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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zögerte und fuhr dann fort: »Was glaubt Ihr, was geschehen würde, wenn Ihr und Eure Schwestern gegen ihn vorgeht und Ihr plötzlich auf seine Seite überlauft? Sosehr Ihr ihn auch hasst, er kann Euch ohne weiteres zu seiner Marionette machen.«
    Ich blieb stehen wie erstarrt. »Wollt Ihr damit sagen, dass er mich beherrschen kann, gegen meinen Willen?«
    »Ihr seid in der Lage, andere zu hypnotisieren, wollt aber nicht glauben, dass es hier um viel mehr geht? Dredge ist achthundert Jahre alt, Menolly. Er ist ein höherer Vampir, und zuvor, im Leben, war er ein Hohepriester des Jakaris, obwohl er gar kein Svartaner ist. Man hätte ihn schon vor Jahrhunderten in die Unterirdischen Reiche verbannen sollen, doch es ist ihm stets gelungen, seine Verfolger auszutricksen.«
    Ein Hohepriester des Jakaris . Ein Priester des svartanischen Gottes des Lasters und der Folter. Kein Wunder, dass er es so sehr genoss, anderen Schmerzen zuzufügen. Das war sein Lebensweg gewesen, und er hatte ihn auch im Tod nicht aufgegeben. Ich drückte eine Hand auf den Magen, weil mir plötzlich schlecht war. »Daneben sieht Dracula aus wie ein Chorknabe, nicht?«
    »So könnte man es ausdrücken«, erwiderte Jareth. »Aber Vlad hat noch eine gewisse Moral, so skrupellos er nach außen hin scheinen mag. Dredge hat keinerlei Gewissen. Wenn er es wirklich auf Euch abgesehen hat, wird er systematisch alle vernichten, die Euch etwas bedeuten, und zwar auf möglichst grauenhafte Weise, ehe er sich Euch vornimmt. Er will nicht töten, er will Schrecken und Schmerz auf seine Feinde herabregnen lassen.«
    Scheiße. Mir blieb keine andere Wahl. »Kennt Ihr einen Incubus namens Rozurial? Er ist auch hinter Dredge her.«
    Jareth nickte. »Er wollte sich von mir unterweisen lassen, aber ich unterrichte keine Incubi, und außerdem wurde ihm der Zutritt zur Stadt verweigert. Er ist also in die Erdwelt gegangen, um Dredge aufzuspüren?«
    Ich nickte. »Er hat mir sehr geholfen.«
    »Schön, schön. Ihr könnt ihm vertrauen, zumindest was diese Sache angeht. Wie viele andere hegt er einen sehr alten Groll gegen den Elwing-Blutclan. Nun, wir haben keine Zeit zu verlieren. Werdet Ihr Euch in meine Hände begeben? Königin Asteria hat Euch geschickt. Ich kann Euch helfen, aber Ihr müsst mir vollkommen vertrauen.«
    Die Vorstellung, die Kontrolle über mich selbst an jemanden abzugeben, war furchterregend. Mein Instinkt, niemandem zu vertrauen, kreischte, als hätte ich ihn in Brand gesteckt. »Gewährt Ihr mir eine Stunde, um darüber nachzudenken? Ich würde vorher gern mit meiner Schwester sprechen.«
    »Selbstverständlich. Ich werde warten. Aber denkt daran, wenn Ihr Euch weigert, könnt Ihr nicht in diesen Tempel zurückkehren. Niemals. Dieses Angebot mache ich Euch nur ein einziges Mal, und zwar jetzt.« Er führte mich durch die überlebensgroßen Statuen hindurch zur Tür.
    »Darf ich fragen... wer sie ist? Ihr habt vorhin Mutter Dayinye erwähnt. Sind das Statuen von ihr?« Ich wies mit einem Nicken auf die steinernen Figuren.
    »Sie ist unsere Göttin. Die Große Mutter Dayinye ist die Wächterin der Seelen, die Hüterin des Gewissens. Durch sie suchen wir die Wahrheit. Sie erkennt den Pfad unseres Schicksals. Weichen wir davon ab, ermahnt sie uns sanft – beim ersten Mal. Beim zweiten Mal ist der Tadel barscher. Wer zum dritten Mal abweicht, den zerstört sie durch das tosende Feuer ihres Gerichts.«
    Er wandte sich ab, als ich die Tür öffnete, rief mir aber noch über die Schulter zu: »Ich werde Euch nicht weh tun, Menolly. Nicht mehr, als nötig ist, um Euch in die Lage zu versetzen, Eurem Feind entgegenzutreten – und ihn zu vernichten.«
     
    Ich fand Camille und Morio im Park, wo sie sich unter der Mondmutter, die langsam dem dunkelsten Punkt ihres Kreislaufs entgegenstrebte, an den Händen hielten. Sie wirkten irgendeine Art von Magie, vermutlich einen Abschirmungszauber. Lautlos glitt ich von hinten an sie heran.
    Ohne aufzublicken, sagte Camille: »Ich weiß, dass du da bist. Komm ins Licht, Menolly.«
    Sie wurde immer besser, dachte ich. Delilah und ich konnten es spüren, wenn sich jemand an uns heranschlich. Camille war nicht ganz so gut, aber sie hatte geübt. Ich setzte mich neben sie.
    »Wir müssen reden. Können wir uns ein Gasthaus suchen?« Ich hatte gelernt, sie nicht zu berühren, wenn sie gerade einen Zauber gewirkt hatte – manchmal löste der Kontakt unserer Energien mehr aus, als uns lieb war.
    Sie erschauerte. »Hört

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