verewigt war, wollte ich die Beine schließen und
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